Die Partnerschaftsarbeit mit Sha’ar HaNegev geht auch in Zukunft weiter
Die Angriffe der Hamas auf Israel am 7. Oktober vor einem Jahr haben die Partnerregion des Landkreises Karlsruhe Sha’ar HaNegev tief erschüttert. Mehr als 100 Menschen wurden brutal ermordet wurden. Die Überlebenden haben Familie, Freunde und ihr Zuhause verloren. Erst nach und nach kehren die Einwohnerinnen und Einwohner in ihre Heimatorte zurück. An die Verluste der Menschen hat der Landkreis Karlsruhe am Dienstagabend, 22. Oktober, im Asamsaal im Schloss Ettlingen erinnert und Solidarität gegenüber allen in der Grenzregion bekundet. „Unsere Gedanken sind bei den Opfern, den Überlebenden und ihren Familien, der gesamten Gemeinschaft von Sha‘ar HaNegev, die immer noch unter den Folgen dieses schrecklichen Tages leidet“, versicherte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel bei seiner Begrüßungsrede. Gemeinsam mit den Gästen verblieb er eine symbolische Minute in Stille, die Fotos der getöteten Mitglieder der Regionalverwaltung Sha’ar HaNegevs erinnerten an die Verluste, darunter auch der ehemalige Bürgermeister der Region Ofir Libstein.
Eindrücklich schilderte Oded Plut, Partnerschaftsbeauftragter von Sha’ar HaNegev, wie der den 7. Oktober, aber auch die Menschen in der Region seither erlebte: „Es war der Tag, an dem unsere dunkelsten Ängste Wirklichkeit wurden.“ Es gebe nun einen riesigen Bedarf nach Unterstützung und Behandlung auf persönlicher, familiärer und kommunaler Ebene. Eine der größten Herausforderungen sei es, die alltäglichen Verbindungen aufrechtzuerhalten, Leistungen anzupassen an die Bedürfnisse und diese auch bereitstellen zu können. „Wir begannen wir Schritt für Schritt, die Krise zu bewältigen“, betonte Oded Plut. „Wir begannen, das System wiederherzustellen, Kräfte zu bündeln, Lösungen zu finden und Hoffnung zu geben. Zehn Gemeinschaften sind inzwischen zurückgekehrt. Die Schulen und alle öffentlichen Einrichtungen sind vollständig geöffnet“, ergänzte er.
Große Unterstützung bot dabei auch der KKL Jerusalem in Deutschland Jüdischer Nationalfonds e.V., dessen Hauptdelegierte Ruth Eitan beim Gedenken über ihre Erlebnisse und die Arbeit des Vereins sprach. Sie stellte Projekte vor, mit denen die Institution aktiv mitgeholfen hat, das Leben vor Ort wieder möglich zu machen. „Nach den Ereignissen vom 7. Oktober wurde ein Programm gestartet, um den Bewohnerinnen und Bewohnern von Sha’ar HaNegev durch kreative und therapeutische Räume bei der Bewältigung ihrer Trauer zu helfen. Inspiriert von Livnat Kutz, die zusammen mit ihrer Familie bei den Angriffen ermordet wurde, basiert das Programm auf ihrer Idee des ,Atmen durch die Hände‘“, erklärte Ruth Eitan. „Kreativität und Kunstschaffen als Heilung. Professionelle Therapeuten unterstützen die Bewohnerinnen und Bewohner auf ihrem Weg zurück in den Alltag“, ergänzte sie ihre Ausführungen zum Projekt. Der Landkreis sammelt Spenden für dieses Projekt, der KKL Deutschland wird die Summe um 25 Prozent aufstocken. Die Institution unterstützt die Region seit Jahren und besonders nach dem 7. Oktober mit Projekten, die die Rückkehr der Menschen in ihr Zuhause erleichtern.
Ein großer Dank ging auch an Oberbürgermeister Johannes Arnold für seine Gastfreundschaft und Unterstützung. „Unsere Partnerregion Sha’ar HaNegev war direkt von den Angriffen betroffen. Die enge Verbindung zu unseren Freunden dort macht das Leid noch greifbarer, aber genauso teilen wir ihre Hoffnung auf Frieden und eine blühende Zukunft“, betonte er in seinen Grußworten. „Der Terror der Hamas richtet sich nicht nur gegen den Staat Israel, sondern gegen das jüdische Leben selbst – gegen das Recht auf Frieden, Sicherheit und Würde, das jedem Menschen zusteht. Diesen Kampf darf Israel nicht alleine führen. Es geht uns alle etwas an, besonders hier in Deutschland, wo die Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft keine Option, sondern eine Verpflichtung ist.“
Abschließend betonte auch Landrat Dr. Christoph Schnaudigel: „In dieser dunkelsten Stunde wollen wir unseren Freunden zeigen, dass sie nicht allein sind. Der Landkreis Karlsruhe steht fest an ihrer Seite – jetzt mehr denn je. Wir versichern: Unsere Unterstützung hält an.“
Spendenkonto:
IBAN: DE30 6605 0101 0000 0023 45
Sparkasse Karlsruhe
Stichwort: „Spendenaktion Sha’ar HaNegev“