Große Kulisse beim Neujahrsempfang der Gemeinde Karlsbad
Am Freitag, 12. Januar fand der erste Neujahrsempfang von Bürgermeister Björn Kornmüller statt. In der Wasenhalle in Ittersbach erlebten die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer diesen in einem neuen Format. Durch den Abend führte Moderator Martin Wacker. Er begrüßte unter anderem Nicolas Zippelius MdB (CDU), Dr. Christian Jung MdL (FDP), Ragnar Watteroth (Dezernent LRA, Vorstand Holzschuhstiftung), Marc Purreiter stellvertretender Bürgermeister von Waldbronn und Ehefrau sowie Gemeinde- Ortschafts- und Seniorenbeiräte, die Bürgermeister a.D. Jens Timm und Rudi Knodel und sonstige politische Vertreter. Daneben wurden Vertreterinnen und Vertreter aus allen gesellschaftlichen Bereichen begrüßt, u.a. Vereine, DRK, Feuerwehr, Kirchen, Polizei, Kindergärten, Schulen, soziale Einrichtungen, Ärzte- und Unternehmerschaft, Banken sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Über den Abend verteilt war das Saxophonquartett der Musikschule Ettlingen mit festlichen Stücken aus der Oper Carmen von Georges Bizet zu hören. Hanna Schmidt – eine 16jährige Schülerin der Realschule Karlsbad – beindruckte ebenfalls. Sie präsentierte zwei Musikstücke, eines davon selbst komponiert.
Die Neujahrsbrezel hatte die Bäckerei Nussbaumer dankenswerterweise wieder spendiert.
Neues Format Talkrunde beim Neujahrsempfang. Di Nunzio Fotodesign
Neujahrsrede Bürgermeister Björn Kornmüller
Die Neujahrsrede ist im Folgenden wörtlich wiedergegeben:
„Ihnen allen ein frohes neues Jahr, liebe Gäste – ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben Glück und Gesundheit für dieses Jahr und das Sie alle Ziele erreichen mögen, die Sie sich vorgenommen haben.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, werte Gäste und Freunde unserer Gemeinde Karlsbad, liebe Bürgerinnen und Bürger,
ich möchte mich nahtlos den Begrüßungsworten anschließen und Sie herzlich Willkommen heißen zu unserem Neujahrsempfang 2024 der Gemeinde Karlsbad. Schön, dass auch die namentlichen Begrüßungen stattgefunden haben und so möchte ich mich auch diesen herzlich anschließen.
In früheren Jahren – ganz früher - gab es noch keine „Einkommensteuerschlüsselzahlenermittlungsverordnung", also Gesetze oder Verordnungen, deren Aussprache sie durchaus einmal üben müssen. Zu diesen Zeiten kamen die Menschen noch nicht innerhalb kürzester Zeit an fast jeden Ort der Welt. Zu diesen Zeiten, als das Leben unkomplizierter, aber umso härter war – da gab es interessante Neujahrsbräuche um in ein neues Kalenderjahr zu starten:
Ein Brauch zur Geisterbekämpfung besagt beispielsweise, dass man zwischen den Jahren (25.12.-6.1.) nicht waschen, bzw. keine (weiße) Wäsche aufhängen soll.
Manche haben die Definition von "zwischen den Jahren" mittlerweile vielleicht etwas abgewandelt, ich hoffe das jedenfalls.
Außerdem gab es das traditionelle Schuhwerfen. Man stellte sich mit dem Rücken zur Tür und warf den Schuh über die Schulter – ein gutes Jahr sollte es werden, wenn die Spitze zur Tür zeigte (vor allem in der Liebe). Es ist nicht überliefert ob das auch häufiger gestimmt hat.
Politik und Realität vor Ort gehen auseinander
Heute ist das undenkbar. Fest steht in jedem Fall, dass die meisten Menschen gerne wissen möchten, was das neue Jahr mit sich bringt – sie hätten gerne einen Blick in die Zukunft. Die Wahrheit ist aktuell aber ein wenig bitter: Es wird immer schwieriger vorherzusagen, welche Dinge uns in so einem neuen Jahr erwarten.
