Moment mal

... dass sie an den wichtigen Stellen eindeutig und einfach zu verstehen ist.“ Diesen Satz habe ich neulich in einem Podcast gehört und er fordert mich heraus. Wenn wir ehrlich sind, wünschten wir uns glaube ich oft, dass sie nicht so einfach und eindeutig zu verstehen wäre und dichten ihr eine Kompliziertheit an, die gar nicht in ihr steckt.

„Wer bittet, dem wird gegeben“ - diese Worte Jesu aus Mt 7,7 sind beispielsweise nicht nicht zu verstehen und mit diesen Worten im Hinterkopf fuhr ich vor drei Wochen von Kino zu Kino um für unsere MovieTime - eine Veranstaltung der Jungen Kirche bei der wir vier Abende Filmausschnitte zeigten und Jugendliche zu uns in den Gemeindesaal einluden - Kinosessel zu organisieren.

Ich wollte Gott beim Wort nehmen, hatte für Kinosessel gebetet und war guter Zuversicht, dass er sie irgendwoher schon zur Verfügung stellen würde. Ich fuhr also zu einem Kino nach dem anderen, aber bei allen großen fünf Kinos in Ettlingen und Karlsruhe bekam ich eine Absage nach der anderen.

Wir endeten ohne Kinosessel, die Abende waren trotzdem gut und gefüllt mit Jugendlichen, aber wären mit Kinositzen in meinen Augen nochmal eine Spur besser gewesen und ich weiß nicht, warum wir trotz Gebet und viel Mühe keine Kinosessel gefunden haben.

Aber ich will diese Momente, in denen Gott offenbar andere Pläne hat, nicht als Ausrede nutzen um mich aus der Einfachheit und Eindeutigkeit der Bibel herauszureden. Stattdessen will ich ähnlich wie Mark Twain es sagt sagen: Nicht die Bibelstellen, die ich nicht verstehe fordern mich heraus, sondern die, die in ihrer Einfachheit und Eindeutigkeit vor mir liegen.

Conny Jan Vehrs
Jugendreferent der Jungen Kirche KW