Redaktionelle Berichte (Archiv)

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Redaktionelle Berichte | 13.01.2015 – 31.03.2015

Bürgerbeteiligung als zentrales Thema

Große Resonanz beim Neujahrsempfang der Gemeinde Karlsbad

Der diesjährige Neujahrsempfang – zugleich der letzte von Bürgermeister Rudi Knodel – fand am Mittwoch, 7. Januar 2015 vor einer großen Publikumskulisse in der Berghalle in Spielberg statt. In den Mittelpunkt seiner Neujahrsansprache mit Rück- und Ausblick stellte Knodel das Thema Bürgerbeteiligung. Den Empfang   umrahmten die Skysingers – eine Formation vom Gesangverein Frohsinn Spielberg mit flotten Liedern. Im wahrsten Sinne des Wortes „verzaubert“ wurden die Zuhörer dann zum Ende des offiziellen Teils durch den Zauberer Daniel Bornhäußer. Auch in diesem Jahr gab es Bürgerpreise der Karl- und Hilde Holzschuhstiftung – siehe separater Bericht. Nach dem offiziellen Teil nutzten die Anwesenden die Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch. 

Neujahrsrede des Bürgermeisters

„Guten Abend liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, verehrte Gäste! Zuerst ein herzliches Dankeschön für zahlreiche Grüße und Wünsche zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel. Herzlichen Dank sage ich ebenfalls für Ihr Kommen und Ihre Teilnahme an diesem Neujahrsempfang, beweist es doch Ihr Interesse und eine gewisse Identifikation mit dem Gemeinwesen Karlsbad. Identität bzw. Corporate Identity wird bei einer Kommune im regelmäßigen Handeln der hauptamtlichen Kräfte, aber auch in sehr hohem Maße durch ehrenamtliches Tun, also über Bürgerbeteiligung reflektiert und abgebildet.  Da stellt sich natürlich die Frage zum Charakter der Bürgerbeteiligung. Wird das bürgerschaftliche Engagement nur in Sonntagsreden gelobt oder als unverzichtbare Grundlage kommunalen Lebens wertgeschätzt? Oder ist es der Humus, auf dem lokale Demokratie wächst? Wie Sie auf dem Bild sehen, geht es mir heute Abend vorrangig um das Thema Bürgerbeteiligung. Man kann diese mit einem bunten Blumenbeet vergleichen: Da wachsen mehrjährige Stauden neben jungen Sprösslingen. Manch angewehtes Wildkraut überrascht mit wunderschönen Blüten. Solche „Ehrenamtsbeete“ finden sich in großer Anzahl in Karlsbad - bürgerschaftliches Engagement ist in unserer Gemeinde sehr ausgeprägt, Sie alle, liebe Gäste, sind Teil davon!  Beim Rückblick und Ausblick heute möchte ich daher ein besonderes Augenmerk auf Ihre Mitarbeit und die weiterer Bürgerinnen und Bürger am Gemeinwesen legen.

Willkommen

Ich heiße Sie bei  wechselhaftem Winterwetter im Ambiente der Berghalle herzlich willkommen! Aus der hohen Politik begrüße ich  Herrn Bundestagsabgeordneten Axel Fischer sowie die Landtagsabgeordneten Anneke Graner, abgesagt hat MdL Werner Raab. Ich freue mich ebenfalls, Herrn Minister a.D. Dr. Erwin Vetter begrüßen zu können.  Landrat Dr. Christoph Schnaudigel wird durch den Finanzdezernenten Herrn Watteroth vertreten. Die Nachbarkommunen sind präsent – welche Ehre - durch die Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, Karlsruhe sowie Johannes Arnold, Ettlingen, Glückwunsch an unser Oberzentrum zu 300 Jahre Karlsruhe! Ebenso begrüße ich die Bürgermeister Thomas Fedrow, Ettlingen,  Raimund Schuster, Marxzell, Franz Masino, Waldbronn, Bürgermeisterstellvertreter Christian Romoser, Bad Herrenalb. Gerne gesehen sind die noch lebenden Karlsbad-Gründer Werner Steger, damals Spielberg und Erich Fehringer, damals Auerbach. Die Kommunalfamilie erweitern unsere Damen und Herren Kreisräte, Ortsvorsteher, Gemeinderäte und Ortschaftsräte, ehemalige Mandatsträger und Mitglieder des Jugend- und des Seniorenbeirates, des Agendarates und des Steuerkreises Karlsbad 2020 sowie   Vertreter der Waldbronner Gemeinderatsfraktionen. Ich habe weiterhin Persönlichkeiten aus den Bereichen Gesundheit und Soziales, also Vertreter unseres Klinikums, der Seniorenresidenz Kurfürstenbad, des Blumenhofes, des Seniorenhauses Spielberg, des AWO-Hauses, der Pflegedienste sowie unserer Ärzteschaft und der Apotheken wahrgenommen. Für die geistliche Seite sind die Damen und Herren Pfarrer/innen und Vertreter der Kirchengemeinden, der Langensteinbacher Höhe und des Bibelheims Bethanien mit dabei. Aus dem Bereich Bildung begrüße ich Repräsentanten der Schulen und Kindergärten sowie zahlreiche Vereine,  Organisationen, Hilfsdienste, Feuerwehr, DRK und DLRG sowie der Polizei. Nicht unerwähnt bleiben sollen die   Damen und Herren verschiedener Behörden und Institutionen, der Sparkasse und Volksbanken, örtlicher Unternehmen sowie Träger von hochrangigen Auszeichnungen. Zu guter Letzt darf die Presse nicht fehlen.  Schön ist es auch, dass immer wieder Mitarbeiter/innen der Gemeinde an Bord sind. Mit modernen Stücken hat uns die junge Formation der Skysingers aus Spielberg unter Leitung von Uliana Nesterova zum Beginn des Abends eingestimmt.

