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Karlsbader Mitteilungsblatt

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ARCHIV: Runder Tisch Asyl

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Der Runde Tisch Asyl Karlsbad meldet sich zurück

04.02.2021 – 08.07.2021

Seit März 2020 ist es still geworden um den Runden Tisch Asyl und das hat 2 Gründe: Zum einen sind wir wie alle anderen auch von der Corona-Pandemie betroffen. Zum anderen haben wir unsere Ehrenamtskoordinatorin Sabine Meglio aus finanziellen Gründen verloren, was wir sehr bedauern. Wir freuen uns, dass sie in einem begrenzten Umfang noch ehrenamtlich bei uns mitarbeitet.

Gruppentreffen sind derzeit nicht möglich. Dazu zählt das Internationale Café. Jeden Donnerstag trafen sich im Gemeindehaus der ev. Kirche in Langensteinbach Deutsche und Geflüchtete zu einem zwanglosen Miteinander.

Parallel zum Café International fand in größeren Abständen donnerstags der Internationale Gesprächskreis statt. Zugezogene Menschen aus anderen Ländern, darunter einige Asylbewerber, stellten ihr Heimatland vor. Der letzte Vortrag aus dieser Reihe fand im Januar 2020 statt. Einer unserer Asylsuchenden aus Karlsbad zeigte Bilder aus seiner Heimat "Eritrea".

Das Empowerment-Projekt Takaa Niro richtete sich an eine Männer- und eine Frauengruppe, die sich separat trafen. Hier wurden Fachvorträge mit unterschiedlichen Referenten organisiert. Themen waren Rollenbilder von Mann und Frau in der Heimat und in Deutschland, gewaltfreie Konfliktlösung, Arbeitsmarktzugang, Interkulturalität usw. Im geschützten Rahmen war im Anschluss über den jeweiligen Vortrag ein Austausch möglich. Zum Glück wird das Projekt in Form von Einzelkontakten, z.B. auf Spaziergängen, von Sabine Meglio weitergeführt.

Alle 6 Wochen trafen sich Frauen aus verschiedenen Ländern in wechselnden Privatwohnungen zum Frauencafé.

Im Sommer und Herbst beteiligte sich der Runde Tisch Asyl regelmäßig an Dorffesten, um ein Signal für ein gelebtes Miteinander zu setzen. An unserem Stand wurden Speisen aus den Ländern unserer Asylsuchenden angeboten.

Zahhlreiche Flüchtlingskinder müssen zurzeit auf ihre ehrenamtlichen Lern- und Hausaufgabenhelfer verzichten, was einen großen Nachteil für sie bedeutet.

Kleiderkammer und Fahrradwerkstatt schlossen ihre Türen.

Doch an der Basis geht unsere Asylarbeit unbeirrt weiter. Es gibt uns noch, den Runden Tisch Asyl, nur dass die Arbeit nicht mehr öffentlich, sondern sozusagen im Stillen fortgeführt wird.

Eine Umfrage vor Weihnachten ergab, wie aktiv viele Asylhelfer gerade in dieser Zeit sind. Nicht selten werden mehrere Stunden pro Woche für die Asylarbeit verwendet. Manche Ehrenamtliche sind zu regelrechten Spezialisten für ein bestimmtes Land oder einen bestimmten Tätigkeitsbereich geworden.

Wir kümmern uns v.a. über Telefon und PC um unsere Schützlinge. Auf diese Weise kann man bei der Jobsuche helfen, komplizierte Behördenbriefe erklären, zwischen Schule bzw. Kindergarten und Elternhaus vermitteln, bei Hausaufgaben helfen, Rechtsberatung organisieren und vieles mehr. Oft ist einfach nur wichtig, den Kontakt zu halten und zu hören, wie es dem anderen geht.

Einige Karlsbader Bürger haben Wohnungen an Flüchtlinge vermietet und sind auf diese Weise nicht selten zu engen Wegbegleitern geworden.

Die ehrenamtliche Rechtsberatung geht in sehr großem Umfang weiter und wird leider von zu wenigen Schultern getragen. Hier bräuchten wir dringend Unterstützung.

Das Leitungsteam kommt zu regelmäßigen Videokonferenzen zusammen.

Der Internationale Garten hat den Vorteil, dass sich die Gärtner auch in Coronazeiten ihrem Hobby widmen können und dass unter Wahrung des Mindestabstandes  Begegnungen im Freien möglich sind.

An dieser Stelle möchten wir allen Karlsbader Bürgern und Firmen, die uns seit vielen Jahren unterstützen, ein herzliches Dankeschön aussprechen. Viele setzen sich mit uns in ihrem Rahmen dafür ein, dass Fremde bei uns ein Zuhause finden und nicht in einer Parallelgesellschaft neben uns her leben. Die Basis der Asylarbeit sind die persönlichen Kontakte. Wer die Arbeit mit Geflüchteten kennt, weiß, wie bereichernd die Begegnung mit Menschen aus anderen Kulturen sein kann und dass uns bei allen Unterschieden viel mehr eint als trennt. Trotz Corona steht diese Basis.