Landkreisinformationen | 31.03.2025
Kommandantendienst- und Kreisfeuerwehrverbandsversammlung fand in Bruchsal-Büchenau statt
Einmal im Jahr kommt die Führungsebene der Feuerwehren im Landkreis Karlsruhe sowie der gesamten „Blaulichtfamilie“ zur Kommandantendienst- und Kreisfeuerwehrverbandsversammlung zusammen. Das jüngste Treffen fand am 15. März in der Mehrzweckhalle in Bruchsal-Büchenau statt . Landrat Dr. Christoph Schnaudigel nutzte die Gelegenheit, stellvertretend für alle im Feuerwehrwesen und Rettungsdienst ehrenamtlich Tätigen für ihren Einsatz im letzten Jahr zu danken. Besonders erwähnte er dabei das tragische Unglück des Zusammenstoßes einer Stadtbahn mit einem Tanklaster in Zeutern mit drei Toten wenige Tage zuvor. Auch dankte er den Einsatzkräften, die nach dem sintflutartigen Starkregen im August, der weite Teile Gondelsheims und Bruchsal unter Wasser setzte, tagelang aufs Äußerste beansprucht waren.
„Sie waren nicht nur blitzschnell vor Ort, sondern sie haben in jeder Hinsicht professionell gearbeitet“ lobte der Landrat. Dies sei neben einer guten Ausstattung und eingeübten Abläufen insbesondere auch auf eine hohe Motivation der Einsatzkräfte zurückzuführen. Kritik übte er wiederum gegenüber dem Land, nachdem es hier – anders als in vergleichbaren Fällen in Württemberg und Oberschwaben – bislang keinen finanziellen Ausgleich für Schäden leistet, die sich auf über 125 Millionen Euro aufsummieren.
Zur Vorbereitung auf Großschadenslagen dienten die Großübungen „Magnumiter“ im Frühjahr und „Magnitude“ im Herbst, wo die Bewältigung von Krisen und Katastrophen kreis- bzw. länderübergreifend einstudiert wurden. Durch die Aufstellung neuer überörtlicher Einheiten und Katastrophenschutzplänen in allen 32 Städte und Gemeinden sei man gut aufgestellt, so der Landrat. Dies sei aber auch dringend notwendig, denn seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine und Veränderungen in der Haltung Amerikas sei Bewegung in das westliche Verteidigungsbündnis gekommen. Die Länder Europas und der freien Welt würden nicht umhinkommen, sich im Hinblick auf die Landesverteidigung neu aufstellen – speziell auch Deutschland im Hinblick auf seine zentrale Lage in Europa. Die alte Trennung von innerer und äußerer Sicherheit gehöre inzwischen der Vergangenheit an. „Resilient werden wir nur sein, wenn Bundeswehr, Wirtschaft, Verwaltungen, aber auch die Bürgerinnen und Bürger, sich gegenseitig unterstützen“, so Landrat Dr. Christoph Schnaudigel. Wie und in welchem Umfang die Kommunen in dem sogenannten „Operationsplan Deutschland“ konkret betroffen sind, werde von den Planungen im Detail abhängen, die derzeit ausgearbeitet werden. „Unbestritten ist aber, dass der Zivilschutz wieder auf- und weiter ausgebaut werden müsse, denn die staatlichen Funktionen müssen auch in Krisenzeiten funktionieren, kritische Infrastruktur muss wirksam geschützt und auch für Versorgungsengpässe geplant werden“, so der Landrat. Mit dem Kreisfeuerwehrverband, der in diesem Jahr auf sein 50jähriges Bestehen blickt, habe der Landkreis einen starken Partner. Landrat Dr. Christoph Schnaudigel dankte deshalb dem Vorsitzenden Eckhard Helms und dem neuen Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes Michael Wegel sowie Polizeipräsidentin Caren Denner und bot weiterhin eine offene und aktive Zusammenarbeit an.
Mit großer Freude vernahm der Landrat, dass sich der Personalbestand der Einsatzabteilungen mit rund 4.200 auf einem guten und stabilen Niveau befindet und bei der Jugendfeuerwehr erneut auf mittlerweile 2.415 Mitglieder gestiegen ist. Stellvertretend für alle Feuerwehrangehörigen dankte er Kreisbrandmeister Jürgen Bordt. Den Vertretern aus dem Kreistag und allen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, die „ihre“ Feuerwehren begleitet hatten, dankte er für das große Verständnis für die Belange der Feuerwehren und des Bevölkerungsschutzes sowie die Unterstützung.