Beim Anschnitt der Neujahrsbrezel von links. Oberbürgermeister Frank Mentrup, Karlsruhe, Bürgermeister Thomas Fedrow, Ettlingen, Ragnar Watteroth, Finanzdezernent Landkreis, Bürgermeister Franz Masino, Waldbronn, Landtagsabgeordnete Anneke Graner, Bundestagsabgeordneter Axel Fischer, Oberbürgermeister Johannes Arnold, Ettlingen, Minister a.D. Erwin Vetter und Karlsbads Bürgermeister Rudi Knodel. Foto: Weber

Internationale Ereignisse

Meine sehr verehrten Damen und Herren, was hat uns 2014 bewegt? Etliches hielt uns in Atem. Ich nenne ein paar Stichworte: Zahlreiche Streiks, Ebola-Virus, Konflikte und Kriege: Terror Islamischer Staat,  Ukraine-Krise, die Angriffe der Hamas und die militärische Reaktion aus Israel. Überhaupt Kriege: Wir denken an zwei Wahnsinnsereignisse: Der erste Weltkrieg begann vor 100 und der zweite Weltkrieg vor 75 Jahren. Da fällt mir der Song von Reinhard Mey ein der im Refrain reimte: „Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!“ Hoffentlich bleibt unserer und der nachfolgenden Generation das Kriegsschicksal erspart. In Anbetracht der vielen Ereignisse und auch des zunehmenden Leistungsdrucks werden unsere Natur und die Umwelt als „Gegengewichte“ immer bedeutender. Karlsbad hat viel Natur…………..

Umwelt – Natur - Wald

Die BUND-Ortsgruppe Karlsbad – Waldbronn – ein interkommunaler Verein – rief zusammen mit den beiden politischen Gemeinden das Schmetterlingsjahr aus. Mit einer Ausstellung und weiteren Aktionen wurden die schönen Insekten als Beispiel für eine intakte Umwelt gewürdigt. Anlässlich der Jahresmitgliederversammlung des Regionalverbands des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) im Juni 2014  zeichnete der Regionalvorsitzende,   Dr. Karola Keitel, als BUND-Mitglied für ihre Verdienste im Naturschutz mit der regionalen BUND-Medaille aus.  Nochmals herzlichen Glückwunsch. Großes Interesse fand die Informationsveranstaltung zum geplanten Naturschutzgebiet „Pfinzquellen“ im November 2014. Das im Entwurf über 300 Hektar große Gebiet liegt zwischen den Ortsteilen Ittersbach, Langenalb und Feldrennach-Pfinzweiler. 833 verschiedene Pflanzen und Tierarten sind dort nachgewiesen worden. Im Rahmen einer frühzeitigen Bürgerbeteiligung – man beachte: Bürgerbeteiligung, sollen alle Betroffenen dabei mitgenommen werden, die Lebensräume langfristig zu sichern. Im November durften sich Schülerinnen und Schüler in Ittersbach zu Klimabotschafterinnen ausbilden lassen. Besonders Spaß machte dabei eine Baumpflanzaktion. Zwei Stunden lang hatten die Kinder gemeinsam mit Förster Martin Mußgnug 50 Edelkastanien im Wald gepflanzt – Beteiligung der jüngsten Bürgerinnen und Bürger für den Klimaschutz! Zur Nachahmung empfohlen! Der Waldbegang des Gemeinderates im Juli konnte infolge von starkem Regen nur mit Gummistiefeln  bewältigt werden. Ein wichtiges Thema war unter anderem der Hochwasserschutz für Mutschelbach. Bereits im Wald wird versucht, Wasser zurückzuhalten. Im freien Feld sind im Rahmen der Flurbereinigung verschiedene Maßnahmen zur verbesserten Wasseraufnahme des Bodens geplant.  Übrigens: Das Flurbereinigungsverfahren in Auerbach ist zwischenzeitlich abgeschlossen. Das Landesdenkmalamt kürte das Wahrzeichen von Karlsbad – die St. Barbara-Ruine - zum Denkmal des Monats April 2014.Das jahrzehntelange Bemühen um den  Erhalt des besonderen Ortes mit Geschichte wurde honoriert. Wir werden auch zukünftig weiter ein Auge auf dieses Kleinod haben. Von Erfolg gekrönt war der Einsatz der Gemeinde Karlsbad bei der Zertifizierung zum European Energy Award. Ich durfte zusammen mit Garten- und Umweltamtsleiter Dr. Klaus Rösch und Birgit Schwegle von der Energieagentur des Landkreises diesen sogenannten EEA von unserem Umweltminister Franz Untersteller für facettenreiche, nachhaltige Entwicklung der Gemeinde Karlsbad entgegennehmen. Im Rahmen der Bürgerbeteiligung ist das Thema Energie in das Leitbild der Gemeinde eingeflossen. Jetzt geht es darum, das Potenzial der privaten Wohnungseigentümer durch konkrete Maßnahmen in Ittersbach und Langensteinbach mitzunehmen. Uns betreut hierbei die Energieagentur des Landkreises Karlsruhe.

Kinder und Jugend

Im Februar 2014 war es endlich soweit: Die Kinder vom Kindergarten Himmelszelt in Mutschelbach freuten sich über den vollendeten Umbau ihrer Einrichtung. Dies ist ein Schritt, um in allen Ortschaften Kinder unter drei Jahren betreuen zu können. Insgesamt über 250.000 Euro flossen in den Umbau der Kindergärten in Mutschelbach und Auerbach. Wir optimieren weiterhin permanent unsere Kindergartenbedarfsplanung und investieren immer mehr Geld in diesem Bereich. Hierbei beteiligen wir die Kindergartenträger und die Bürger, sprich die Eltern sehr intensiv, zum Beispiel über Fragebogenaktionen. 150 Jahre besteht der Arche-Noah-Kindergarten im Jahre 2015. Zeit zu feiern und gleichzeitig Zeit zum Planen für die Zukunft. Der Träger des Arche-Noah-Kindergartens hat Absichten für einen Umbau, konkrete Entscheidungen stehen noch aus. Früchte jahrelangen Bemühens konnte der Jugendbeirat im vergangenen Jahr ernten: Hier sehen wir ihn an dem wieder aktivierten Skaterplatz bei der Beckerhalle. Dort wird außerdem noch eine Freewall installiert. Auch die Arbeit im Jugendbeirat ist eine Form von Bürgerbeteiligung. Glänzende Augen gab es bei der Einweihung des Jugendzentrums Ende Oktober 2014. Es ist ein Paradebeispiel für die interkommunale Zusammenarbeit zwischen Karlsbad und Waldbronn. Mit gedeckelten Kosten von 1 Million Euro wurde ein einladendes Gebäude mit freundlichen Innenfarben in Betrieb genommen. Ich freue mich für die Jugendlichen und den Trägerverein, dass wir jetzt ein rundes Angebot im Jugendbereich haben, das die dezentralen Jugendtreffs ergänzt.  Außerordentlich beliebt ist nach wie vor der Karlsbader Ferienspaß. Dieser konnte dank der Unterstützung vieler Spender und der Mitarbeit etlicher Vereine, Firmen und Institutionen wiederum ein kostengünstiges und sehr breites Programm auf die Beine stellen. „Auf ins Vergnügen“ möchte man auch im Hinblick auf das Bildmotiv hierzu nur sagen: auf eine gelungene Fortsetzung 2015!