Es wird deshalb immer schwieriger, weil die Lebenswirklichkeit in den Städten und Gemeinden oft nicht mehr zu dem übermittelten Anspruch passt, der von der übergeordneten Politik auf die Kommunen übertragen wird.
Die Städte und Gemeinden sind die fundamentalen Eckpfeiler unserer Demokratie. Sie waren immer zur Stelle, wenn Sie gebraucht wurden.
Es ist allerdings gegenwärtig offensichtlich: Wenn die reale Lebenswelt der Menschen vor Ort nicht mehr zur politischen Debatte passt – dann bekommen Sie im Ergebnis die Gefahr der Ablehnung. Wenn aus Ablehnung wiederum Vertrauensverlust wird, dann bewegen wir uns in einem Bereich der gefährlich ist für die Demokratie im Kern.
Rolle von Vertrauen
Wieso sage ich das? In den vergangenen Jahren ist die Krise zum Normalzustand geworden – jedenfalls gefühlt. Pandemie über Energiekrise, Krieg in Europa bis zu Flüchtlingsströmen, Bildungsmisere und Finanzkrisen. Die Gesellschaft für Deutsche Sprache, hat nicht ohne Grund das Wort „Krisenmodus“ zum Wort des Jahres 2023 gekürt.
Ohne Frage sind dies alles auch belastende Situationen für die Menschen, vor allem durch deren Häufung, haben sie nahezu toxisch auf Motivation, Leistungsbereitschaft, Eigenverantwortung und Gemeinschaftlichkeit gewirkt. Doch gerade diese Dinge sind es, welche uns stark gemacht haben. Diese Dinge sind es, welche uns eine gute Zukunft sichern oder eben nicht.
Die Grundlage für unsere Handlungsfähigkeit, die Grundlage für Politik ist das Vertrauen. Vertrauen heißt aber auch, dass die Menschen darauf vertrauen müssen, dass all die Versprechen und Vorhersagen in den Kommunen dieses Landes geleistet und erfüllt werden können. Vertrauen wird also nicht durch Worte gebildet – es wird durch Lebensrealitäten und deren Respektierung gebildet.
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Unterstützung von oben ist notwendig für starke Kommunen
Wir haben viele Beispiele für die enormen Aufgaben der Städte und Gemeinden. Um einige zu nennen:
In den Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg wurden in den letzten zwei Jahren über 220.000 geflüchtete Menschen aufgenommen. Die Kommunen haben hier, dies ist die Wahrheit, eine enorme Leistung vollbracht. Die KITAS und Schulen waren auch vor dieser Flüchtlingswelle voll. Die ärztliche Versorgung war schon vorher kritisch und Wohnraum – vor allem bezahlbarer - ist ebenfalls vorher schon eines der schwierigsten Sozialthemen in diesem Land gewesen.
Es ist festzuhalten: Die Kommunen stehen eindrucksvoll zu Ihrer humanitären Verantwortung. Die Kommunen haben und werden weiterhin Ihren enormen Teil dazu beitragen. Wir sind die Praktiker vor Ort. Wir sind diejenigen die alle Versprechen in Realität umsetzen. Auch in Karlsbad ist dies geschehen. Darauf sind wir auch stolz. Aber Sie dürfen zur Kenntnis nehmen: Auch wir sind an den Grenzen unserer Leistungsfähigkeit. Wir brauchen wirksame Entscheidungen von oben. Wir brauchen Unterstützung.
Der Klimawandel ist eine Tatsache. Niemand, der vernünftig Politik betreiben will kann das anders sehen. Die Wetterereignisse, auch hier in Karlsbad, unterstreichen dies in eindrucksvoller Weise. Wenn Sie Ski fahren und dies auch schon vor zwei Jahrzehnten getan haben – dann erkennen Sie eine deutliche Veränderung. Auch in der Wahl Ihrer Urlaubsorte, wenn Sie noch Schnee haben wollen.
Wenn Sie viel Zeit in waldreichen Gebieten verbracht haben, dem Harz, dem Bayerischen Wald und dergleichen – dann erkennen Sie eine deutliche Veränderung. Das ist nicht mehr derselbe Wald. Sie sehen das in den heimischen Wäldern.
