Karlsbader Mitteilungsblatt

ARCHIV: Diakonieverein Spielberg

Dieser Artikel befindet sich im Archiv!

Erfahrungsbericht aus der Notfallseelsorge

16.12.2013 – 31.12.2014

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Diakonievereins berichtete Martin Gerhardt aus Ettlingen über seine ehrenamtliche Tätigkeit in der seit nun über 10 Jahre bestehenden Notfallseelsorge (NFS) Karlsruhe. Sehr lebendig und bewegend stellte er dar, wie die freiwilligen Helfer Menschen nach nicht vorhersehbaren Ereignissen begleiten. Beispielsweise betreute er Hinterbliebene nach Suizid oder Unfalltod, Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst sowie psychisch traumatisierte Unfallverursacher. Ziel ist es jeweils, in den ersten 4 Stunden ein soziales Netz aufzubauen, das die Betroffenen dann weiter begleiten kann.

Obwohl die Notfallseelsorger von der Leitstelle jeweils ein paar Stichworte zur Situation bekommen, wissen sie doch nie genau, was sie an der Einsatzstelle erwartet. „Jeder Einsatz hat seine eigene Dynamik und Dramatik“, sagte Gerhardt, der auch betonte, dass die Helfer der NFS sehr viel Wert auf das eigene Wohlergehen legen, so tauschen sie sich regelmäßig über das Erlebte mit Kollegen und Supervisoren aus.

Die NFS Karlsruhe ist eine ökumenische Einrichtung, die von den beiden großen Kirchen getragen wird. Sie finanziert sich über Spenden und Zuschüsse der Dekanate. Die Helfer kommen aus allen möglichen Berufsgruppen, genießen über ein Jahr lang eine spezielle Ausbildung, begleiten dabei erfahrene Kollegen in Einsätze und werden dann nur bei persönlicher Eignung und ausreichender Belastbarkeit für die Aufgaben eingesetzt. Im Jahr 2012 gab es im ganzen Stadt- und Landkreis Karlsruhe 216 Einsätze, wovon 46 im südlichen Bereich stattfanden.