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Karlsbader Mitteilungsblatt

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Redaktionelle Berichte

Waldexkursion im Karlsbader Gemeindewald

27.08.2024

Was verbirgt sich im Wald unter den Füßen? Wie geht es den Waldböden und wie steht es um den Wasserhaushalt? In diesem Jahr kommt dem Waldboden besonders viel Aufmerksamkeit zu, nachdem ihn die Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft zum Boden des Jahres 2024 ernannt hat. Anlass für Landrat Dr. Christoph Schnaudigel, sich gemeinsam mit Forstpräsidentin Dr. Anja Peck vor Ort ein Bild von der Lage zu machen. Ziel der Exkursion war am 13. August der Gemeindewald Karlsbad. Dort hatte der Orkan Lothar vormalige Fichtenwaldflächen „umgelegt“, die anschließend mit resistenteren Baumarten, vor allem Eichen, wieder aufgeforstet wurde. Heute, 24 Jahre später, konnte nachvollzogen werden, wie sich die Flächen erholt haben.

Forstamtsleiter Martin Moosmayer bezeichnete den aufstockenden Wald mit den jeweiligen Böden als wasserspeicherndes Gesamtsystem. Um Aufschluss über die Waldökosysteme zu haben werden sie in Form einer forstlichen Standortkartierung erfasst. Sie liefert für den naturnahen Waldbau wesentliche Informationen zur Ausweisung von Waldentwicklungstypen, zur Baumartenwahl und zur Planung waldbaulicher Maßnahmen. Bodenmikroorganismen spielen eine Schlüsselrolle für Nährstoffkreisläufe und die CO2-Senkenfunktion von Waldböden. Die Interaktion zwischen Vegetation, Mikroorganismen und Boden ist deshalb von zentraler Bedeutung für die Regulierung des Nährstoffhaushalts und auch der Vitalität der Bäume. „Wir sind uns sehr bewusst“, hob Forstamtsleiter Moosmayer hervor, „dass wir in der Forstwirtschaft eine hohe Verantwortung für natürliche Waldböden haben.“

Wichtig für den Oberflächenabfluss im Wald ist das forstliche Wegenetz. Wegebegleitgräben führen das abgeleitete Wegewasser unterliegenden Fließgewässern zu; ein dezentraler Rückhalt von Niederschlags- bzw. Oberflächenwasser kann dazu beitragen, die Hochwasserentstehung aus Waldgebieten abzumildern und zu verzögern und zugleich die Bodenwasserverfügbarkeit für Waldbestände verbessern. Forstpräsidentin Dr. Anja Peck unterstrich dabei die wasserspeichernde Funktion des Waldes im Klimawandel: „Wir werden mit zunehmend extremeren Niederschlägen in Zukunft rechnen müssen. Erste Ergebnisse wissenschaftlicher Modellregionen im Land zeigen, dass der Wald und die Forstwirtschaft hier mit entsprechenden Investitionen einen wichtigen Beitrag zur Abpufferung leisten kann.“

Durch gezielte Erhaltungs- und Pflegemaßnahmen von Waldgewässern leistet die Forstwirtschaft auch einen aktiven Beitrag zum Amphibienschutz oder auch für bedrohte Libellenarten, denn fast alle heimischen Amphibienarten sind zur Fortpflanzung auf geeignete Laichgewässer angewiesen. Forstrevierleiter Alexander Mohr betonte daher, dass vorhandene Kleingewässer im Wald gepflegt und möglichst ergänzt werden. Weniger entscheidend als die Größe des Gewässers sei dabei vor allem dessen Zustand und die Strukturvielfalt. Waldbäche und -gräben seien ebenfalls zu erhalten.

Landrat Dr. Christoph Schnaudigel hob hervor, dass der Wald nicht nur der Holzwirtschaft und der Erholung diene, sondern durch seine wasserspeichernde Funktion maßgeblichen Einfluss auf das Klima habe. Er dankte Bürgermeister Björn Kornmüller und den Vertreterinnen und Vertretern aus dem Karlsbader Gemeinderat ebenso wie der Forstverwaltung für die ausgezeichnete Waldbewirtschaftung, die vorbildlich im Landkreis ist. Text: Landkreis Karlsruhe

Machten sich ein Bild vor Ort: Landrat Dr. Christoph Schnaudigel (Bildmitte) mit Forstpräsidentin Dr. Anja Peck (3.v.l.), Bürgermeister Björn Kornmüller (4.v.r.) mit Vertretern der Forstverwaltung und des Gemeinderats Karlsbad.

Forstamtsleiter Martin Moosmayer erläutert den Aufbau des Waldbodens. Fotos: Landkreis Karlsruhe

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