Auch hier arbeiten die Kommunen dagegen an. Auch hier liefern sie Ergebnisse ab. Ein Ausbau der Erneuerbaren Energien vor Ort, fordern aber auch hier den Einsatz aller Ressourcen. Allen voran natürlich finanzielle Mittel und ebenso auch Menschen die es vorantreiben sollen. Denn nur dann gelingt dies alles auch. Denken Sie dabei immer daran: Handeln ist mehr als nur das definieren von Zielen.
In den kommenden Jahren kommen weitere massive Herausforderungen auf uns zu:
Ganztagsbetreuung in der Grundschule in Zeiten in denen Personal im sozialen Bereich durchaus schwer zu bekommen ist, massiver Fachkräftemangel in der Verwaltung der dazu führen wird, dass nicht mehr alles was heute versprochen wird, auch tatsächlich gewährleistet werden kann. Das Ehrenamt und die Vereins- und Kulturlandschaft erhalten und fördern. Die Liste ließe sich noch fortsetzen.
Im Kern möchte ich feststellen:
Kommunen erbringen mehr als 80% der Daseinsvorsorgeleistungen in unserem Land. Von unserer Wasserversorgung bis zur Feuerwehr. Von Kindergärten und Schulen bis zum Räum- und Streudienst, Sport, Kultur, Ehrenamt und Jugendarbeit.
Sie merken: Hier wird außerordentliches geleistet. Meine Kolleginnen und Kollegen – wir sind uns hierbei einig. Wir wissen:
Wenn in immer mehr Kommunen kein ausgeglichener Haushalt mehr vorgelegt werden kann, dann kann das kein gutes Zeichen sein.
In diesen Zeiten gibt es den Zusammenschluss des Städtetages und des Gemeindetages, die ein gemeinsames Positionspapier verabschieden: „In großer Sorge um unser Land“
Denn die Bewältigung der Herausforderungen kann nur gelingen, wenn die Rahmenbedingungen für die Städten und Gemeinden so gestaltet werden, dass Dinge auch erfüllbar sind. Die Menschen müssen spüren, dass Worten auch Taten folgen.
Sie merken nun also: Alle Ereignisse und Probleme der vergangenen Jahre haben Spuren hinterlassen. Eben daher, weil viel Negatives passiert ist und wir das alle auch spüren. Doch hinterlässt das eine Beeinträchtigung bei uns? Ich sage NEIN das tut es nicht. Lassen Sie mich ausführen wieso nicht:
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Rückblick auf 2023 sowie Ausblick
Bei diesem alljährlichen Empfang der Gemeinde ist es schöne Tradition, dass sie einiges im Rückblick über das vergangene Jahr und natürlich auch etwas über das anstehende Jahr hören. Und trotz aller schlechten Nachrichten aus der Welt – trotz aller Herausforderungen war es ein sehr gutes Jahr.
Wir haben nun heute ein etwas anderes Format gewählt und deshalb werden Sie den Jahresausblick, Ziele und Pläne für 2024 später in einer kleinen Talkrunde mit ausgewählten Gästen hören.
Im vergangenen Jahr gibt es nun im Rückblick aber auch einiges zu erzählen:
Im Sommer 2023 haben wir unser verspätetes Gemeindejubiläum gefeiert. 50 Jahre Karlsbad, ich glaube, das kann ich so behaupten, war eine absolute Erfolgsgeschichte. Das Wetter, die Darbietungen, das kulinarische Angebot und auch die Stimmung waren außerordentlich und ein mehr als würdiger Rahmen für dieses Jubiläum. Einmal mehr haben Gemeindeverwaltung sowie unsere Vereine und Institutionen gezeigt, zu welchen Leistungen Sie fähig sind. Die Vereinslandschaft hat uns ausgezeichnet.
Karlsbad hat im vergangenen Jahr einen neuen Bürgermeister bekommen. Meine Damen und Herren, es ist mir eine Ehre heute vor Ihnen stehen zu dürfen. Die Eröffnung eines neuen Jahres in dieser Form leiten zu dürfen und als Gastgeber zum Neujahrsempfang unserer Gemeinde einladen zu dürfen, ist für mich als waschechten Karlsbader tatsächlich eine Ehre, herzlichen Dank.