Schulen

Im Schulbereich machte unter anderem die Förderschule von sich reden. 2014 gelang es, dort eine Beratungsstelle zu installieren. Kinder und Eltern können sich so über die Leistungen und Möglichkeiten der Förderschule beraten lassen. Für das Bewegungsprofil wurde die Schule ebenfalls ausgezeichnet. Auch die Langensteinbacher Grundschule leistet in dieser Hinsicht Vorbildliches. Viel Geld und Arbeit wurde in die Sanierung der Grundschulen Auerbach, Mutschelbach und Ittersbach investiert. Der Brandschutz war Auslöser für alle baulichen Maßnahmen. Darüber hinaus wurden Fenster erneuert und das Foyer neu gestaltet (Auerbach) sowie Raumnutzungen verändert und insbesondere in Ittersbach die Barrierefreiheit umgesetzt. Groß war die Freude in der Grundschule Auerbach nach Abschluss der Maßnahmen. Schulträger, Schüler, Lehrer und Eltern feierten dies natürlich. Ein großes Thema im Schulbereich ist die beantragte Gemeinschaftsschule. Nach einem Entscheidungsprozess in beiden Gemeinden, der es in sich hatte unterzeichneten mein Waldbronner Amtskollege und ich eine gemeinsame Schulträgerschaftsvereinbarung.  Leider konnte Frau Ulrike Frank als Hauptinitiatorin des pädagogischen Konzeptes gesundheitsbedingt am Unterzeichnungsakt nicht teilnehmen. Wir rechnen in den nächsten Wochen mit einer Entscheidung über unseren Antrag. Ich habe Hoffnung, dass wir grünes Licht bekommen. Große Investitionen von ca. 1 Million Euro stehen dann in den kommenden Jahren bis 2017 an. Unter anderem werden ein Aufzug und ein weiteres Lernatelier installiert. Wechsel gab es vor den Sommerferien bei der Realschule. Schulleiter Jürgen Haller verließ Karlsbad und ist nun Schulleiter der Realschule Kuppenheim. Frau Azita Keschtkar leitet jetzt die Schule kommissarisch, neuer Konrektor ist Herr Harald Wolf. Bildung und Ausbildung sind Kennzeichen für Karlsbad. Daher freue ich mich, dass ein neuer Kooperationspartner in Sachen Berufswahl für das Gymnasium gefunden wurde. Herrmann Ultraschall wird sein Arbeitsfeld den Gymnasiastinnen und Gymnasiasten näher bringen. Ausgesprochen positiv ist auch die Arbeit der Werkrealschule und der Schulsozialarbeit. Schon seit Jahren lernen die Jugendlichen, wie ein Bewerbungsverfahren abläuft. Ganz realistisch wird hierbei trainiert und konstruktive Kritik geübt. Das Ziel der Arbeit ist immer das Motto:  „Kein Abschluss ohne Anschluss“! Völkerverständigung fängt ganz unten an. In diesem Jahr trafen sich – mit einem jeweiligen Gegenbesuch - wieder Jugendliche vom Karlsbader Gymnasium mit Jugendlichen vom Gymnasium in Gatschina/Russland – eine Dreiecksbeziehung mit der Wilhelm-Röpke-Schule in Ettlingen.  Im Hinblick auf die politische Lage können solche Begegnungen nicht hoch genug eingeschätzt werden.  Die kommunale Musikschule Karlsbad/Ettlingen macht von sich hören. Nicht nur bei den Kammerkonzerten sorgt sie immer wieder für ein schönes Künstlerangebot, sondern auch in der Ausbildung der Jungmusiker wird auf hohem Niveau gearbeitet. Das wird einem klar, wenn man den jungen Solisten, die bei dem Wettbewerb „Jugend musiziert“ Preise erhalten haben, zuhört.

Kirchen

Nicht leicht gefallen ist der evangelischen Kirchengemeinde Mutschelbach der Abschied von Pfarrer Dr. Benjamin Simon. Wir hoffen, dass die Stelle bald wiederbesetzt werden kann. Veränderungen auch in der Kirchenlandschaft um uns herum: Es gibt einen neuen evangelischen Kirchenbezirk Karlsruhe-Land sowie einen neuen Dekan – Dr. Martin Reppenhagen. Für die gute Zusammenarbeit der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden steht schon seit Jahrzehnten der ökumenische Gottesdienst an der St. Barbara-Ruine.

Fotos: Weber

Wahlen

Hinter uns liegt ein bewegtes Wahljahr – Kommunalwahlen und Europawahlen – die Bürger, unser Souverän hatten das Wort! Die Gemeinde ist die Basis der Demokratie. Insofern kann die Arbeit der Gemeinderäte nicht hoch genug gewürdigt werden. „Führungswechsel“ war im Sommer angesagt. Hier sehen wir den alten Gemeinderat in der Rückschau. Auf den neuen Gemeinderat kamen sogleich schwergewichtige Aufgaben zu. Neben der Neukonstituierung musste zum Beispiel der Doppelhaushalt 2015 / 2016  beackert und im Dezember verabschiedet werden. Mit dem Einarbeiten in den Haushalt wurde schon ein gehöriges Stück kommunaler Arbeit geleistet. Einen kompletten Wechsel gab es bei den Ortsvorstehern. Roland Rädle, Langensteinbach, Günter Metz, Ittersbach, Reinhard Haas, Spielberg, Helmut Kunz, Auerbach sowie Rolf Bodemer, Mutschelbach brachten sich alle mit individuellen Initiativen für ihre Ortschaften ein. Der Ortschaftsrat Langensteinbach löst sich mit Wirkung ab der nächsten Amtsperiode auf. Ich bin überzeugt davon, dass Karlsbad so weit zusammengewachsen ist, dass dies auch ein Beispiel für weitere Ortschaften darstellt. Im Bild sehen Sie die vom Ortschaftsrat vorgeschlagenen und vom Gemeinderat bestätigten neuen Ortsvorsteher bei der Vereidigung. Mit Heike Christmann ist jetzt erstmals auch eine Frau als Ortsvorsteherin dabei. Daneben erkennen Sie die neu gewählten Ortsvorsteher Joachim Karcher, Spielberg, Roni Lörch, Mutschelbach, Hans-Gerhard Kleiner, Auerbach und Klaus Schöpfle, Langensteinbach. Ebenfalls neu gewählt wurden die Karlsbader Keisräte Uwe Rohrer, Klaus Schöpfle und ich selbst. Wir vertreten unsere Belange im Kreisgremium – sehr oft eine spannende Sache.  Völlig unerwartet ist im Dezember Klaus Schöpfle - Ortsvorsteher, Kreisrat und Inhaber vieler ehrenamtlicher Funktionen – verstorben. Eben sah man ihn noch am Weihnachtsmarkt oder bei einem Termin des Ortschaftes und im nächsten Moment weilt er nicht mehr unter uns. Wir halten sein Andenken in Ehren. In Kürze wird die Nachfolgefrage  geklärt. 

