Vorrübergehend geänderte Öffnungszeiten im Bürgerbüro

Ab dem 18.11.2024 haben wir wie folgt geöffnet:

 

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Karlsbader Mitteilungsblatt

Aus der Arbeit des Gemeinderates

Karlsbader Hallenbedarf analysiert

12.11.2024

Gemeinderat verschafft sich Überblick

In der Sitzung am 9. Oktober 2024 beschäftigte sich der Gemeinderat unter anderem mit den Themen Hallen und Forst.

Herr Dr. Stefan Eckl vom Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung GbR) stellte die Ergebnisse seiner Analyse vor. Der Gemeinderat nahm diese zur Kenntnis. 

Bürgermeister Björn Kornmüller erläuterte eingangs, dass die Thematik schon seit ein paar Jahren diskutiert wird. Die Jahn- und Schelmenbuschhalle seien sanierungsbedürftig. Eine erste Kostenschätzung wurde 2020 erstellt. Auch die anderen Hallen seien betrachtet worden. Es gelte, Synergieeffekte zu nutzen. Eine faktenbasierte Grundlage sei nun wichtig für das übergeordnete Ziel, die Hallen zukunftsfähig aufzustellen.

Erkenntnisse aus der Analyse

Das Statistische Landesamt geht von einem leichten Bevölkerungszuwachs in Karlsbad bis zum Jahr 2040 aus. Dabei entwickeln sich die Altersgruppen unterschiedlich. Den größten prozentualen Zuwachs wird es bei den 70-79-jährigen geben. Ein überproportional starker Zuwachs wird bei den Personen zwischen 10 und 19 Jahren erwartet. Die wachsenden Zahlen bei den Jugendlichen wirken sich auf die Schulsporthallen aus.

Die Sportvereine weisen einen hohen Organisationsgrad auf. Die Mitgliederzahlen seien in den Jahren 2019-2023 konstant geblieben. Allerdings hätten sich die Altersgruppen von der Entwicklung entkoppelt. Die Kinder und Jugendlichen sowie die 41-60-jährigen seien zurückgegangen und die Über70-jährigen angestiegen.

Vier Gymnastikräume, sechs Einzelhallen und zwei Dreifachhallen gibt es derzeit. „Das ist sehr ungewöhnlich. Karlsbad ist im interkommunalen Vergleich gut versorgt“, so Eckl. Auf einen Einwohner kommen 0,33 Quadratmeter nutzbare Sportfläche. Dies hänge sicherlich mit dem Schulzentrum zusammen.

Der Rücklauf der Vereine sei jedoch enttäuschend. Die eingegangenen Antworten wären recht positiv. Rechnerisch sei die Gemeinde sehr gut mit kleineren Hallen und Räumen versorgt. Kritisch sind für die Vereine die Winterzeiten mit höherem Hallenbedarf. Dann kommen auch die Outdoor-Sportarten in die Hallen. Umgerechnet ergebe dies einen Bedarf von 1 Anlageneinheit (Einzelhalle). Wenn die Wünsche der Vereine berücksichtigt werden, steige der Bedarf noch. Danach würde sich das Defizit auf ca. 4 Anlageneinheiten ballspieltaugliche Einzelhalle erhöhen. Davon ca. 1 Anlageneinheit alleine für den Fußballsport im Winter. Allerdings resultiere dies vor allem durch hohe Bedarfsnennungen des Fußballsportes. Fraglich sei, ob diese realistisch sind.

Im Schulbereich sei der Rücklauf besser. Drei Schulen bewerten das Angebot als ausreichend, fünf Schulen verneinen dies. Vom Ergebnis her gebe es eine Unterversorgung. Allerdings unterscheide sich die Situation von Standort zu Standort. Das Schulzentrum weise die größte Unterversorgung auf (ca. drei Anlageneinheiten).   Mutschelbach und Ittersbach seien ebenfalls unterversorgt, allerdings deutlich geringer. Hier wäre ein erster Lösungsansatz, die Belegungszeiten zu ändern.

Die Jahnhalle und Schelmenbuschhalle sind aus Sicht der Gemeindeverwaltung stark sanierungsbedürftig.

Diskussion im Gemeinderat

Der Gemeinderat zeigte sich enttäuscht über den geringen Rücklauf der Vereine. GR Michael Wenz (Freie Wähler) plädierte für den Neubau einer Sporthalle in Mutschelbach.  Der Gemeinderat habe auch festgelegt, dass die nächste Sporthalle in den Ortsteil kommt. 

Für GR Uwe Rohrer (Bündnis 90/Grüne) gaben die Zahlen momentan keine Halle in Mutschelbach her. Das Augenmerk müsse eher darauf liegen, vorhandene Hallen herzurichten. Dies sah auch GR Roland Rädle (CDU) so, insbesondere mit Blick auf die Finanzen. Die Auswirkungen der Ganztagsschulen seien bisher nicht abschließend kalkulierbar, so Eckl auf eine Anfrage von GR Heike Christmann. GR Reinhard Haas plädierte u.a. auch aus finanziellen Gründen dafür, die Hallen dort zu machen, wo der Bedarf am stärksten ist. Die Hallen im Schulzentrum seien sanierungsbedürftig.

Bürgermeister Björn Kornmüller meinte abschließend, dass man jetzt wichtige Fakten für den Haushaltsentwurf habe. Unabhängig von Erweiterungen müsste vorrangig saniert und der Bestand erhalten werden. Dazu zählten u.a. das Schulzentrum, aber auch mittelfristig die Berghalle.

