Seit dem 1. Oktober ist die Wirtschaftsförderung der Gemeinde Karlsbad neu besetzt. Tobias Brehm tritt die Nachfolge von Elke Wildenmann an, um die lokale Wirtschaft zu fördern und den Austausch zwischen Unternehmen zu stärken. Im folgenden Interview spricht er über seine Pläne, Herausforderungen und die Zukunftsperspektiven für Unternehmen in Karlsbad.
Herr Brehm, herzlich willkommen in Ihrer neuen Position als Wirtschaftsförderer der Gemeinde Karlsbad. Was hat Sie motiviert, diese Aufgabe zu übernehmen?
Vielen Dank. Ich lebe seit über 20 Jahren in Karlsbad und sehe großes Potenzial in unserer Gemeinde. Die Wirtschaftsförderung gibt mir die Chance, mich aktiv an der Weiterentwicklung meiner Heimat zu beteiligen und Karlsbad als attraktiven Standort für Unternehmen jeder Größe zu stärken. Ein wirtschaftlich starkes Umfeld ist für uns als Gemeinde essenziell, da sie nicht nur Arbeitsplätze schafft und den Wohlstand sichert, sondern auch Investitionen in unsere Infrastruktur ermöglicht. Dadurch können wir nicht nur die Lebensqualität erhöhen, sondern auch unsere Freizeit- und Bildungseinrichtungen weiter ausbauen und verbessern.
Auf welche Schwerpunkte möchten Sie in Ihrer Rolle den Fokus legen?
Mein Fokus liegt auf der Vernetzung der Unternehmen, der Unterstützung von Neugründungen und der Weiterentwicklung bestehender Betriebe. Besonders wichtig wird mir aber auch die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen und unseren Bildungseinrichtungen sein, um langfristig Fachkräfte in der Region zu halten.
Welche Unterstützung können Unternehmen von der Wirtschaftsförderung in Karlsbad erwarten?
Die Wirtschaftsförderung ist in Karlsbad bereits sehr gut etabliert, und ich baue auf die hervorragende Arbeit meiner Vorgängerin Elke Wildenmann auf. Wir bleiben weiterhin die zentrale Schnittstelle zwischen der Gemeinde und den Unternehmen und stehen für alle betrieblichen Anliegen zur Verfügung – sei es bei Neugründungen, der Standortsuche oder bei Erweiterungen und Modernisierungen. Zusätzlich möchte ich den Fokus aber noch stärker auf den Austausch zwischen den Unternehmen legen und die Rahmenbedingungen für wirtschaftlichen Erfolg weiter optimieren. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Digitalisierung: Ich plane, neue digitale Angebote zu schaffen, die den Unternehmen den Zugang zu Informationen und Netzwerken erleichtern und so die Zusammenarbeit und den wirtschaftlichen Fortschritt in Karlsbad noch weiter voranbringen.
Der Austausch zwischen den Unternehmen haben Sie als wichtigen Punkt genannt. Welche konkreten Maßnahmen planen Sie, um die Vernetzung zu fördern und auszubauen?
Neben den bereits etablierten Strukturen, wie z.B. den Karlsbader Selbstständigen, sehen wir als Gemeinde noch großes Potenzial, die Vernetzung weiter auszubauen. Unser Ziel ist es, branchenübergreifende Kontakte zu stärken und Unternehmen aller Größen miteinander ins Gespräch zu bringen. Dafür planen wir gezielte Netzwerkveranstaltungen, bei denen sich Betriebe austauschen und voneinander profitieren können. Darüber hinaus arbeiten wir an digitalen Plattformen, die den Austausch erleichtern und langfristig als zentrale Anlaufstelle für Informationen, Kontakte und Kooperationen dienen sollen. So wollen wir bisher ungenutzte Synergien aktivieren und die lokale Wirtschaft noch besser vernetzen.
Sie haben auch die Kooperation mit den Karlsbader Bildungseinrichtungen erwähnt. Was ist hier geplant?
Wir möchten die Zusammenarbeit zwischen den Karlsbader Unternehmen und den Bildungseinrichtungen deutlich ausbauen, um eine frühzeitige Verbindung zwischen Betrieben und jungen Menschen vor Ort zu schaffen. Unsere weiterführenden Schulen im Schulzentrum sind modernisiert bzw. befinden sich gerade in der Umbauphase, so dass die Schulen auch für die Zukunft bestens gerüstet sind und heute schon sehr innovativ mit ihren Schülerinnen und Schülern arbeiten. Geplant sind aber auch Programme für Praktika, Projekte, Ausbildungsplätze und duale Studiengänge, die Schülerinnen und Schülern wertvolle Praxiserfahrungen in der Region ermöglichen. Ein spannendes Projekt befindet sich gerade in Vorbereitung, und ich bin zuversichtlich, dass wir es schon bald der Öffentlichkeit präsentieren können. Ich bin davon überzeugt, dass die enge Zusammenarbeit zwischen Schulen und Wirtschaft uns mittel- und langfristig dabei helfen wird, qualifizierte Fachkräfte in Karlsbad zu binden und den Standort nachhaltig zu stärken.
Wie sehen Sie die wirtschaftliche Zukunft von Karlsbad?
Karlsbad hat enormes Potenzial, vor allem durch unsere innovativen mittelständischen Unternehmen, die in unterschiedlichen Branchen tätig sind und teilweise führende Technologien entwickeln. Gleichzeitig leisten auch unsere Einzelhändler, Selbstständigen, Gesundheitseinrichtungen und Handwerksbetriebe einen wertvollen Beitrag zur wirtschaftlichen Vielfalt – es sind so viele, dass ich gar nicht alle aufzählen kann. Jeder, egal ob groß oder klein, trägt seinen Teil zum Erfolg bei, und alle sind von großer Bedeutung. Mit unserer starken Infrastruktur sehe ich auch viel Potenzial in der Digitalisierung und der Förderung von Start-ups. Entscheidend wird sein, diesen Fortschritt mit der Lebensqualität zu verbinden, die Karlsbad auszeichnet. So können wir eine nachhaltige Balance zwischen Tradition und Innovation schaffen. Karlsbad ist für die Zukunft bestens gerüstet!
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Brehm. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg in Ihrer neuen Rolle.
Tobias Brehm vor seinem Büro im Alten Rathaus in Langensteinbach