So ein erstes Jahr im Amt ist natürlich geprägt von der Übernahme laufender Projekte, der Optimierung solch laufender Projekte und dem anstoßen von neuen Projekten.
Im Herbst haben wir ein umgestaltetes Konzept für die Paulusstraße in Langensteinbach, nahe dem Klinikum, vorgelegt. Neben dem geplanten und auch wirklich notwendigen Neubau einer Kita, hat der Gemeinderat grünes Licht gegeben für den Neubau von modernen Wohnformen für Senioren inklusive Pflegeambulanz und Senioren Wohngemeinschaften mit
Investorenhilfe. Damit verbinden wir verschiedene Generationen miteinander und kommen auch in die Umsetzung was die enorme Nachfrage nach solchen Angeboten für ältere Menschen betrifft.
Die Kindertagesstätte soll zukünftig drei Gruppen betreuen und damit für den weiteren Ausbau unserer Betreuungsplätze sorgen.
Wir sind weiterhin mitten in der langwierigen Sanierung unseres Schulzentrums. Die Maßnahmen gehen voran und im vergangenen Jahr konnten wir einiges massiv voranbringen und das eine oder andere in die Zielgerade bringen.
Die umfangreichste Straßensanierung hat 2023 in Ittersbach begonnen. Im Ansatz waren für die Eichgasse mit Kanal-, Wasser- und Straßenarbeiten rund 1,73 Millionen Euro. Die Umstände, die mit einer solchen Sanierung einhergehen sind natürlich massiv – nach Fertigstellung haben wir aber eine ganz wesentliche Sanierungsmaßnahme für unsere Infrastruktur abgeschlossen.
Die letzten Gelder für den Umbau und die Neugestaltung des Evangelischen Kindergarten in Spielberg sind geflossen. Im April des vergangenen Jahres konnten wir neu gerichtete Räumlichkeiten einweihen und einen weiteren Standard für moderne und schöne Räumlichkeiten unserer Kinder setzen.
In der Breitbandversorgung kommen nun alle Karlsbader Schüler in den Genuss von schnellem Internet. Mit dem Schulkomplex in Ittersbach haben wir im Oktober nun auch die letzte Lücke im Breitbandausbau an Schulen schließen können. Wir können verkünden, dass nun wirklich alle Schulen eine Glasfaseranbindung erhalten haben. Wir drücken aufs Tempo – Digitalisierung und moderne IT-Standards beginnen mit der Basis, dem Netzausbau. Im Bildungsbereich können wir hierbei nun auf modernste Standards verweisen. Die Landes- und Bundesförderungen haben uns dabei natürlich sehr geholfen.
In den kommenden Monaten werden die weiteren Ausbaustufen für die Privathaushalte in Karlsbad beginnen. Die Breitband-Landkreis-Karlsruhe GmbH wird den geförderten Ausbau in Auerbach, Mutschelbach und Spielberg vorantreiben. Für Langensteinbach und Ittersbach beginnt in Kürze die Nachfragebündelung der Deutschen Glasfaser GmbH – sollte diese bei mindestens 33% der Nutzer auf Interesse stoßen wird auch dort der Ausbau erfolgen können. Das ist eine klare Zeitschiene und sehr erfreulich.
Der geschotterte Feldweg im Auerbachtal hat von der Naturschutzbehörde im Dezember grünes Licht bekommen. Wir können nun also auch endlich dieses Projekt weiter Voran treiben.
Die Trinkwasserversorgung der Karlsbader Bürgerinnen und Bürger ist eine kommunale Pflichtaufgabe und der Neubau des Hochbehälters „Sallenjagen“ kann in diesem Jahr erfolgen. Im Doppelhaushalt ist dieser wichtige Punkt mit immerhin über 3 Millionen Euro veranschlagt.
