Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Wir werden als Ihre Kandidaten bis zum Wahltag aktuelle und für die nächste Wahlperiode (2024-2029) unserer Ansicht nach wichtige Themen vorstellen, die unser Leben n Karlsbad beeinflussen werden. Dabei können wir loben, haben aber auch eine sachliche und manchmal begründete kritische Meinung.
Zu einzelnen Themen geben unsere Kandidaten aufgrund Ihrer Ausbildung und ihres politischen Interesses ihre fundierten Erfahrungen wieder und informieren. Dabei denken und handeln wir kommunal, immer im Interesse und zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger von Karlsbad.
Zum Thema Fernwärme in Karlsbad
In der vergangenen Wahlperiode stand immer wieder die Ausweisung diverser Gebiete für die Einrichtung einer Fernwärmeversorgung zur Diskussion im Gemeinderat. In der anstehenden Wahlperiode (2024-2029) soll im Zuge der Realisierung des Neubaugebietes Holderäcker in Spielberg eine Fernwärmeversorgung für dieses Gebiet mitgeplant werden. Die Verwaltung setzt darauf, dass sich viele Bürger im Bereich Holderäcker dem Vorhaben freiwillig und mit Vertrauen anschließen.
Fernwärme bedeutet, dass die gesamte Installation zur Wärme- und Wasserversorgung sich von der herkömmlichen Installation nur darin unterscheidet, dass anstelle einer eigenen Wärmequelle (Ölofen/Gastherme/Pelletofen etc.) lediglich ein kompakter Wärmetauscher installiert ist, der die Fernwärme aus einem Rohrsystem abnimmt.
Vorteile der Fernwärme 1.Gebrauchsfertige und ganzjährige sofortige Wärmelieferung 2. Platzsparende Installation, weil nur Übergabekompaktstation montiert wird. Es braucht keinen Heizkessel und keine Lagerung von Brennstoffen 3.Es fallen geringere Wartungs- oder Reparaturkosten an. 4. Es findet kein Brennvorgang im Haus statt und es entstehen keine Abgase.5.Bei Erfüllung des GEG kann der Einbau einer Wärmepumpe im Neubau gespart werden.
Nachteile der Fernwärme: 1.Viele KWK Anlagen nutzen auch fossile Brennstoffe (Energiemix) um zuverlässige und schnelle Versorgung gewährleisten zu können 2.Es entstehen Wärmeverluste durch den Rohrtransport der Wärme 3.Ein geringer individueller Verbrauch wirkt sich nur begrenzt auf die Gesamtkosten aus, da die Vorhaltekosten immer anfallen und bezahlt werden müssen. Ein völliges individuelles Abschalten der Wärmeerzeugung ist nicht möglich. 4.In der Regel werden nur langfristige Verträge geschlossen. Auch bei stark steigenden Preisen ist kein Ausstieg bzw. Kündigungsrecht des Vertrages möglich. So entsteht faktisch eine lokale Monopolstellung des Anbieters.
Fazit:
Letztlich hat die Verwaltung und der Gemeinderat in Karlsbad die Aufgabe, die Gemeinde klimaschonend weiterzuentwickeln. Die Fernwärmeversorgung ist eine Komponente, um dieser Aufgabe nachzukommen.
Fernwärme ist was Gutes, die Technik hat man im Griff. Es scheint aber, dass derzeit mit der Einrichtung eines Fernwärmenetzes die Einführung einer monopolistischen Geschäftsstruktur zwingend verbunden ist.
Bleibt also der Gemeinde Karlsbad die Aufgabe, nicht nur ein Fernwärmenetz zu planen, zu errichten und die Rohre verlegen zu lassen, sondern es bleibt ihr auch die Aufgabe, einen Betreiber oder Investor zu finden, der exakt in die Zukunft kalkuliert, und auf den die Gemeinde im besten Fall einen regulierenden Einfluss hat, wenn es um übermäßige Gewinne oder Verluste des Betreibers geht.
Wärme zu erhalten und sich leisten zu können ist mit eines der wichtigsten Bedürfnisse in der Gemeinde.
Wenn unsere Gemeinde in diesem Bereich wirkt, dann hat sie eine hohe Verantwortung für die Lebensqualität des Bürgers übernommen. Dieser Verantwortung muss sie gerecht werden. Der Gemeinderat hat dabei die Aufgabe, das Vorhaben realistisch und frei von Wunschdenken zu prüfen und zu begleiten.
Aeneas Kleiner
Kandidat der FDP/ Liberale Liste für den Ortschaftsrat Auerbach und den Gemeinderat Karlsbad