Karlsbader Mitteilungsblatt

Rubrikenübersicht > Seniorenbeirat Karlsbad > Seniorenbeirat Karlsbad

ARCHIV: Seniorenbeirat Karlsbad

Dieser Artikel befindet sich im Archiv!

Seniorenbeirat Karlsbad

03.05.2024 – 17.05.2024

Seniorenfreundlichkeit bezieht sich auf die Gestaltung von Umgebungen, Dienstleistungen und sozialen Strukturen, die auf die Bedürfnisse und Anforderungen älterer Menschen abgestimmt sind. Dies bedeutet eine Umgebung, die älteren Menschen ein selbstbestimmtes, komfortables und aktives Leben ermöglicht.

Der Seniorenbeirat Karlsbad vertritt die Interessen der älteren Bürgerinnen und Bürger und fragt deshalb die Kandidatinnen und Kandidaten für den Gemeinderat Karlsbad:

Wie seniorenfreundlich ist Karlsbad?

Der Seniorenbeirat möchte an 5 Beispielen deutlich machen, wie sich aus seiner Sicht die Seniorenfreundlichkeit in Karlsbad weiterentwickeln sollte:

·         Barrierefreiheit im öffentlichen Raum

Barrierefreiheit ist für 10% der Bevölkerung unentbehrlich, für 40% ist sie notwendig und für 50% ist sie komfortabel. Sie ist Voraussetzung, um allen Bürgerinnen und Bürgern, mit und ohne Einschränkung, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in der Gemeinde Karlsbad zu ermöglichen.

Auf diesem Gebiet hat die Gemeinde bereits erhebliche Fortschritte erzielt, nicht zuletzt auch durch die Initiativen wie der der Interessengemeinschaft barrierefreies Miteinander Karlsbad. Barrierefreiheit ist jedoch eine ständige Aufgabe, und der Seniorenbeirat erwartet, dass die Gemeinde die gemeinsamen Anstrengungen unvermindert fortführt.

·         seniorengerechte Wohnungen

Barrierefreie Wohnungen gibt es leider nur in wenigen Neubauten. Barrierefreiheit ist im Betreuten Seniorenwohnen obligatorisch – allerdings sind die Angebote in Spielberg und Ittersbach voll belegt, und es besteht eine lange Warteliste. Wann werden zusätzliche barrierefreie/betreute Wohnungen in Langensteinbach, Auerbach und Mutschelbach gebaut?

·         weitere Altenpflegeheimplätze

Der Kreispflegeplan 2025 des Landkreises Karlsruhe sieht für Karlsbad bis zum nächsten Jahr einen Bedarf von rund 180 Altenpflegeheimplätzen - eingerichtet sind in Spielberg und Ittersbach aber nur 73! Selbst wenn man die Belegung im Kurfürstenbad durch Karlsbader Bürger mit höherem Pflegegrad hinzurechnet, fehlen aktuell rund 90 Plätze. Diese Deckungslücke ist dem Gemeinderat und der Verwaltung seit mehr als 4 Jahren bekannt.

Der Seniorenbeirat sieht die Notwendigkeit eines zusätzlichen Pflegeheims in Langensteinbach mit mindestens 50 Plätzen.

·         soziale Teilhabe

Auf der Grundlage der bisherigen Erfahrungen in einigen Ortsteilen spricht sich der Seniorenbeirat für regelmäßige Begegnungsmöglichkeiten für Senioren in überkonfessionellen Cafe-Nachmittagen und Spieletreffs aus. Soziale Teilhabe - gerade für alleinstehende ältere Menschen - in Form eines wöchentlichen Mittagstischs kann nur im gemeinschaftlichen Zusammenwirken von Ortschaftsräten, Kirchengemeinden, Pflegeheimen, Gaststätten und dem Seniorenbeirat erreicht werden.

·         Eigenverantwortung der Seniorinnen und Senioren

Der Seniorenbeirat wünscht sich eine Diskussion nicht nur der älteren Bevölkerung darüber, wie Seniorenbildung, Engagement für Kultur, Gesundheit und Betreutes Seniorenwohnen oder auch Pflegeplätze aussehen können. Wünschenswert ist eine lebendige Diskussion, um Impulse für die Arbeit des Gemeinderates zu geben.