Infrastruktur – Einrichtungen - Verwaltung

Zäsur bei der Karlsbader Gesamtwehr: Manfred Schwan stand nach 20 Jahren als Gesamtkommandant nicht mehr zur Verfügung. Er machte sich unter anderem  mit der Feuerwehrkonzeption und der Jugendarbeit einen Namen. Sein Nachfolger ist Holger Fuhr. Die Feuerwehrhauskonzeption wird uns im Jahr 2015 intensiv beschäftigen.  Geplant ist unter anderem ein Gerätewagen für die Abteilung Auerbach. Das Grundbuchamt ist „von uns gegangen“. Im Sommer 2014 kamen die Akten zur zentralen Landesstelle in Maulbronn. Leider geht damit ein Stück Bürgerservice verloren. In Ittersbach gibt es jetzt noch eine Grundbucheinsichtsstelle statt eines Grundbuchamtes. Nach längeren Vordiskussionen  wurde das Rathaus in Spielberg saniert. Brandschutz, barrierefreier Zugang, Umbauten und Fassadensanierung wurden bewältigt. Damit sind nun alle Karlsbader Rathäuser auf Vordermann gebracht worden.  Vor Jahren zurückgestellt, klappte im vergangen Jahr die Baumaßnahme Friedrich-Dietz-Straße in Ittersbach (Kanal- Wasser- Straßenbau). 2014 konnte die Baumaßnahme Birkenstraße in Spielberg endlich beendet werden. Mit dem Einbeziehen aller Anlieger schon im Vorfeld und während der Bauprojekte haben wir Bürgerbeteiligung pur praktiziert. Wie mir scheint, trägt auch die frühzeitige Information der Eigentümer und Kraftfahrer, also unserer Bürger Früchte. Die Großmaßnahme Kanalisation und Wasserversorgung in der Haupt- und Spielberger Straße in Langensteinbach läuft plangemäß. Wenn die Witterung mitspielt und der Bauablauf keine Überraschungen mit sich bringt, können wir im September diesen Jahres mit einem Abschluss rechnen. Im vergangenen Jahr wurden im Rahmen der Friedhofskonzeption neue Bestattungsmöglichkeiten auf Karlsbader Friedhöfen geschaffen. Zeitgemäße Angebote gibt es unter anderem in Langensteinbach und Ittersbach durch neugestaltete Urnengemeinschaftsfelder. Im Bild sehen wir Bauarbeiten auf dem Langensteinbacher Friedhof im Grabkammersystem. In Bezug auf die Sanierung der Aussegnungshalle in Langensteinbach ist festzustellen, dass im Aufbahrungs- und Sanitärbereich dringender Bedarf besteht. Die konzeptionelle Diskussion steht an, 2015 sind Planungsmittel eingestellt.

Verkehr

Ob als Autofahrer, Radfahrer oder Straßenbahnfahrer – jeden Tag werden wir mit dem Thema Verkehr konfrontiert. 2014 gab es – nach mehrjähriger Pause – wieder einen Karlsbader Verkehrstag. Der Gemeinderat nahm sich alle verkehrsrelevanten Themenfelder vor. Ein dominantes Ereignis ist der Autobahnausbau A 8 im Bereich Mutschelbach. Der Baufortschritt ist gut und wir rechnen damit, dass die Maßnahme Ende 2015 fertig wird. Im Frühjahr ist der restliche Erdeinbau westlich der Pfinztalbrücke geplant. Damit wird das Erdzwischenlager im Gewann Kanada wieder aufgelöst. Noch offen ist das Thema Nusswegbrücke. Alternativ wird derzeit geprüft, ob diese mit einer separaten Wildtierbrücke oder eine Kombination beider realisiert wird. Bei der Verkehrsstatistik ist die Entwicklung in unserer Gemeinde positiv. Quer Beet zeigte sich der Gemeinderat beim Verkehrstag trotz steigender Kosten einig, das Anrufsammeltaxi zwischen Langensteinbach und Auerbach und Mutschelbach aufrecht zu erhalten. Ebenso soll sich die Gemeinde für den Erhalt des Busangebotes einsetzen. Dies im Besonderen auch für die Stärkung des Schulzentrums. Umgebaut wird momentan noch die Haltestelle St. Barbara. Der Arbeitskreis Mobilität und Verkehr ist sehr rege und setzt sich für eine „intelligente und innovative Mobilität“ für alle Verkehrsteilnehmer ein. Hier wird echte Bürgerbeteiligung geleistet. Bei den Kreisstraßen wurden verschiedene Sanierungen durchgeführt. So erhielt die Remchinger Straße (K 3564 Ortsdurchfahrt Auerbach) – im Bild im winterlichen Kleid – einen neuen Fahrbahnbelag.  Ebenso saniert wurde eine Teilstrecke der Kreisstraße zwischen Ittersbach und Spielberg (K 3556). Der Autobahnzubringer ist ein Dauerthema. Jetzt erst begann das Planfeststellungsverfahren zum Bau des Autobahnzubringers L 623. Knackpunkte hierbei sind ein gewünschter Kreisverkehr bei den Steinighöfen  und die Führung des Radweges.  Beim Verkehrstag wurde uns mitgeteilt, dass der Startzeitpunkt für den möglichen Baubeginn nach hinten geschoben wird. Jetzt spricht das Regierungspräsidium über das Jahr 2017. Das ist für die Gemeinde sehr ärgerlich. Wie Sie wissen, hat sich der Gemeinderat eindeutig positioniert.  Im Bahnbereich der Zufahrt zum Gewerbegebiet Stöckmädle soll die Signal- und Schrankenanlage verändert, ein Gehweg angeordnet und die Rechtsabbiegespur aus Richtung Langensteinbach, um ca. 120 Meter verlängert werden,  allerdings leider wohl erst im Jahr 2016. Lärmaktionsplanung, ein Thema bei dem sich die Bürger über die Bürgerinitiative BIOLA deutlich mit einbringen. Die Gemeinde konstatiert: Bei knapp 15.900 Einwohnern waren 2014 beinahe 12.000 Fahrzeuge in Karlsbad zugelassen. Daraus folgt, dass der motorisierte Individual-verkehr weiter gestiegen ist. Anhand der professionellen Verkehrserhebungen sind nun die Chancen sehr groß, dass die lärmgeplagten Anwohner der Ortsdurchfahrten in der Nord-Süd-Achse und der Ost-West-Achse in Langensteinbach sowie der Hailerstraße in Auerbach durch die vom Gemeinderat beschlossene Anordnung der 30-er-Zone entscheidend entlastet werden. Hoffentlich werden die Ergebnisse vor Ort bald sichtbar.

