SPD-Gemeinderatsfraktion besichtigt Kindergarten und Grundschule in Ittersbach
Vergangenen Donnerstag informierte sich die SPD-Gemeinderatsfraktion bei einem Vor-Ort-Termin über die räumliche Situation im Ittersbacher Kindergarten und der baulich angrenzenden Grundschule in der Belchenstraße. Anlass war die angedachte Erweiterung des Kindergartens mit dem Ziel, die aktuelle räumliche Situation zu verbessern und mit dem Betrieb von 4 normalen und zwei Kleinkindgruppen für die gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen in der frühkindlichen Erziehung gut gerüstet zu sein.
Darüber hinaus gilt es aber auch hygienisch bedenkliche Missstände zu korrigieren und die Arbeitsplatzsituation der Beschäftigten zu verbessern. Nicht zuletzt sollte mit dieser Baumaßnahme ein Speiseraum mit integriertem Küchentrakt geschaffen werden, der vom Kindergarten und der Ganztagesbetreuung der Grundschule gemeinsam genutzt werden kann.
Die Sanierung von WC- und Nass-Raum des Kindergartens ist nach ca. 30 Jahren nicht nur erforderlich. Hier droht von Seiten der kirchlichen Aufsichtsbehörde gar die Schließung des Raumes und würde damit die Funktionsfähigkeit des Kindergartens in Frage stellen.
Im viel zu kleinen Sozialraum des Kindergartens drängen sich bei Besprechungen 16 Personen. Dieser muss darüber hinaus multifunktional genutzt werden. Es fehlen auch Spinde für die Mitarbeiter und mit nur einer Toilette ist die Situation auch arbeitsrechtlich bedenklich.
Die Erweiterung und Verlagerung der vorhandenen Küchenzeile ist notwendig. Wäre sie beim Speiseraum angesiedelt, dann könnte sie auch von Kindergarten und Grundschule gemeinsam genutzt werden. Dies würde einen zweiten Funktionsraum in einer der beiden Einrichtungen einsparen.
Mit der angedachten Baumaßnahme könnte die Schulküche der Förderschule, die im Obergeschoss der Grundschule untergebracht ist, wieder ausschließlich ihrer eigentlichen Funktion zugeführt werden. Hier findet zur Zeit die Essensverteilung für die Ganztagesbetreuung statt, obwohl der Raum eigentlich nur für eine Gruppe von 12 Schülern gedacht ist, die nach dem Kochen dort ihr Essen einnehmen sollen. Der Raum ist als Speiseraum für größere Gruppen nicht geeignet. Die Essensausgabe muss in Schichten betrieben und von den Betreuern selbst durchgeführt werden. Die Essensausgabe und die eigentliche Betreuung finden an verschiedenen Örtlichkeiten statt - auch diese sind platzmäßig eingeschränkt und so nicht vertretbar. Es ist offenkundig, dass die Gewährleistung der erforderlichen Aufsicht durch diese räumliche Situation problematisch ist.
GR Klaus Steigerwald, GR Helmut Haller, Pfarrer Fritz Kappe, GR Walter Hoffer,GR Cornelia Nürnberg und kindergartenleiterin Rita Lebherz bei der Besichtigung des Waschraumes des Kindergartens
In dem Gespräch mit Grundschul- und Kindergartenleitung und Vertretern des Elternbeirates so wie der Evangelischen Kirchengemeinde bestätigten die Mitglieder der SPD-Fraktion den notwendigen Handlungsbedarf. Die derzeitige Situation ist nur noch mit dem großen Engagement und den kreativen Einfällen des Betreuungspersonals zu meistern. Vor dem Hintergrund der augenblicklich angespannten finaziellen Situation des Gemeindehaushaltes, regten die Fraktionsverteter an nach einer kostengünstigeren Variante zu suchen, um die, trotz in Aussicht gestellten Fördermittel vom Ev. Oberkirchenrat, beträchtlichen Baukosten zu senken.
Der Ittersbacher Kindergarten ist jetzt schon voll ausgelastet. Nichts zu unternehmen, das wäre fatal. Die innerörtliche Verdichtung und die vorliegenden Entwicklungszahlen lassen weiterhin einen konstanten Bedarf erwarten. Dabei muss bedacht werden, dass das Baugebiert Gruppenhof erst zur Hälfte bebaut ist und auch die Gewerbegebietserweiterung nach ihrer Realisierung auf das notwendige Platz- und Raumangebot Auswirkungen haben wird. Hinzu kommt der bis 2013 stufenweise Ausbau des gesetztlichen Anspruchs der Unterdreijährigen auf einen Betreuungsplatz. Dadurch wird sich in ganz Karlsbad der Bedarf ebenfalls erhöhen, so dass eine Verlagerung des Platzangebotes in andere Ortsteile nicht möglich sein wird.
Angesichts dieser Sachlage ist sich die SPD-Gemeinderatsfraktion einig: Hier reichen keine bloßen Absichtserklärungen und vollmundigen Lippenbekentnisse. Es müssen realisierbare Lösungen gefunden und in den anstehenden Haushaltsberatungen entsprechende Prioritäten gesetzt werden, wenn Ittersbach und die anderen Karlsbader Ortsteile auch in Zukunft in Sachen Kinderbetreuung gut aufgestellt sein sollen.