Herbstausflug mit der vorwitzigen Magd Anna Schulz von stattreisen
Der kurzweiligen Rundgang durch das großherzogliche Karlsruhe führte uns am vergangenen Sonntag vorbei an wichtigen Schauplätzen, wo die vorwitzige Magd Anna Schulz aus dem „Nähkästchen plauderte“ und uns lustige Begebenheiten vom großherzoglichen Hof und aus der Bürgerstadt nacherleben ließ.
Die Kunsthistorikerin, Frau Schneider, schlüpfte in diese Rolle und führte uns bei strahlendem Sonnenschein und mit viel Witz und Humor in breitem Karlsruher Dialekt interaktiv durch den Schlosspark. Anna war für das Einsammeln der schmutzigen Wäsche am Hof zuständig und hat sich so ihre Gedanken über die hohen Herrschaften gemacht. „Der Stadtgründer, der Karle, hatte genug von seiner Frau und wollte einfach seine Ruhe haben, deshalb gründete er Karlsruhe“. „Sagt mir, wenn einer in Uniform kommt, dem muss ich huldigen, rechter Fuß nach hinten, Knie gebeugt und Kopf nach unten, man darf ihnen nicht in die Augen schauen“. Gekonnt bezog sie uns mit in ihre Überlegungen ein. „Hat das Bruchsaler oder Rastatter Schloss einen Turm? Nein? Warum gibt es nur in Karlsruhe einen Schlossturm? Er ist ein erotisches Symbol für Karles Hobby und gleichzeitig die Wohnstätte seiner geliebten Hofsängerinnen“. Außerdem konnten wir von ihr noch viele andere weitgehend unbekannte Aspekte des Hoflebens erfahren, z.B. zeigte sie uns einen unterirdischen Geheimgang zu einem ehemaligen kleinen Pavillon. Sie erklärte uns auch, wie man früher Wäsche bleichte. Sie meinte am Ende ihres Berichtes, wir hätten doch einiges bei ihr gelernt. Für ihre interessanten und launigen Ausführungen wurde sie mit viel Beifall bedacht.
Im Anschluss an die Führung ließen wir den Ausflugstag aufgrund des herrlichen Wetters im Hof der Badischen Weinstube ausklingen und fuhren dann mit der Straßenbahn wieder zurück. Ein Dankeschön an die beiden Organisatoren Rita und Gerhard Abel, die den Ausflug wie immer wunderbar organisiert haben.