Baugebiete

Ein kleines Baugebiet in Auerbach stellt die Breslauer Straße dar. Das Planungsgebiet liegt am nördlichen Ortsrand, im Bereich der bereits seit  Jahren einseitig bebauten Straße. Hier sind zwölf Baugrundstücke entstanden. Nach langer Verzögerung, insbesondere durch Schwierigkeiten im Grundstücksmanagement der AVG,  nimmt hoffentlich das Baugebiet Fröschgärten / Schaftrieb endlich Fahrt auf. Zwar hat sich die Gemeinde seit Jahren vorrangig das Thema Innenentwicklung auf die Fahnen geschrieben, aber der Druck für Neubaugebietsentwicklungen ist insbesondere in  Langensteinbach sehr hoch. Eine klassische Innenentwicklung ist die Erschließung der Hornisgrindestraße, die sich allerdings durch recht schwierige Grundstücksverhandlungen schon jahrelang hinzieht. In einem gewissen Reihum-System hat die Gemeinde Karlsbad in den letzten Jahrzehnten für jede Ortschaft bauliche Entwicklungsmöglichkeiten gesucht. Nach Stand der Beratungen dürfte nach dem Baugebiet Fröschgärten / Schaftrieb die Erschließung im Bereich Holderäcker II in Spielberg an der Reihe sein.

Gewerbegebiete

Der Flächennutzungsplan des Nachbarschaftsverbandes Karlsruhe wird für die Gewerbegebiete fortgeschrieben. Ein wichtiges Thema ist und bleibt das beabsichtigte Gewerbegebiet „Steinig“ mit ca. 10 bis 15 Hektar Fläche. Wir verhandeln auch mit der Stadt Karlsruhe und prüfen, ein gemeinsames Gewerbegebiet eventuell auch „auf der Kohlplatte“ zu entwickeln. Ob hier interkommunal etwas zustande kommt, ist noch offen. Ich hoffe, es gelingt. Noch in den Hürden der Flächennutzungsplanfortschreibung stecken die von der Gemeinde beabsichtigten Bereiche „Schießhüttenäcker V“ bzw. die Option „Im Finkengrund“.  Gut auf Sendung sind wir mit dem Erweiterungsgebiet Stöckmädle /Reutäcker in Karlsbad-Ittersbach. Nach der Übergabe des brutto rund 7 Hektar großen Erweiterungsgebietes im April vergangenen Jahres geht es bereits sichtbar voran.  Die Firma Reha Dietz baut beispielsweise schon in diesem Bereich. Ein Sorgenkind ist die Firma Harman – früher Radio Becker, eigentlich das Flaggschiff unserer Firmen.  Dort ist eine konkrete Verlagerung der Produktion nach Ungarn angedacht, die uns am Standort Karlsbad etwa 180 Arbeitsplätze kosten würde. Wir versuchen, Einfluss über Geschäftsleitung und Betriebsrat zu nehmen und haben auf Vermittlung von Herrn Landtagsabgeordneten Raab sogar den Wirtschaftsminister von Baden-Württemberg mit eingebunden. Es wäre sehr zu wünschen, dass das erfolgreich ist.

