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Redaktionelle Berichte | 27.09.2011 – 22.10.2011

Baustelle Autobahnbrücke fasziniert Besucher

A-8-Brücke nimmt immer mehr Form an

Am Sonntag, 25. September versammelten sich einige Hundert Interessierte vor dem Bürocontainer an der Autobahn bei Nöttingen, um den Bau der neuen Autobahnbrücke über das Pfinztal hautnah in Augenschein zu nehmen. Zunächst erklärte Jürgen Skarkel im Bürocontainer die technische Planung, bevor es auf die Baustelle der 470 Meter langen Brücke ging. „Die Brücke ist das Herzstück des neun Kilometer langen Autobahnumbaus, der den Bund 170 Millionen Euro kosten wird", sagte Skarkel. Bis Mitte 2012 soll die Brücke fertig sein. Das Fundament der Brückenpfeiler bestehe aus Bohrpfählen mit 1,50 Meter Durchmesser. In 20 Meter Höhe lagert die Brücke mit einem Aufbau von fünf Meter, wenn alles fertig ist. Beschützt mit Bauhelmen und gespannt, was sie erwartet, kletterten die Besucher die engen Treppen hinauf zur Baustelle. Der Abstand zwischen den Pfeilern von 60 Meter wird mittels Vorschubschnabel im Taktschiebeverfahren Stück für Stück überbrückt, erklärte Projektleiter Jens Harich. Für einen der 17 Takte einer Brückenhälfte von jeweils 25 bis 30 Metern brauchen die Arbeiter eine Woche rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche, so Harich. Noch bis Mitte Januar werden die Taktstücke geschoben. Dann kommt wie schon bei der ersten Brückenhälfte an beide Enden ein drei Meter dicker massiver Endquerträger gegen die Verwindung der Fahrbahn bei ungleicher Belastung durch den Verkehr. 50 Stahlbetonbauer aus Rumänien wohnen in den Containern auf der Baustelle und arbeiten unermüdlich. „Ich habe hohen Respekt vor der Leistung der Arbeiter", sagte Rolf Karcher. Er wohnt direkt neben der Baustelle und ist erstaunt, dass fast nichts zu hören ist. „Bei Wind und Wetter ist der Kran im Einsatz zu sehen, die schaffen ohne Ende", staunte Karcher. Seine Tochter Mara fand es einfach cool, die Baustelle zu besichtigen. „Ich wusste nicht, dass die Brücke innen hohl ist." Die Brücke in jeder Fahrtrichtung ist ein Hohlkasten, außen fünf Meter, innen bis 3,50 Meter breit. In der Brücke werden 20000 bis 25000 Tonnen Stahl verbaut. Dicke Stahlseile verspannen die Brücke längs und quer. Harich erklärte die technische Baumeisterleistung ganz genau. Jetzt sind auf der Betondecke in Fahrtrichtung Karlsruhe bereits die Isolierungen an den Fahrbahnrändern, den Kappen aufgebracht worden. Bevor die weiteren Fahrbahnschichten aufgebracht werden, muss sichergestellt werden, dass sich keine Feuchtigkeit darunter bildet. „Ich hätte nicht gedacht, dass das technisch so aufwändig ist", sagte Wilfried Bodemer. „Einfach perfekt." So hat sich Susanne Stegelmann die Brücke nicht vorgestellt, unter der sie jeden Tag durchfährt. „Die Führung war sehr aufschlussreich. Die schräge Lage hat mich überrascht. Das fällt von unten gar nicht auf. Ich habe mir schon oft überlegt, wie das funktioniert", so Stegelmann. „Ich bin überrascht und fasziniert, wie hier geschafft wurde", sagte Uschi Bodemer. Sie besichtigte zum dritten Mal die Brückenbaustelle und fand den Fortschritt enorm. „Ich kann meinen Enkeln erzählen, dass ich schon mal über und in der Brücke gelaufen bin", freut sie sich.

A 8 Brücke 2

Phantastische Einblicke in den Brückenbau gab es bei der Baustellenbesichtigung.

A 8 Brücke 1

Projektleiter Jens Harich mit den Besuchern auf der Brücke unterwegs. Fotos: wg

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