Am 24. Oktober trafen sich über 160 Vertreterinnen und Vertreter der Stadt- und Gemeindeverwaltungen, der Kranken- und Pflegekassen, Fachkräfte sowie ehrenamtliche Initiativen zur 7. Kommunalen Pflegekonferenz in der Schlossgartenhalle in Ettlingen. Gemeinsam diskutierten sie darüber, wie der digitale Wandel die Pflege und das Leben im Alter verbessern kann.
Der Erste Landesbeamte im Landkreis Karlsruhe Knut Bühler eröffnete die Konferenz und zeigte in seiner Rede die Chancen aber auch die Herausforderungen der Digitalisierung für unser aller Alltag auf. Er lenkte den Blick besonders auf die Menschen, die nicht mehr im Berufsleben stehen und bisher nicht mit Smartphone, Laptop und Co. in Berührung gekommen sind. „Die Digitalkompetenz älterer Menschen zu unterstützen, ist für alle Teile unserer Gesellschaft wichtig. Seniorinnen und Senioren, die digital fit sind, können selbstbestimmter leben, soziale Kontakte nutzen und somit ihre Lebensqualität verbessern, was wiederum unser Gesundheits- und Pflegesystem entlastet. Klar ist: Wer nicht digital dabei ist, hat es deutlich schwerer am öffentlichen Leben teilzuhaben. Es gilt, auf diesem Weg alle Bevölkerungsgruppen möglichst von Anfang an mitzunehmen“, sagte Bühler.
Professor Dr. Wilhelm Stork vom Forschungszentrum Informatik Karlsruhe eröffnete die Veranstaltung mit einem Einblick in zukunftsweisende Versorgungsstrukturen. Anschließend stellte Michael Sommer vom Institut für Demoskopie Allensbach die Ergebnisse der aktuellen Studie „Uncover: Smart Ageing“ vor, die sich mit der Digitalisierung im Alltag älterer Menschen beschäftigt.
In der Talkrunde „Log in: Wie gelingt smartes Altern im Landkreis Karlsruhe?“ setzten Expertinnen und Experten die gewonnenen Erkenntnisse in Bezug auf den Landkreis in einen praktischen Kontext. Fünf Workshops boten den Teilnehmenden die Gelegenheit, eigene Ideen einzubringen. Sie konnten unter anderem den sozialen Roboter „Navel“ kennenlernen, eine Smartphone-Sprechstunde entwerfen oder Lösungen gegen den Fachkräftemangel durch digitale Arztbesuche diskutieren.
Im Workshop des Landeskompetenzzentrums Pflege und Digitalisierung Baden-Württemberg stand das Ausprobieren im Vordergrund: von Alterssimulationsanzügen über VR-Lösungen bis zur digitalen Sprachdokumentation. Das Transfermobil brachte die neuesten Entwicklungen in der pflegerischen Versorgung und Betreuung direkt vor Ort.
Ein besonderes Augenmerk lag auch auf den digitalen Herausforderungen der Kommunen. Patrick Ney, Leiter der Digitalisierung im Fachbereich Senioren der Landeshauptstadt Hannover, zeigte per Video-Schalte auf, wie Städte und Gemeinden eine seniorengerechte Digitalisierungsstrategie entwickeln können.
Margit Freund, Sozialdezernentin im Landratsamt Karlsruhe, betonte zum Abschluss, wie wichtig es ist, die Impulse der Konferenz in die Praxis zu übertragen und die Zusammenarbeit aller Akteure zu fördern, um den Landkreis Karlsruhe fit für die Zukunft zu machen.