Geschäftswelt - offerta

Eine tolle Sache ist die Erweiterung der Firma SONOTRONIC. Kontinuierliches Wachstum hat die Geschäftsführung  im Jahr ihres 40. Jubiläums dazu veranlasst, den Hauptsitz in Karlsbad-Ittersbach zu stärken und auszubauen. Die Produktions- und Bürofläche des Unternehmens wurde um 3.500 m² erweitert. Insgesamt investierte das Unternehmen über 6 Millionen Euro am Standort Karlsbad. Nach den wirtschaftlichen Turbulenzen von Profis Welt scheint der Neustart von Dehner in Karlsbad geglückt zu sein. Auf rund 8.000 Quadratmetern präsentieren sich Gartencenter, Zoofachmarkt und ein  umfassendes Angebot an exklusiven Gartenmöbeln. Investiert wurde 1 Million Euro, 39 Mitarbeiter sind fest beschäftigt. Pech hatte Profis Werkmarkt, denn durch einen Schwelbrand musste er mehrere Monate geschlossen bleiben. Gott sei Dank ist er jetzt nach der Sanierung wieder geöffnet.  Austausch- und Diskussionsforen (praktische Bürgerbeteiligung) sowie Kontakte eröffnen, das ist das Ziel der „Zukunftsinitiative Karlsbad – ZIK“. 2014 wurde das immer bedeutender werdende Thema Gesundheits-vorsorge aufgegriffen. „Psychisch gesunde Arbeitnehmer - ein Glücksfall?“ mit dieser Frage befasste sich Professor Matthias Weisbrod vom SRH-Klinikum. Wie brennend die Fragestellung ist, konnte an der großen Zahl teil-nehmender Firmenvertreter abgelesen werden. Die Ausbildungsbörse der CDU Karlsbad, im Rahmen einer Kooperation mit den Nachbarverbänden Marxzell und Waldbronn, sowie mit den Karlsbader Selbstständigen ist Jahr für Jahr ein erfolgreiches Forum. Damit finden die jungen Menschen individuelle Ausbildungsplätze und andererseits die Unternehmen interessierte Azubis. Ein Gewinn für alle! Ich freue ich mich, dass Karlsbader Betriebe und Einrichtungen auch 2014 wieder erfolgreich ausgebildet haben! Neben sieben Jahrgangsbesten wurde ein Auszubildender sogar Bundessieger im Handwerker-Wettbewerb.  Modellbauer Sebastian Breitbach machte positive Schlagzeilen. Eine große Familie  freut sich auf das nächste Treffen – so könnte ein Resümee vom offerta-Auftritt 2014 sein. Der Treffpunkt Karlsbad-Waldbronn konnte wiederum auf der Basis vieler Helfer, breitem Wissen und Erfahrung und neuen Ideen optische und thematische Glanzpunkte setzen und die Besucher anziehen. Wir können uns auf 2015 freuen! Heißen Dank an die Hauptakteure Klaus Steigerwald, Martina Danese und Karin Zahn-Paulsen! Für ihr vorbildliches wirtschaftliches und soziales Wirken wurden zwei bekannte Unternehmer mit der Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg von Wirtschaftsminister Nils Schmid ausgezeichnet: Richard Nussbaumer und Alfred Ritter. Solches Engagement macht Freude und zeugt von gelebter Verantwortung! Ein Veranstaltungshöhepunkt war die erste Karlsbader Kunst am Kürbis Nacht. Hier stimmte einfach alles: Konzeption, Wetter, Lichterstimmung, Programm, enorme Publikumsresonanz und mehr……….Wir hoffen auf eine Fortsetzung wohl im Jahre 2016! Bereits zum Jahresanfang 2014  wurde die Praxis für Chirurgie mit dem Schwerpunkt Unfallchirurgie in der Ettlingerstrasse 9 durch Dr. med. Stefan Doerjer von Dr. med. Gerhart Siebler übernommen. Für Karlsbad ist es wichtig, dass auch bei den Ärzten weiterhin Kontinuität in der Nachfolge gewährleistet wird.  Seit Jahresmitte wurde die Zahnarzt-praxis in der Ettlinger Straße 4  durch Zahnarzt Jan Kindler übernommen. Sein Vorgänger, Dr. Caspar Müllensiefen bleibt aber weiterhin als behandelnder Zahnarzt in der Praxis dabei. Kontinuität im Bereich der ärztlichen Versorgung gibt es auch in der überkonfessionellen Einrichtung Langensteinbacher Höhe.  Die Privatpraxis vom verstorbenen Gründer,  Dr. med. Hartmut Maier-Gerber wird seit Oktober 2014 von Dr. med. Claus-Jürgen Gros, Facharzt für Allgemein- und Arbeitsmedizin, Chirotherapie, Sportmedizin, Umweltmedizin weitergeführt. Ein „Allround-Versorger“ mit Herz in Auerbach feierte 2014 10 jähriges Bestehen: Der Frischemarkt Bodemer in der Remchinger Straße in Auerbach bietet eine große Auswahl an Lebensmitteln auf kleinem Raum und ist nebenbei ein wichtiger Kommunikationspunkt in Auerbach. Ich wünsche ihm weiter gutes Gedeihen! Das SRH Klinikum schärft sein Profil als Fachklinik. Die neuen Chefärzte Professor Dr. med. Erwin Blessing, Dr. med. Christof Chan und Privatdozent Dr. med. Michael Ruf unterstreichen die Spezialisierung des SRH-Klinikums. Mit Carl Hans Fürstenberg ist ferner ein neuer Chef-Orthopäde hinzugekommen. Das sind wichtige Weichenstellungen für die Zukunft, denn das Klinikum hat für die Gemeinde einen hohen Stellenwert. Daher besuchte der Ältestenrat die Geschäftsleitung und informierte sich über den aktuellen Stand des Klinikums und die zukünftigen Planungen. Das Krankenhaus mit dem BBRZ ist die Infrastruktureinrichtung Nr. 1 in Karlsbad. Dass dies auch in der Politik so wahrgenommen wird, zeigen Besuche von Sozialministerin Katrin Altpeter und Landtagsabgeordneten Anneke Graner. 

Fotos: Weber

Senioren

Mit Dr. Morgenthaler wurde der Seniorenbeirat personell verstärkt. Räumlich gesehen ist das Seniorenbüro jetzt in der Seniorenresidenz Kurfürstenbad untergebracht. Vorbildlich möchte ich auch die Arbeit der Interessensgemeinschaft barrierefreies Miteinander in Karlsbad bezeichnen. Sie hat Geschäfte, Einrichtungen und Behörden in Bezug auf die Barrierefreiheit bewertet und damit einen Prozess der stetigen Optimierung eingeleitet. Bürgerbeteiligung war dabei übrigens selbstverständlich. In Mutschelbach konnte der Startschuss für den Bau von 17 betreuten Wohnungen gegeben werden. Mit der Sozialstation gibt es eine Pflegevereinbarung bis Pflegestufe 2. Nach wie vor suchen wir für eine Seniorenwohnanlage in Ittersbach nach Lösungen. Geplant ist dort betreutes Wohnen in Verbindung mit einer stationären Pflegeeinheit.