Denn das gemeinsame Ziel sollte sein, als Senior so lange wie möglich selbständig leben zu können und das Erfahrungswissen für die nachfolgenden Generationen nutzbar zu machen.

Peter Kappes

 __________________________________________________________

Neue Plätze für ambulante Verhinderungspflege im Kurfürstenbad

Jeder Pflegebedürftige, der ambulant betreut wird, hat im Jahr 6 Wochen Anspruch auf Verhinderungspflege (zur Entlastung der pflegenden Angehörigen oder bei Urlaub) - auf Kosten der Pflegeversicherung.

Im Kurfürstenbad sollen bis Herbst 2024 weitere 10 Plätze entstehen; das teilten der SWB-Geschäftsführer Herr Seidler und der Leiter des Hauses Herr Fuchs gegenüber den Seniorenbeiräten Herrn Dr. Schelp und Herrn Kappes mit. Das Besondere dabei ist, dass das Kurfürstenbad nicht als Pflegeheim pauschal abrechnet, sondern ambulante Leistungen erbringt, und zwar nur insoweit, als diese tatsächlich auch erforderlich sind. Für Bewohner ist dies interessant, weil dadurch ggf. nicht unerhebliche Kosten gespart werden können.

Beim Rundgang des Seniorenbeirates ging es darum, sich vor Ort einen Eindruck über die abgeschlossenen Sanierungsmaßnahmen zu verschaffen und auch mit Bewohnern ins Gespräch zu kommen. Aktuell sind nur 13 von 146 Apartments nicht saniert – alle anderen sind von aktuell 102 Bewohnern und einigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewohnt.

Sehr beeindruckt vom freundlichen und einladenden Zustand des Hauses zeigte sich Herr Dr. Schelp, der in den Jahren 2021 und 2022 im Kurfürstenbad Corona-Impfungen vorgenommen hatte und von damals doch einige bauliche Mängel in Erinnerung hatte.

Im Gespräch mit Herrn Pfarrer Hauser, der 101-jährig zusammen mit seiner Ehefrau seit 14 Jahren im Kurfürstenbad lebt und noch immer Gottesdienste abhält sowie Sterbebegleitungen übernimmt, wurde deutlich, wie wohl er sich fühlt und die bedarfsgerechte Betreuung bei somatischen wie auch demenziellen Erkrankungen schätzt. Die Erhaltung der Selbständigkeit wird dadurch gefördert, dass – anders als im Pflegeheim – nach einer Erkrankung die Betreuungsleistungen zurückgefahren und damit auch Kosten gespart werden können.

Herr Seidler erläuterte das variable Betreuungs-Konzept (7 Tage-24 Stunden) – es gibt den Bewohnern Sicherheit und animiert dazu, die Selbstversorgung nicht gänzlich aufzugeben (z.B. teilweise selbständige Essensversorgung). Stolz ist das Kurfürstenbad, dass aktuell zwischen 15 und 20 ehrenamtliche Helfer das Betreuungsteam unterstützen und „Leben ins Haus“ bringen.

Er zeigte sich zuversichtlich, dass die bauliche Sanierung in absehbarer Zeit abgeschlossen werden kann, wenn SWB weitere Eigentumsanteile übernehmen kann. Allein in den letzten drei Jahren wurden rund 240.000 Euro für Sanierungsmaßnahmen investiert.

Peter Kappes

_____________________________________________________________________________________

Einladung zum Vortrag

Die Gene sind nicht mehr unser Schicksal - wie alt wir werden und ob wir dabei gesund bleiben, hängt sehr stark von unserem Lebensstil ab.

Was möglich ist und wo die Grenzen sind, wird Ihnen dieser Vortrag aufzeigen:

 Thema:      Lange Leben und dabei gesund bleiben

 Referent:  Prof. Dr. med. Curt Diehm

 wann:          Dienstag, 28.05.2024, 17:30 Uhr

 wo:                Bürgersaal der Gemeinde Karlsbad im Rathaus L'steinbach

Professor Dr. med. Curt Diehm Ist ein bekannter Internist und Kardiologe und betreibt mit zwei Kollegen eine Praxis in Ettlingen. Er hat zuvor zwei renommierte Kliniken geleitet. Er ist Autor zahlreicher medizinischer Fachbücher, spricht aber auch die Sprache der Patienten und der Laien und hat immer wieder Bücher auch für diese Zielgruppe verfasst.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!