Es ist zwar schon über vier Wochen her, aber diese Wanderung muss einfach noch berichtet werden, da sie etwas anders war wie sonst.
Nachdem alle Terminschwierigkeiten hinsichtlich Veranstaltungen, Geburtstage und sonstige wichtige Dinge einschließlich abnehmender Mond abgeklärt waren, hatten wir auf den 17. Oktober dieses Jahr zur traditionellen Herbstwanderung eingeladen, die dieses Jahr wieder in die Pfalz führte.
Dass an diesem Wochenende ausgerechnet kurzfristig „Schienenersatzverkehr" bei der AVG lief, brachte uns nur kurz ins Straucheln, um alle vom Bahnhof herunter unter die Eisenbahnbrücke (Ersatzhaltestelle) zu bringen. Darin zeigte sich schon, dass es dieses Jahr etwas anders zugehen sollte. Über Karlsruhe Hbf Gleis 1 (ICE-Verdacht ?) - nein auf Gleis 101 fuhr der Regionalexpress weiter nach Winden. Dort wieder eine Programmänderung, denn die beiden Manfreds hatten beschlossen die ursprüngliche Wanderroute einfach umzudrehen und vom Ziel zum ursprüngliche vorgesehenen Ausgangspunkt nach Bad Bergzabern zu wandern. Gründe ergeben sich im folgenden.
Hatte es auf der badischen Seite zur Abfahrtszeit noch geregnet und die Stimmung der 27 Wanderer noch nicht auf einen Höhepunkt kommen lassen, änderte sich dies schlagartig in Winden zum Start der Wanderung. Die Sonne im Rücken, die Pfälzer Berge immer vor Augen ging's dann los an der Villa „Orth" vorbei Richtung Westen. (Anders herum hätten wir wohl das „atemberaubende" Panorama gar nicht genießen können). Mit Diskussionen über die Zuordnung und Namensgebung für die verschiedenen Ruinen und Schlösser an den Hängen und auf den Bergen sowie für manche die einträgliche Ernte von Nüssen ging es frohgelaunt nach Dierbach, wo wir zum Mittagessen angemeldet waren. Im Weingut Geiger ließen wir uns dann nieder - deftiges Pfälzer Essen wurde uns hier zusammen mit einer spontanen Weinprobe des Hausherrn serviert, die noch besondere Folgen haben sollte. Außerdem nutzten einige von uns das Angebot einer kleinen Betriebsbesichtigung während sich eine kleine Gruppe insbesondere mit den zusätzlichen Vornamen der Einzelnen und deren ausführlicher Schreibweisen befasste, dass man aus dem Staunen nicht mehr herauskam und am Schluss noch einmal rekapituliert werden musste, wer denn nun wie mit Taufnamen und sonstigen Namen anzusprechen sei.
Diese Gemütlichkeit führte schließlich dazu, dass unsere Wanderung niemals am vorgesehenen Ziel in Bad Bergzabern ankam. Immer wieder wurden die Abmarschzeiten verschoben - es war ja so gemütlich in der Gaststube - und immer wieder wurde der Fahrplan befragt, bis man sich darauf einigte, in Kleingruppen zum Bahnhof Barbelroth zu marschieren und von dort aus die Heimreise mittels Regionalbahn und AVG anzutreten. Bis zum Hbf Karlsruhe waren somit wohl nur etwa 7 Kilometer „erwandert" worden, was einige Unentwegte auf die Idee brachte, ab Busenbach anstatt den Schienenersatzverkehr (Omnibus) zu nutzen, zu Fuß die heimatlichen Gefilde von Karlsbad zu erreichen. Dass wir dabei dann einen Hagelschauer über uns ergehen lassen mussten, tat der immer noch guten Stimmung keinen Abbruch. Die Diskussion, wann die Spielberger Gruppe abbiegen solle, erhitzte die Gemüter nochmals kurz, aber wie in der Folge festzustellen war, sind alle wohlbehalten wieder zu Hause angelangt.
Wie gesagt - es war eine andere Art von Herbstwanderung - aber wie immer erlebnisreich und „scheeh"!!!
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