Dorffeste - Soziales

Dörflich gefeiert wurde 2014 in Auerbach und beim Lindenplatzfest in Mutschelbach. In diesem Jahr sind entsprechende Feste in Ittersbach, Mutschelbach und Langensteinbach im Kalender vorgemerkt. Ohne den Blick in und die Erkenntnisse aus der Vergangenheit ist keine Zukunft möglich. In diesem Sinne ist die Arbeit im Heimatmuseum mit Museumsscheune wichtig. Diese Einrichtung konnte 25-jähriges Bestehen feiern. Alles Gute für die Zukunft! Als Höhepunkt der Veranstaltungsreihe anlässlich des 120-jährigen Bestehens des Kirchenchores Ittersbach kam mit dem „Weihnachtsoratorium“ das populärste aller geistlichen Vokalwerke von Johann Sebastian Bach mit rund 140 Sängerinnen und Sängern, vier Solisten und dreißig Instrumentalisten zur Aufführung. Zwei Jubiläen konnten in Zusammenhang mit der Gemeindepartnerschaft  Hüttau/Karlsbad-Ittersbach gefeiert werden: 30 Jahre Gemeindepartnerschaft  und 50 Jahre Musikkapelle Hüttau mit dem Musikverein Ittersbach. Eine gelebte Partnerschaft!  25 Jahre nach dem Fall der innerdeutschen Mauer war es mir eine Freude, am Abend des 9. November mit meinem Amtskollegen in Heldrungen telefonieren zu können. Dankbar staunten wir gemeinsam über das Wunder der unblutigen Wiedervereinigung Deutschlands. Mit facettenreichem Liedgut und hohem Niveau, eben beeindruckend war das Zusammenspiel der Chöre  beim gemeinsamen Konzert 2014 der Karlsbader Gesangvereine. 2015 sind die Musikvereine mit dem Karlsbad Konzert an der Reihe. Sehr positiv: Unsere Musik – und Gesangvereine haben ihr Potenzial, sowohl für die Aktiven im Orchester und den Chören, als auch für die Passiven aus der Bürgerschaft. Sportlich zeigten sich die Ortschaften beim Karlsbad-Turnier des TTC Mutschelbach.  In der  Bocksbachhalle kämpften an den drei Turniertagen die Aktiven bei rund 200 Spielen an sechs Platten um Satz und Sieg – immer ein Baustein der Karlsbad-Identität. Beim jährlichen, internationalen  Pfingstturnier des SVL Handball siegten 2014 bei den Damen überlegen die Spielerinnen vom TSG  Plankstadt und bei den Herren der Schweizer Zweitligist TV Steffisburg. Kompliment an die Verantwortlichen, das ist jedes Mal ein Mammut-Management für dieses Superturnier. Ein Hingucker: Die Herausforderung Ice-Bucket-Challenge wurde von der Gemeindeverwaltung meisterhaft bewältigt – ebenso die Weitergabe der Spendenaktion.  Weit über Karlsbad hinaus strahlen die Erfolge der Leichtathletin Jana Reichert. Sie wurde im vergangenen Jahr süddeutsche Hallenmeisterin. Ein junges Talent mit Zukunft – ihr und überhaupt allen Leichtathleten des SVL alles Gute an dieser Stelle!  „Fußball ist unser Leben denn König Fußball regiert die Welt“ – wie treffend war diese Liedzeile 2014 für Deutschland. Wer denkt nicht gerne an den epochalen Sieg im Halbfinale von 7:1 gegen Brasilien zurück? Der Lohn langer Arbeit: Die Weltmeisterschaft. Vor diesem Hintergrund sind die sportlichen Erfolge auch der Karlsbader Fußballer zu sehen! Bestens bekocht wurden die WM-Fußballfans beim Public Viewing des SVL übrigens von Inge Schmidt – im Bild beim Einsatz in der Küche (wie gesagt – Bügerbeteiligung). Leider musste der Karlsbad-Pokal infolge Terminüberhäufungen im Fußball ausfallen – für 2015 ist ein neuer Modus vorgesehen. Der TSV Auerbach konnte einen famosen Doppelaufstieg feiern -  Meisterschaftsgewinn der ersten Mannschaft in der Kreisklasse A und Aufstieg in die Kreisliga sowie Aufstieg der zweiten Mannschaft von der C-Klasse in die B-Klasse.  Nach dem Aufstieg in der Runde 2013/2014 von der A-Klasse in die Kreisliga schon der nächste Erfolg: Die Fußballmannschaft des ATSV Mutschelbach konnte in die Landesliga aufsteigen. Gleichzeitig feierte der Verein 110-jähriges Bestehen. Der SVL und der VfR Ittersbach spielen nun mit dem ATSV  in der gleichen Liga vorne gut mit. Und noch ein Karlsbader Fußballverein macht Furore:  Der SV Spielberg hat zu einem Höhenflug in der Oberliga angesetzt und ist in der Winterpause – man höre und staune – gar Tabellenführer. Mal sehen, wie es am Ende der Punkterunde aussieht.  Unglaublich beeindruckend war die Parade anlässlich des internationalen Goldwing-Treffens in Karlsbad. Ich bin überzeugt davon, dass Teilnehmer und Bevölkerung gerne daran zurückdenken, weil Fahrkultur und Völkerverständigung unübersehbar dominierten. Die Vertreter aus Russland und der Ukraine fuhren gemeinsam ein – so einfach kann Völkerverständigung sein.

Unterbringung der Asylbewerber

Ein seit Monaten aktuelles, weitreichendes Thema ist und bleibt die Unterbringung und Betreuung von Asylbewerbern. In diesem Feld ist es besonders wichtig, die Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen. Es sind sehr viele Aspekte, Interessen und Akteure  zu berücksichtigen: Gesetzgebung, Rechtsprechung, Eigentümer, Nachbarn, Gewerbetreibende, Landkreis, Juristen, Gemeinde,  Runder Tisch Asyl, die Kirchen und nicht zuletzt die ankommenden Flüchtlinge! 40 Asylbewerber leben seit Frühjahr 2013 in der Gemeinschaftsunterkunft „Fischweier“. Darüber gab es wenig Dissonanzen. Breiten Raum in der öffentlichen Diskussion nimmt seit dem Frühsommer 2014 die Unterbringung der asylsuchenden Menschen in den vorherigen Büroräumen der Firma Nero, beziehungsweise dem früheren Hotel „Maxis“ im Gewerbegebiet Ittersbach ein. Sie kennen bestimmt die Entwicklung: Zunächst beabsichtigte der Landkreis Karlsruhe dort 200 Flüchtlinge einzuquartieren; ein entsprechender Bauantrag auf Nutzungsänderung erhielt noch vor den Sommerferien nicht die erforderliche Mehrheit im Gemeinderat. Der Landrat selbst suchte mit der Gemeinde ein „Quasi-Stillhalteabkommen“, die dennoch inzwischen etappenweise angekommenen etwa 120 Menschen zu tolerieren oder zu dulden, weil die fortdauernden internationalen Zugänge von Flüchtlingen die Kapazitäten der Landeserstaufnahmestelle permanent überforderten. Zwischenzeitlich hatte eine baurechtliche Klage in zwei Instanzen Erfolg, wonach die Unterbringung der Asylbewerber unrechtmäßig sei und deshalb die Räumung auf Mitte November zu erfolgen habe. Unzählige Verhandlungsrunden und Konferenzen folgten mit den betreffenden Unternehmern, dem Landratsamt, dem Ältestenrat des Gemeinderates, dem Runden Tisch Asyl sowie juristische Konsultationen. Unter anderem kam sogar auf Initiative unserer Landtagsabgeordneten Anneke Graner die Integrationsministerin Frau Bilkay Öney aus Stuttgart nach Ittersbach, um Zusammenhänge der Asylbewerberfragen zu erklären und mit den Bürgerinnen und Bürgern zu diskutieren. Eine weitere Komponente kam noch hinzu: hervorgerufen durch die große weltweite Flüchtlingsnot kam auf Ebene der Bundesrepublik ein Gesetzgebungsverfahren in Gang zur Änderung des Baurechts in Gewerbegebieten, wonach dann ausnahmsweise Gemeinschaftsunterkünfte zugelassen werden. Dieses Gesetz, von dem niemand vorher sagen konnte, wann es rechtsgültig wird, trat genau an dem Tage in Kraft, am 26. November, an dem unser Gemeinderat dann der inzwischen auf 127 Personen beantragten Nutzungsänderung mehrheitlich zustimmte. Letzter Sachstand: Die formelle Baugenehmigung des Landratsamtes ist immer noch nicht erteilt, Nachbareinwendungen liegen vor, aber durch das Einvernehmen der Gemeinde ist die Aussicht auf eine endgültige Genehmigung gestiegen. Ob neue Gerichtsverfahren kommen, ist offen. Geklärt sind die Fragen des Schulbesuches der Asylbewerberkinder. Regelungsbedarf besteht bei Betreuungsfragen der Kindergartenkinder, ebenso welche Arbeitsmöglichkeiten sich für die Flüchtlinge auftun. Ich habe großen Respekt und sage aufrichtigen Dank an alle, die sich um die Asylbewerber kümmern, zum einen den hauptamtlichen Kräften, aber ein Riesenkompliment und besonderer Dank gebührt primär den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, koordiniert durch den „Runden Tisch Asyl“. Das ist Bürgerbeteiligung „par excellence“

