Leider kann es jedem mal passieren, dass er in eine Situation kommt, in der er bedrängt, geärgert, gemobbt oder sogar körperlich angegriffen wird. Hierbei kann es sehr hilfreich sein, Handlungs- und Verhaltensstrategien zu kennen, um sich zu behaupten und einer solch unangenehmen Situation zu entkommen.
Die Erfahrung zeigt, dass Kinder mit einer stabilen Persönlichkeit und einem gesunden Selbstbewusstsein seltener an Gewalttaten beteiligt sind, sei es als Opfer oder als Täter.
Die Kinder bekamen in diesem Kurs, der sich über zwei Einheiten erstreckte, ein Gefühl dafür, wann und wie man sich verbal zur Wehr setzen und ab wann man sich nur noch mit körperlichen Mitteln aus der Situation befreien kann. In diesem Zuge wurde vermittelt, dass Schlagen und Treten hierbei keine gute Idee ist, da man sich dabei leicht selbst verletzen und auch seinem Gegenüber mehr Schaden zufügen kann, als gewollt. Schläge und Tritte waren in diesem Kurs daher verboten.
Zu Beginn wärmten wir uns gemeinsam auf, mit anschließendem Bewegungsspiel u.A. „Socken-Rangeln“, einem Spiel, bei dem die Kinder versuchen müssen, sich gegenseitig die Socken auszuziehen.
Werde ich beispielsweise auf offener Straße, dem Spielplatz oder dem Schulhof geärgert, bedrängt und geschubst, ist es zunächst wichtig, einen stabilen Stand zu haben, um nicht hinzufallen oder im schlimmsten Fall auf die Straße geschubst zu werden. Für einen festen Stand stelle ich ein Bein etwas nach vorne, und halte mit dem Oberkörper dem ankommenden Druck stand, aber nur so stark, dass ich nicht nach vorne falle, wenn der Druck nachlässt.
Um meinem Gegenüber klar zu signalisieren, dass ich in Ruhe gelassen werden möchte, schreie ich ganz laut: „Lass mich in Ruhe“ oder „Hör auf damit“. Mein Gegenüber erschreckt sich, merkt, dass ich es ernst meine und lässt, wenn ich Glück habe, von mir ab. Sollten Menschen in der Nähe sein, die mir helfen können, werden auch sie auf mich aufmerksam.
Lässt mein Gegenüber nicht von mir ab gibt es verschieden Szenarien, die mich schützen können:
Zunächst ist es wichtig, die Arme nicht hängen zu lassen, sondern vor der Brust zu positionieren um bei einem plötzlichen Schlag oder einer Ohrfeige blitzschnell meinen Kopf und mein Gesicht schützen zu können.
Wenn ich am Arm gepackt und/oder mitgezogen werde, muss ich mich befreien. Dafür haben wir zwei Methoden geübt.
Wie lerne ich, mich aus einem Schwitzkasten zu befreien?
Wie schaffe ich es, nicht auf den Kopf zu donnern, wenn ich umgeschubst werde?
Mit welchen Tricks bringe ich den Angreifer zu Fall, um dann schnell das Weite suchen zu können?
Dank der professionellen Anleitung von Matthias (unserer stellvertretenden Leitung) haben die Kinder die Tricks und Kniffe schnell gelernt. Ihr Selbstvertrauen und das Bewusstsein ihrer Selbstwirksamkeit wurden deutlich gesteigert.
Und das Wichtigste dabei- es hat allen jede Menge Spaß gemacht!
Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Kampsport Akademie Karlsbad, dass sie uns ihre Räumlichkeiten für dieses Projekt zur Verfügung gestellt haben!