Gemeinderat lobt Engagement bei Ergebnisvorstellung
Am Mittwoch, 20. November war es so weit. Achtzehn Karlsbader Jugendliche kamen zusammen, um ihre Anliegen vor dem Gemeinderat zu präsentieren. Unmittelbar vor der eigentlichen Gemeinderatssitzung beschäftigten sie sich mit den Ergebnissen der Beteiligungswerkstatt vom 12. November. Dabei erarbeiteten ca. 180 Jugendliche aus allen Schulen in Karlsbad die Themen, die sie am meisten beschäftigen und brachten diese zu Papier. Zu Beginn richtete Bürgermeister Timm ein paar persönliche Worte an die Jugendlichen und erklärte den Mitgliedern des Gemeinderats, welche Arbeit bereits im Vorfeld geleistet wurde. Kai Basler – Ansprechpartner für die politische Jugendbeteiligung seitens des Jugendzentrums bedankte sich auch noch einmal persönlich bei den Gemeinderäten, welche bereits an der „Beteiligungswerkstatt“ teilgenommen hatten. Hans-Dieter Stößer - Ansprechpartner seitens der Verwaltung für die Jugendbeteiligung – war ebenfalls bei der Vorstellung im Gemeinderat dabei.
Anliegen in verschiedenen Gruppen vorgestellt
In der Gemeinderatssitzung wurden die Themen in verschiedenen Gruppen vorgetragen. Die erste Gruppe berichtete über die Anliegen innerhalb der einzelnen Ortsteile, die zweite Gruppe stellte die Anliegen vor, welche die Jugendlichen ortsteilübergreifend betreffen und die dritte Gruppe bot Lösungsvorschläge, wie es in Zukunft mit der Jugendbeteiligung strukturell weiter gehen könnte. Unter anderem eines der wichtigsten Themen für die Jugendlichen ist der Öffentliche Personennahverkehr innerhalb von Karlsbad. Besonders zwischen den Ortsteilen Mutschelbach, Auerbach und Spielberg wünschen sich die Jugendlichen bessere Busverbindungen. Auch wurden die nicht funktionierenden Anzeigetafeln an den S-Bahn-Haltestellen kritisiert. Als weiteren Kritikpunkt brachten die Jugendlichen ein, dass es in Karlsbad zu wenig Fahrradständer gibt, vor allem an den Schulen. Außerdem fordern sie, dass besonders die Fahrradständer an den Schulen durch Videoüberwachung geschützt werden sollen, da es dort immer wieder zu Schäden an den Fahrrädern gekommen ist. Weiterhin wird auch eine bessere Ausstattung an Sportgeräten für die Schulen gewünscht. Insbesondere die Sportgeräte der Realschule seien schon veraltet und entsprechend abgenutzt und eventuell verletzungsanfälliger. Die Schüler fordern auch die Wiedereinführung der Papierhandtücher an der Realschule, da die dort aufgestellten Händetrockner nicht immer funktionieren. Für den Ortsteil Auerbach wünschen sich die Jugendlichen bessere ausgebaute und geteerte Radwege, vor allem in Richtung Langensteinbach. Für die Schulen wurde unter anderem auch ein Parkverbot für die Eltern gefordert, damit die Busse besser zum Schulzentrum durchfahren können und es zu keinen Rückstaus mehr kommt und Klimaanlagen für die heißen Sommertage. Ein weiterer Punkt ist eine bessere Internetverbindung in Karlsbad. Dazu zählen auch öffentliche Hotspots an zentralen Plätzen in Karlsbad, wie vor dem Rathaus in Langensteinbach, damit „auch die Leute, die nur drinnen am Computer sitzen, auch mal vor die Tür kommen.“ Im Bereich Sicherheit bemängeln die Schüler, dass es zu wenig Polizeischutz in der Umgebung gibt. Es dauere zu lange, bis Hilfe vor Ort ist. Am Ende dieser Präsentationen kam die letzte Gruppe, die sich mit der Frage auseinander gesetzt hatte, wie es nun mit der Jugendbeteiligung weiter gehen soll. Die Schüler setzen bei ihren Vorschlägen vor allem auf einen aktiven Austausch zwischen der Gemeinde und der Jugend. Dieser soll durch regelmäßige offene Runden mit dem Gemeinderat gefördert werden. Die Schüler wollen selbst auch in ihren Schulen über die Schülermitverantwortung (SMV) aktiv ihre Anliegen sammeln, damit diese auch so schnell wie möglich an den Gemeinderat weiter gegeben werden können. Auch eine weitere „Beteiligungswerkstatt“ soll es geben. Die Schüler wollen auch, dass es feste Termine gibt, an denen sie sich mit dem Gemeinderat und auch mit dem Bürgermeister zusammensetzen können, oder dass sie zu den Gemeinderatssitzungen eingeladen werden, wenn es um ihre Anliegen geht.
Positive Bewertung im Gemeinderat
Nachdem die Schülergruppen alle ihre Anliegen vorgetragen hatten, bedankte sich Bürgermeister Jens Timm bei den Schülern und Schülerinnen für die Vorschläge und Forderungen. Alle Mitglieder des Gemeinderats gaben durchweg positive Rückmeldung an die Jugendlichen. Man sehe die Aussagen der Jugendlichen als Anreiz zur schnelleren und effizienteren Zusammenarbeit im Gremium und sei stolz auf die Karlsbader Jugend für so viel Engagement und Mut, vor so einem großen Gremium zu stehen und die Forderungen zu präsentieren. Außerdem sah das Gremium die Jugendbeteiligung als Chance für die Politik. Dadurch könne man viel mehr junge Leute erreichen und ihnen die Möglichkeit geben, sich aktiv politisch zu engagieren. Udo Wenzel – externer Projektbetreuer - gab auch noch mal zu verstehen, dass es enorm wichtig sei, dass man die Schüler/-innen hört und ihre Anliegen ernst nimmt. In den kommenden Phasen der Jugendbeteiligung wird zu klären sein, in wie weit die geforderten Ziele und Wünsche der Jugendlichen priorisiert und umgesetzt werden können. Außerdem ist es sehr wichtig, eine Struktur für die Form der Jugendbeteiligung zu finden.
Fotos: Gemeinde Karlsbad