Fotos: Weber

Soziales

Blut ist Lebenssaft. Ohne engagierte Bürger   kann kein Leben gerettet werden. Das ist aller Ehren wert! Auch heute sage ich herzlichen Dank an alle Blutspender, sie sind stille Helden unserer Gesellschaft. Eine Aktion mit Tatkraft und Finanzen ist „Volksbank packt an“. 2014 profitierte die Gemeinde durch neue Spielgeräte des Spielplatzes beim Wasserturm in Spielberg – eine Aufwertung und Freude für die Kinder.  Auch die Sparkassenstiftung ließ sich nicht lumpen und stellte der Gemeindebücherei 5.000 Euro für Beschaffungen zur Verfügung und spendierte weiterhin ein Vibraphon für die kommunale Musikschule und das Gymnasium. Nochmals an unsere Geldinstitute – Danke!

Doppelhaushalt 2015/2016

An einigen Stellen in meiner Rede habe ich bereits vorausgeblickt auf das Jahr 2015. Ergänzend dazu möchte ich noch ein paar Punkte herausstellen: 

Stichwort Bürgerbeteiligung:

Konkrete Maßnahmen zum Gemeindeentwicklungsplan sind im Gemeinderat noch abschließend zu beraten. Es geht darum, die Ansätze aus dem Leitbild Karlsbad 2020 auch fassbar zu machen, Vorschläge aus den Arbeitskreisen und dem Agendarat liegen vor.

Stichwort Haushalt:

Der Doppelhaushalt 2015/2016 sieht etliche Projekte vor,  z.B. an Baumaßnahmen die Sanierung der Kanalisation, der Wasserversorgung und den Straßenausbau im Breitwiesenring in Ittersbach, die Fortsetzung und den Abschluss des Ausbaus der Haupt- und Spielberger Straße, des Straßenausbaus im Stöckmädle sowie der Ausbau der verlängerten Lange Straße bis zur Pfinzbrücke bei der Schleemühle  – Realisierung 2016. Im Doppelhaushalt sowie der weiteren Finanzplanung steckt ein besonderes Zukunftsthema, der Breitbandausbau der Kommunikationsmöglichkeiten. Die Gemeinde hat mit dem Landkreis Karlsruhe einen Vertrag zum Aufbau und Betrieb des überörtlichen, sogenannten „Backbone-Netzes“ abgeschlossen. Der innergemeindliche Ausbau, primär mit Glasfaserverkabelung, wird uns längerfristig Millionen Investitionen abfordern, im konkreten Haushaltszeitraum 2015/2016 haben wir einen Ansatz von rund 1,1 Millionen Euro auf der Ausgabenseite und 550.000 Euro auf der Einnahmenseite aus erwarteten Fördermitteln eingeplant. In welcher Reihenfolge unsere Ortschaften mit dem praktischen Ausbau bedient werden, müssen wir noch präzisieren. Unser Doppelhaushalt stellt eine seriöse finanzielle Grundlage mit teilweise gestreckten Investitionen von jährlich etwa 8 Millionen Euro dar. Er ist zudem unter der Flagge „Schuldenabbau“ zu sehen. Wir werden Ende 2016 voraussichtlich bei einer Pro-Kopf-Verschuldung unserer Bürger von 400 Euro ankommen bei einem Landesdurchschnitt von etwa 1.000 Euro.

Stichwort Jubiläen:

Im Jahr 2015 erwarten uns die Jubiläen 150 Jahre Arche-Noah-Kindergarten, 25 Jahre Kindergarten St. Franziskus und 75 Jahre Feuerwehrabteilung Auerbach, alles interessante Ereignisse.

Stichwort Wahlen:

Kommunalpolitisch wird die Bürgermeisterwahl am 26. April oder – falls erneut zu wählen ist - am 17. Mai 2015 das herausragende Ereignis sein. Ich selbst werde nicht mehr kandidieren, darf Sie aber schon auf Ihr demokratisches Wahlrecht hinweisen, von dem Sie bitte Gebrauch machen; die oder der künftige Amtsinhaber/in braucht den Rückhalt der Wähler, das ist klassischeBürgerbeteiligung.

Neujahrswunsch

Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen Gremien, Gemeinde- und Ortschaftsräten, Firmen, Vereinen, Kirchen, Schulen, Kindergärten, den gemeinnützigen Organisationen und allen Bürgerinnen und Bürgern für die aktive Arbeit an und für die Gemeinschaft. Einschließen möchte ich ausdrücklich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung. Danke sage ich der Bäckerei Nussbaumer für die kreative Neujahrsbrezel und unseren jungen Sängerinnen und Sängern für die flotte Umrahmung. Es freut mich, dass es auch in diesem Jahr wieder Bürgerpreise gibt – verliehen vom  Vorstand der Holzschuh Stiftung Herrn Ragnar Watteroth. Sie werden ihn gleich im Anschluss hören. Künstler des Jahres 2014 wurde der Karlsbader Zauberer Daniel Bornhäußer. Er wird uns am Ende des Programms „trickreich“ überraschen. Liebe Gäste, unsere ganzen Erwartungen und Vorstellungen zum Neuen Jahr, alle Glückwünsche fasse ich zusammen mit Worten von Jochen Klepper, gerichtet an Gott

„Der du allein der Ewige heißt,

und Anfang, Ziel und Mitte weist,

im Fluge unserer Zeiten.

Bleib du uns gnädig zugewandt

und führe uns an deiner Hand,

damit wir sicher schreiten.““

 

 

 

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