Moment mal (Archiv)

Es war neulich beim Einkaufen. Eine Mutter war mit ihrem kleinen Sohn bei Einkaufen – und sie erlaubte ihm, sich bei den Süßigkeiten etwas auszusuchen. Der Junge nahm sich eine Tüte voller Pfirsichringe – und legte sie dann aber gleich wieder zurück, um sich doch lieber eine Tafel Schokolade zu nehmen. Aber auch die gingen wieder zurück ins Regal, und er nahm lieber eine Tüte Haribo. Die Mutter wurde langsam etwas ungeduldig: Jetzt beeile dich doch, und entscheide dich endlich!" Darauf sagte der kleine Junge: Aber Mama, ich darf mir doch nur eines nehmen!"

Jeder Tag, den wir leben, hat ja unendlich viele Möglichkeiten. Am Morgen ist er fast noch wie ein weißes Blatt Papier – und am Abend kann ich zurückschauen und sehen, was darauf für ein Bild entstanden ist. Und so ist es auch mit diesem neuen Jahr. Es ist erst wenige Tage alt, und noch stehen so viele Möglichkeiten offen. Schade ist ja: Ich kann einen Tag nicht wiederholen. Er ist unveränderlich vorbei und nichts kann man davon anders machen oder auch noch mal erleben. Wir haben nur ein einziges Leben. Es ist ein Geschenk Gottes, anvertraut. Was tun damit? Was gewesen ist, an dem können wir nichts mehr ändern. Aber was vor uns liegt – da haben wir heute und morgen die Chance, uns zu entscheiden.

Über all den Möglichkeiten und auch der Verantwortung, die hinter meinen Entscheidungen liegt, steht aber die gütige und liebevolle Hand Gottes. David formuliert es mit ganz großer Gewissheit in Psalm 31,16: Meine Zeiten stehen in deinen Händen. Das Gute und das Herausfordernde, das Erfolgreiche und auch das Versagen – all das ist umschlossen von Gottes Gnade. DANKE, Gott.

Ich wünsche Ihnen alle Gute für das neue Jahr und Gottes reichen Segen.

Ihr Martin Klein, Pfarrer in Mutschelbach