Am Freitag, den 10. Mai 2019 war Mathias Jeschke, ein Schriftsteller aus Stuttgart, mit seinem Kinderbuch „Der Wechstabenverbuchsler“ an der Grundschule Auerbach zu Gast.
Wechstabenverbuchsler? Sie haben richtig gelesen! „Lut mir teid“!
An diesem Morgen war in Auerbach alles etwas anders als sonst – man könnte sagen: Etwas verdreht!
Herr Beckmann ist seit kurzem ein Wechstabenverbuchsler, also ein Buchstabenverwechsler. Alles begann im Kaufhaus, als er am Eingang in die Drehtür geriet und wieder herausgeschleudert wurde. Seitdem vertauscht er nicht nur Buchstaben, sondern auch Rolltreppenrichtungen.
„Gaten Tug, mein Name ist Mackerbenn“ stellt er sich Nina und ihrer Mutter vor, die den Außenseiter in ihr Herz schließen und sich die Mühe machen, seine seltsame Sprache zu verstehen. Wenn er ihnen von „wanderburen Letterschmingen „erzählt, die über die „Wiemenbluse“ fliegen, oder Nina die „Puse natzen“ will, sind sie ganz Ohr.
Über eine Stunde lang gelang es Herrn Jeschke, die Auerbacher Grundschüler in Bann zu ziehen. Eifrig versuchten sie, die verdrehten Wörter zu entschlüsseln. Da sie zudem die Figuren des Bilderbuches auf einer Leinwand sehen konnten und Herr Jeschke mit verschiedenen Methoden für Abwechslung sorgte, blieb der Vortrag für die Kinder spannend.
„Wie kommt man eigentlich auf eine solche Idee, einen Buchstabenverwechsler zu erfinden?“, wurde der Autor von den Kindern gefragt. Und der gab zur Antwort, dass im Grunde sein Opa daran „schuld“ sei. Der habe aus Spaß immer Wörter verdreht und ihm zum Beispiel „Kleistermasse“ zum Essen angeboten, wobei es sich um eine Tafel Schokolade handelte, auf der das Wort „Meisterklasse“ zu lesen war.
Herr Jeschke lebt mit seiner Frau und zwei afrikanischen Töchtern, einer Adoptiv- und einer Pflegetochter, in Stuttgart, ist 1963 in Lüneburg geboren und hat evangelische Theologie studiert. Er schreibt Bücher für Kinder und Erwachsene. Als Verlagslektor betreut er das Programm der deutschen Bibelgesellschaft.
Einmal mehr konnten die Auerbacher Schüler erfahren, wie vielseitig und kreativ man mit Sprache umgehen kann, und viele waren sich darin einig:
Diese Autorenlesung war wirklich „Kleistermasse“!