Martinstag
"Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen." – so lautet der Wochenspruch für diese Woche. Er steht in der Bergpredigt, Matthäus 5,19.
Frieden stiften, Hoffnungslicht in die Welt tragen, miteinander teilen – das sind die Themen des Martinstages, der am letzten Montag gefeiert wurde.
Martinstag - Kinder ziehen mit Laternen durch den Ort und den Wald, manchmal begleitet von einem Pferd mit Bischof Martin, sie singen Lieder, bekommen am Schluss eine Martinsgans oder -brezel.
Nach der Legende hat der christliche Soldat (und spätere Bischof) Martin seinen Mantel mit einem Bettler geteilt.
Doch ehe er das gemacht hat, hat er erst einmal den Bettler, der frierend am Wegrand saß, wahrgenommen. Und er hat sich im Herzen berühren lassen. Und er hat etwas getan. Hat von seinem Mantel (der ihm genau genommen gar nicht gehörte, denn es war ein Soldatenmantel) die Hälfte dem Bettler gegeben. Mehr konnte er in dieser Situation nicht tun. Aber es war ein Anfang. Vielleicht auch ein Beispiel für andere. Und es hat den Bettler wahrscheinlich vor dem Erfrieren bewahrt und ihm Wärme ins Herz gegeben.
"Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan." Diesen Spruch aus Mt 25,40b hat der Legende nach Jesus im Traum in der folgenden Nacht dem Soldaten Martin gesagt.
Lasst uns wie die Kinder beim Laternenumzug ein kleines Hoffnungslicht in die Welt tragen. „Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als über die Dunkelheit zu schimpfen.“ sagte schon der chinesische Philosoph Konfuzius einige hundert Jahre vor unserer Zeitrechnung.
Seien Sie herzlich gegrüßt
Reinhild Prautzsch, Pfarrerin im Ehrenamt, Langensteinbach