Meine Damen und Herren, Sie haben gemerkt, wir haben wieder viel geleistet. Die Arbeit in und an einer Kommune ist ein stetiger Prozess meine Damen und Herren. Dabei können Sie niemals alle Wünsche und auch nicht alle Notwendigkeiten bearbeiten. Schon gar nicht in kurzer Zeit.
Wir arbeiten allerdings zielorientiert an unserer Infrastruktur und werden auch bereits jetzt die Weichen für den kommenden Doppelhaushalt stellen. Auch hier werden wichtige Investitionen in unsere Infrastruktur erfolgen.
Dieser kommende Doppelhaushalt wird, auch bei uns in Karlsbad, bereits von einem neu gewählten Gemeinderat beschlossen werden. Im Juni dieses Jahres wählen wir alle dieses neue Gremium. Ich wünsche den Fraktionen und Parteien ein glückliches Händchen für die Listenerstellung – über alle Parteigrenzen hinaus brauchen wir Menschen die aktiv in und an unserer Demokratie arbeiten. Ich wünsche uns allen darüber hinaus einen fairen und konstruktiven Wahlkampf – so wie das die Bürgerinnen und Bürger auch sehen wollen. Wer mit dem Gedanken spielt sich politisch zu engagieren, den kann ich heute nur ermutigen: Machen Sie das! Wirken Sie mit! Es gibt genug Auswahl an demokratisch fest verankerten Parteien wo man das tun kann. Vor allem aber: Gehen Sie wählen. Denken Sie immer daran was ich eingangs ausgeführt habe: Die Kommunen leisten einen unersetzlichen Teil an unserem Gemeinwesen. Ihre Mitwirkung hat daher allergrößte Bedeutung.
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Gelassenheit und gute Beziehungen pflegen
„Das Leben besteht zu 10% aus dem was uns passiert und zu 90% daraus, wie wir darauf reagieren“. Das ist oft eine Frage von Haltung. Ein amerikanischer Pastor und Pädagoge (Charles R. Swindoll) hat diesen Satz geprägt. Diese Haltung müssen und wollen wir vorleben. Daher werden wir weiterhin voller Energie die Herausforderungen annehmen. Wir werden uns weiter bewusst machen, dass wir durch unsere wunderbaren ehrenamtlichen Menschen und durch die vielen Vereine und Institutionen in Karlsbad hervorragend aufgestellt sind.
Wir verlieren niemals die Zuversicht. Wir dürfen dies auch nicht. Wenn wir als Gemeinden, als Leistungsträger, die Zuversicht verlieren dann sieht es düster aus.
Diese Zuversicht verlieren wir nicht. Darauf können sich die Karlsbaderinnen und Karlsbader fest verlassen. Sie können sich aber auch darauf verlassen, dass wir die notwendigen Wahrheiten an den richtigen Stellen aussprechen – denn nur mit Zuversicht geht es auch nicht.
Ich habe vor einigen Wochen eine Studie gelesen. Ich habe diese Studie gezeigt bekommen. Diese verfolgt seit Jahrzehnten Menschen in Ihrem Leben. Es geht darum herauszufinden was diese Menschen glücklich gemacht hat. Es war wenig überraschend nicht das Monetäre (auch wenn dies einen gewissen Teil ausgemacht hat), sondern es waren Beziehungen und Gelassenheit.
Gelassenheit müssen wir bewahren. Auch in diesen nicht einfachen Zeiten. Dabei hilft uns aber, wenn wir gute Beziehungen pflegen. Gute Beziehungen in unserer Gemeinde. Zwischen den Ortsteilen. In den politischen Gremien (auch in Wahlkampfzeiten und bei Debatten mit unterschiedlichen Positionen). In den Vereinen. In den Organisationen vor Ort. Eben überall innerhalb der Gesamtgemeinde Karlsbad. Mit einem gewissen Stolz auf unsere Gemeinde. Beziehungen und deren Pflege können wir ein Stück weit beeinflussen. Lassen Sie uns das als den wichtigsten Vorsatz für das neue Jahr fixieren.
Am Ende bin ich stolz! Ich bin stolz auf unsere Gemeinschaft in Karlsbad. Ich bin stolz auf die vielen ehrenamtlichen, alle Vereinsakteure, Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen und Glaubensgemeinschaften. Die vielen freiwilligen bei Feuerwehr und Rettungsdiensten.
