Landkreisinformationen | 10.12.2024
Gesundheitskompetenz – wie geht das? Mit dieser Frage haben sich am Mittwoch, 4. Dezember, rund 65 Vertreterinnen und Vertreter der Städte und Gemeinden, der Krankenkassen, der Wohlfahrtsverbände sowie des Landratsamtes im Rahmen einer Fachtagung der Kommunalen Gesundheitskonferenz des Landkreises Karlsruhe beschäftigt. Ziel der Tagung, die im Bürgerhaus in Linkenheim-Hochstetten stattfand, war es, die Gesundheitskompetenz der Bürgerinnen und Bürger zu stärken und Ansätze zur Verbesserung in verschiedenen Lebensbereichen zu entwickeln.
Gesundheitskompetenz – die Fähigkeit, verlässliche Informationen rund um die Gesundheit zu finden, zu verstehen und auf die eigene Lebenssituation anzuwenden – ist ein zentraler Baustein für ein selbstbestimmtes Leben. Sie zu fördern, ist eine wichtige Aufgabe für alle Akteurinnen und Akteure im Gesundheitswesen sowie der öffentlichen Daseinsvorsorge. „Der Einzelne darf angesichts eines immer komplexeren Gesundheitswesens und teils widersprüchlicher Informationen nicht allein gelassen werden“, betonte Knut Bühler, der Vorsitzende der Gesundheitskonferenz und Erste Landesbeamte des Landkreises Karlsruhe.
Mit dem Hauptvortrag zur Veranstaltung gab Prof.in Dr. Eva Maria Bitzer von der Pädagogischen Hochschule Freiburg einen Überblick zum Thema Gesundheitskompetenz auf kommunaler Ebene: „Es kommt ganz wesentlich darauf an, dass sich Organisationen und Akteure selbst gesundheitskompetent aufstellen, um damit die Gesundheitskompetenz der einzelnen Menschen zu ermöglichen und zu stärken.“ Einrichtungen der gesundheitlichen und öffentlichen Daseinsvorsorge können und sollten dafür die ganz konkreten Kriterien zur Selbstüberprüfung und Weiterentwicklung nutzen, die die Referentin auch in ihrem Workshop vorstellte und zur sehr angeregten Diskussion stellte.
In fünf Workshops wurden während der Tagung praxisnahe Ansätze aus verschiedenen Bereichen wie Schulen, Arztpraxen, digitalen Angeboten oder Bewegungsinitiativen entwickelt. Auch der „Marktplatz“ mit zahlreichen Ausstellenden bot Beispiele für die Umsetzung in der Praxis. Eine zentrale Leitfrage zog sich durch alle Aktivitäten: „Wie können wir es den Menschen erleichtern, sich in gesundheitlichen Fragen kompetent zu orientieren, zu informieren und zu handeln?“
Dr. Brigitte Joggerst, Leiterin des Gesundheitsamtes, hob die Bedeutung einer guten Balance zwischen fundiertem Gesundheitswissen und einem guten Gefühl für die eigene Gesundheit hervor: „Ohne diese Balance könnte Verunsicherung durch zu viel Information sogar zunehmen.“ Gleichzeitig wurde deutlich, dass die Förderung der Gesundheitskompetenz nur als gemeinschaftliche Aufgabe gelingen kann.
Die bei der Tagung entwickelten Impulse werden nun in die weitere Arbeit der Kommunalen Gesundheitskonferenz einfließen. Die bestehenden Arbeitsgruppen sowie der Lenkungskreis sollen die Ergebnisse aufgreifen und in konkrete Maßnahmen überführen.
Weitere Informationen zur Kommunalen Gesundheitskonferenz finden Sie unter https://gesundheitskonferenz.landkreis-karlsruhe.de