ARCHIV: Heimatverein Karlsbad

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Nachruf

30.07.2024 – 22.09.2024

Die Nachricht vom Tod unseres Gründungsmitglieds, Egon Dietz, hat uns tief getroffen. Wir sind sehr traurig. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.

von Anfang an war Egon an der Ittersbacher Heimatgeschichtsbewegung beteiligt, die dann bei der 750-Jahr-Feier 1982 in der Schule eine große Ausstellung zur Ittersbacher Geschichte zusammenstellte.

1984 war er dann auch Mitbegründer des „Initiatoren - Kreises Heimatmuseum  Ittersbach“, als dessen Kassierer er gewählt wurde.

Bei der Gründung des „Heimatvereins Ittersbach“  am 14.11.1985 war Egon wieder als Gründungsmitglied dabei. Als Vorstandsmitglied des neu gegründeten Vereins übernahm er sofort Verantwortung.

Bis 1990 blieb Egon als Kassierer Mitglied im Vorstand des Heimatvereins.

Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Führungsgremium war er weiterhin am Vereinsleben interessiert und beteiligt; etliche Jahre auch noch als Aufsicht im Heimatmuseum.

Wir verlieren mit Egon ein hoch geschätztes Mitglied, das im Vorstand Verantwortung übernahm und verlässlich stets zur Stelle war, wenn Hilfe gebraucht wurde.

Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

 Der Vorstand

KLASSE(N)- BESUCH

 Die 3. Klasse (22 Schüler) der Grundschule Ittersbach brachte Leben in unsere historischen Mauern. Ihre Lehrerin, Frau Piduch, hatte die lebhafte, gleichzeitig interessierte  Gruppe gut auf den Besuch vorbereitet.

Es „wuselte“ nur so im Heimatmuseum!

Nach einem kurzen Imbiss in unserem „Hummelstall“ führte Gabriele Bornholdt pädagogisch versiert durch das Museum. Erstaunlich interessiert zeigten sich die Kinder an den historischen Ausstellungsstücken, die zeigen, wie die Menschen hier vor 100 Jahren gelebt und gearbeitet haben. Die harte Arbeit der Steinhauer und deren Produkte (Bausteine, Grabsteine) beeindruckte die Schüler; man merkte, dass sie auf dieses Thema von Ihrer Lehrerin gut vorbereitet waren.

Zuletzt bedankte sich der Klassensprecher noch bei uns mit einer kleinen Aufmerksamkeit. Hat uns sehr gefreut!

Gerne bieten wir solch interessierten und gut vorbereiteten Gruppen einen Einblick in die lokale Geschichte unserer Vorfahren.

VOR 175 JAHREN: BADISCHE REVOLUTION (5)

Auerbach

Über Aktivitäten in Auerbach zur Zeit der Revolution ist nichts bekannt. Dokumente erzählen nur von einem Friedrich Allion, den am 13. Mai 1825 geborene Sohn des Wirtes Christoph Allion und der Katharina Vollmer in Auerbach. Er war Soldat und kämpfte in Rastatt bei dem Soldatenaufstand am 11. Und am 12. Mai 1849. Nach der Niederschlagung dieses dritten Aufstandes flüchteten viele der rebellierenden oder auch meuternden Soldaten in die Schweiz, darunter auch Friedrich Allion aus Auerbach/Durlach. Er wird zur Ausstellung einer Akte für die Heimkehr erwähnt. Offenbar ist er daraufhin auch zurückgekehrt, denn 1852 wandert ein Friedrich Allion aus Auerbach nach Amerika aus.

Dann findet sich auch noch ein zweiter Name. Genannt wird ein Johann Georg Friedrich Müller als zweiter Auerbacher Revolutionär. Dieser Name ließ sich in den Kirchenbüchern jedoch nicht finden. Die Geflüchteten gaben auch immer wieder falsche Wohnorte an. Sie wurden öffentlich aufgerufen, sich innerhalb vier Wochen bei dem betreffenden Amte zu melden oder sich beim Bureau ihres früheren Regimentes zu stellen, und sich wegen der unerlaubten Entfernung zu verantworten, widrigenfalls sie der Desertation erklärt und in die gesetzlichen Strafen verfüllt werden würden. Zugleich werden die Polizeibehörden ersucht, auf diese flüchtigen Soldaten zu fanden.
Nach einiger Zeit kommt dann die nächste Anzeige im Großherzoglichen Badischen Anzeigeblatt für den Mittelrhein: „Straferkenntnis – Da die nachstehenden Unteroffiziere und Soldaten den ergangenen öffentlichen Aufforderungen zur Heimkehr in der bestimmten Frist keine Folge geleistet haben, so wird jeder derselben in Gemäßheit des § 4 des Gesetzes vom
5. Okt. 1820 in eine Geldstrafe von 1200 Gulden verfällt und nach §9 b d des VI Constitutions-Edicts von 1808 des Staatsbürgerrechts für verlustig erklärt“.

Auch wenn die Revolutionäre nur Soldaten waren, die ihrem rebellierenden Vorgesetzten treu gehorchten, so wurden sie zu empfindlichen und armmachenden Strafen verurteilt. Offenbar war das auch der Grund, dass Friedrich Allion nach Amerika auswanderte – wie viele seiner badischen Zeitgenossen.

Mehr über das Revolutionsgeschehen in dem Buch von Hildegard Ried:
„Die Karlsbader Orte in der 1848/49er Revolution“
zu beziehen über den Heimatverein Karlsbad e.V. oder bei der Buchhandlung lettera im OT Langensteinbach

SOMMERPAUSE IM AUGUST

Im August entfällt der Backtag und  das Heimatmuseum bleibt geschlossen.

Info@heimat-karlsbad.de
Heimatverein Karlsbad e. V.
Friedrich-Dietz-Straße 2 (gegenüber der ev. Kirche)
76307 Karlsbad-Ittersbach