Ich bin stolz auf diejenigen die in schweren Zeiten unsere Wirtschaft am Laufen halten. Die Gewerbetreibenden und Firmen in Karlsbad, denen wir Arbeitsplätze und die gute Finanzlage verdanken. Ich persönlich, aber auch mein Gemeinderat, wir sind Ihnen dankbar, dass Sie tagein und tagaus Verantwortung übernehmen.
Vergessen wir aber auch nicht was die Verwaltung und die vielen weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde leisten. Diese Professionalität und diese Einsatzbereitschaft dieser Menschen bringt das in die Umsetzung was in Gremien beschlossen wird und die Bürgerschaft am Ende wahrnimmt.
Diese vielen verschiedenen Menschen sind es, die eine Gemeinschaft ausmachen. Die eine Kommune ausmachen. Die vielen Zahnräder die ineinandergreifen – ineinandergreifen müssen um perfekt zu funktionieren.
All diejenigen die heute hier sind und auch diejenigen die nicht hier sind aber von Ihnen vertreten werden.
Ohne Sie geht es nicht – schön dass Sie hier sind. Danke dafür! Ein wunderschönes neues Jahr Ihnen allen.
Das ist ihr Applaus.“
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Talkrunde zu den Themen Klimaschutz und Ärzteversorgung
An Stehtischen gaben Birgit Schwegle (Geschäftsführerin der Umwelt- und Energieagentur des Landkreises Karlsruhe), Jörg Schwarzer (Geschäftsführer vom SRH Klinikum Karlsbad) sowie Bürgermeister Björn Kornmüller ihre Statements zum Klimaschutz und Ärzteversorgung ab. Der Bürgermeister blickte dann noch konkreter auf das Jahr 2024 voraus.
Klimaschutz
Birgit Schwegle betonte u.a. die maßgebliche Rolle der Kommunen. Karlsbad sei schon auf einem guten Weg. Zusammen mit dem Landkreis sollten vorhandene Projekte ausgebaut und neue Vorhaben angegangen werden. Wichtig seien allerdings stabile politische Förderbedingungen. Sie warb dafür, die kommende Veränderung der Landschaft positiv zu sehen. Alle seien gefordert, zusammenzuarbeiten. Die Region profitiere auch finanziell durch den Wandel. Die Arbeit der Bürgerenergiegenossenschaften zu bündeln sei ebenfalls wichtig. Bürgermeister Björn Kornmüller erläuterte beispielhaft Vorhaben aus dem energiepolitischen Maßnahmenprogramm der Gemeinde. Vielversprechend seien u.a. die Ergebnisse der Photovoltaik-Analyse der kommunalen Dächer. Im Bereich der Photovoltaik sei eine gewisse Offensive vorgesehen. Auch die Themen Wärmeplanung sowie Windkraft werden sehr bald auf der Agenda des Gemeinderates stehen.
Hausarztversorgung und Allgemeinmedizin
Bürgermeister Björn Kornmüller verwies u.a. darauf, dass das Thema nicht überraschend, jedoch geballt auf Karlsbad zugekommen sei. Die Arztversorgung gehöre nicht zu den typischen Aufgaben einer Kommune. Trotzdem habe sie Geld in die Hand genommen und unterstütze die vorhandenen Akteure bzw. Initiativen. Die Kräfte wurden gebündelt durch einen runden Tisch im Spätsommer. Aktuell gebe es positive Entwicklungen, z.B. Nachfolge Rohrer, Umzug Dr. Herter/Wiessner in neue Räume und dritter Arzt. Er zeigte sich positiv gestimmt, starke Partner seien am Werk.