Sanierungsbedürftig sind die Jahn- und Schelmenbuschhalle. Fotos: Archiv Gemeinde Karlsbad

Bewirtschaftungsplan für die Forstwirtschaftsjahre 2025/2026 und Bericht über den Vollzug des Forstwirtschaftsjahres 2023

Forstrevierleiter Alexander Mohr und Rechnungsamtsleiterin Petra Goldschmidt informierten den Gemeinderat zum Thema Wald (siehe auch Bericht aus der Arbeit des Gemeinderates zur Waldsitzung im Mitteilungsblatt vom 10.10.2024).

Das Gremium beschloss ferner neue Brennholzpreise:

-Weichlaubholz (Erle, Weide, Linde) und Nadelholz für 50€/Fm

-Laubholz Mix (Buche, Eiche, Birke, Ahorn,…) 75€/Fm

-Buche (mind. 80% Buche) für 85€/Fm

Der Gemeindewald erfährt betriebswirtschaftlich seit jeher negative Jahresergebnisse. Die Gemeinde nimmt dies bewusst in Kauf im Hinblick auf den gesellschaftlichen und ökologischen Wert des Waldes. Leider gestalte sich die Situation aufgrund Trockenheit und Käferbefall und zusätzlichem Personalbedarf zunehmend schwierig.

Speziell im Jahr 2022 nutzten viele Brennholz als Ausweichheizstoff. Die Brennholzbestellungen gingen 2023 und 2024 wieder deutlich zurück, jedoch kann auch weiterhin nicht jeder Wunsch erfüllt werden. Von den Bürgern kann aber ebenfalls beim ForstBW, Revier Pfinzgau bestellt werden.

Beim letzten Forsthaushalt wurde der Preis für Brennholz/Polterholz auf 80€/FM festgelegt. Bei den Bestellungen wird von den Bürgern immer mehr nur Buchenholz gefordert. Dem soll zukünftig durch eine differenzierte Preisgestaltung Rechnung getragen werden.

Mit dem Karlsbader Wald beschäftigte sich der Gemeinderat bei seiner Sitzung am 9. Oktober. Foto: Archiv Gemeinde Karlsbad

Plan 2025/2026

Geplant werden jeweils 6.000 Festmeter Holzeinschlag entsprechend dem Nachhaltigkeitshiebssatz der Forsteinrichtung. Der Schwerpunkt der planmäßigen Holznutzungen bleibt bei den jungen Durchforstungsbeständen. Vor allem die Buchen-Althölzer sollen sich, wo möglich, weiter erholen. Bei einem günstigen Holzmarkt sollen einzelne Nadelbäume in Zielstärke oder darüber hinaus genutzt werden.  Je nach Bedarf und wenn witterungsbedingt möglich sollen etwa 5.000 bis 8.000 Pflanzen gesetzt werden. Dies erfolgt auf Schadflächen bei nicht vorhandener oder nicht geeigneter Naturverjüngung. Jährlich werden 3 Hektar Kulturen und 27 Hektar Jungbestände gepflegt werden. Die Forstverwaltung erwartet entsprechend dem mit der Gemeinde abgestimmten Wirtschaftsplan für das Jahr 2025 ein Defizit in Höhe von ca. 452.000,-- € und für 2026 ein Defizit in Höhe von ca. 478.000,-- €. Hauptgrund für diese Planansätze sind die gestiegenen Kosten im Bereich Personal und Unternehmereinsatz. Die Einnahmen aus dem Holzverkauf wurden vorsichtig konservativ angesetzt. Ursächlich dafür sind die  Entwicklungen auf den Holzmärkten. Diese sind über zwei Jahre nur schwer zu prognostizieren. Investitionen und Stellenplan: Der 2007 beschaffte gebrauchte Forstschlepper ist mit seinem Alter von inzwischen 28 Jahren zwar noch funktionsfähig. Es ist jedoch mit zunehmenden  Reparaturen zu rechnen. Daher ist eine Ersatzbeschaffung im Haushalt vorgesehen. Hierbei könnte man bei entsprechender Ausstattung den Einsatzbereich durch weitere Anbaugeräte vergrößern.

Diskussion im Gremium

GR Michael Nowotny (SPD) regte an, Drohnen einzusetzen. Dies sei sinnvoll und erfolge teilweise bereits, so Mohr. GR Roland Rädle (CDU) möchte beim Holzverkauf mehr den lokalen Bedarf als den gewerblichen Bedarf bedienen. In gewissem Maße sei man auch auf den gewerblichen Verkauf angewiesen, so Mohr. Dies sah auch GR Uwe Rohrer (Bündnis 90/Grüne) so. GR Günter Denninger (CDU) sagte, dass aus den Medien teilweise zu entnehmen ist, dass Wälder mehr Kohlendioxid ausstoßen als aufnehmen würden. Er wollte wissen, wie dies im Karlsbader Wald ist. Bürgermeister Björn Kornmüller will dies klären lassen. GR Joachim Karcher (Freie Wähler) meinte, dass der Wald gut bewirtschaftet wird. Er sei wichtig und mit ihm könne kein Gewinn erwirtschaftet werden.

Ausführliche Informationen zu den Tagesordnungspunkten mit den Vorlagen finden Sie im Ratsinformationssystem der Gemeinde Karlsbad (Bürgerinfoportal).