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Familien im Landkreis Karlsruhe sind in ihrer Lebensweise und Lebensform vielfältiger geworden

21.05.2024 – 04.06.2024

Beim Jugendhilfedialog kommen Expertinnen und Experten mit Jugendlichen zusammen

Patchworkfamilien oder alleinerziehende Personen brechen traditionelle Familienkonstellationen auf, kulturelle Hintergründe und Geschlechterrollen verändern sich. Das birgt neben Chancen auch Herausforderungen für die Jugendhilfe. Diesen haben sich Akteurinnen und Akteure aus Praxis und Wissenschaft beim zweiten Jugendhilfedialog gestellt, der am Freitag, 17. Mai, in der Halle08 in Oberderdingen stattgefunden hat. Im Fokus standen die verschiedenen Formen, die Familie und Zuhause annehmen kann, sowie die passenden Angebote zur Unterstützung. Rund 120 Teilnehmende, insbesondere Vertreterinnen und Vertreter der kreisangehörigen Städte und Gemeinden sowie der Kinder- und Jugendhilfe aus dem Landkreis, nahmen an der Tagung teil.

 „Nach dem erfolgreichen Start des neuen Formates im vergangenen Jahr freuen wir uns über die große Resonanz auch beim diesjährigen Jugendhilfedialog. Das Thema Familie ist aktueller denn je und bei unserer Arbeit im Jugendamt tagtäglich mit unterschiedlichen Fallkonstellationen präsent“, erklärte Dominik Weiskopf, Leiter des Jugendamtes im Landratsamt Karlsruhe. Impulse zum Umgang damit gab daraufhin Laura Castiglioni, Politikwissenschaftlerin und Leiterin der Fachgruppe „Familienpolitik und Familienförderung“ beim Deutschen Jugendinstitut in München, mit ihrem Vortrag „Familie heute: Bunter? Ärmer? Gestresster?“. Dabei ging sie verstärkt auf Aspekte ein wie den erhöhten Abstimmungsbedarf durch Erwerbstätigkeiten beider Elternteile sowie die Inanspruchnahme und mögliche Zugangsbarrieren von Infrastrukturen für Familien mit und ohne Migrationshintergrund.

Im Anschluss erfolgte ein Austausch in sechs Gesprächsforen über Handlungsansätze, Good-Practice-Beispiele, neue Wege und vorhandene Expertisen. Hierbei standen Themen wie die Arbeit mit Alleinerziehenden, Elternbeteiligung für Familien mit Flucht- und Migrationsbiografie und die Stärkung der Handlungsfähigkeit in der Jugendhilfe auf der Agenda. Darüber hinaus wurde über Familienbesuche sowie die Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in einer Pflegefamilie oder Wohngruppe diskutiert. Im abschließenden Podiumsgespräch brachten sich neben Akteurinnen und Akteuren der Kinder- und Jugendhilfe sowie aus der Wissenschaft auch Jugendliche selbst ein. Die rege Beteiligung ist für das Jugendamt ein positives Zeichen für die weitere gemeinsame Arbeit, mit welchem die bevorstehenden Veränderungen und Aufgaben zuversichtlich angegangen werden können.