Jörg Schwarzer – Geschäftsführer vom SRH-Klinikum – betonte u.a., dass das Klinikum die Aufgabe Gesundheitsversorgung mit allen Anbietern und Ärzten fest wahrnehme. Es brauche eine Krankenhausreform. Mit dem Medizinischen Versorgungszentrum stärke das Klinikum seit Jahresanfang die ambulante Versorgung in Karlsbad. Neben den Pflegekräften gelte es für die Gesundheitsversorgung auch alle anderen Beschäftigten in den Blick zu nehmen. Das Klinikum habe zum Glück eine recht große Krankenpflegeschule. Ausbildung in einer guten Kultur sei ein wichtiges Thema. Allerdings gelte es auch, die ausländischen Abschlüsse schneller anzuerkennen.
Konkrete Vorhaben in 2024
Bürgermeister Björn Kornmüller erläuterte abschließend noch, was 2024 konkret austeht – wörtlich: „Wir werden im laufenden Jahr viele wichtige Infrastrukturprojekte fertig stellen. Diese Dinge sind alle im Doppelhaushalt seit über einem Jahr fixiert. Die Eichgassensanierung in Ittersbach ist solch ein Beispiel – aber auch die barrierefreie Talblickhalle in Auerbach oder die Sanierung des Schulzentrums in Langensteinbach.
Die PV Projekte habe ich bereits genannt aber auch umfangreiche Planungen zum Starkregen- und Hochwasserschutz werden in diesem Jahr angefertigt um die weiteren Mittel für den Doppelhaushalt 25/26 dann auch zur Durchführung ansetzen zu können.
Die Erschließung des Neubaugebietes „Schaftrieb“ soll fertiggestellt werden und im Laufe des Jahres werden wir fertige Ergebnisse zur Hallensituation in Karlsbad vorliegen haben – die sogenannte Hallenkonzeption. Diese ist dann u.a. die Grundlage dafür – weitere notwendige Sanierungen und Erneuerungen durchführen zu können. Gerade auch die Hallen am Schulzentrum sind zwischenzeitlich durchaus in die Jahre gekommen für das Maß an Nutzung auch.
Wir investieren also weiter in unsere Infrastruktur bzw. schaffen zuvor klare Grundlagen, um dem Gemeinderat die besten Entscheidungen zu ermöglichen. Wir beginnen jetzt im Januar mit einer Klausurtagung (wie angekündigt) um hierbei Weichen für den kommenden Doppelhaushalt zu stellen.
Wie ich das bereits vor meiner Wahl angekündigt habe werden wir auch bald in die Planungen eines Parkraumkonzeptes einsteigen. Dies wird sicherlich Zeit brauchen, aber wir starten.
Auch innerhalb der Verwaltung werden einige Neustrukturierungen diskutiert werden. So möchte ich beispielsweise unsere Wirtschaftsförderung im Laufe des Jahres stärker aufstellen da wir hier leider durch Krankheit und ähnliches in der Vergangenheit zu stark dezimiert waren. In der Gewerbesteuer hatten wir einen Ansatz von 7,5 Millionen Euro und sind nun bei 10,5 Millionen Euro. Das zeigt einmal mehr, welche Wirtschaftskraft unsere Firmen haben. Wir versuchen Sie dadurch noch besser unterstützen zu können. Solche Umstrukturierungen brauchen aber schon etwas Zeit, weil Sie klug vorgenommen werden müssen.
Ferner wollen wir in der Digitalisierung vorankommen und führen nun die digitale Haushaltsplanung ein um eine effizientere Arbeit zu ermöglichen. Zeitgleich prüfen wir auch, welche digitalen Tools uns in den kommenden Jahren weiter helfen werden – auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel. Im digitalen Bereich werden wir auch unsere Homepage zeitnah neu und modern ausrollen und führen künftig ein digitales Bewerbungstool.
Die Betreuungsplatzsituation in den Kindergärten werden wir genau anschauen – das Thema ist mir wichtig. Beispielsweise prüfen wir die Einführung eines Waldkindergartens als weitere Ergänzung für die Eltern. Entscheiden wird dies letztendlich der Gemeinderat. Im Zuge des angesprochenen Neubaus in der Paulusstraße planen wir ebenfalls mit einer weiteren Gruppe.
Alles in allem haben wir also wieder viel vor, sind aber sehr motiviert und engagiert.“
Di Nunzio Fotodesign
Weitere Impressionen vom Neujahrsempfang finden Sie HIER auf unserer Homepage