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Redaktionelle Berichte | 30.06.2015 – 12.07.2015
Jubiläumsfeier am 4. und 5.7.2015
Der Anfang der Kinderschule geht in das Revolutionsjahr 1848 zurück. Damals war der spätere Hausvater Mayer vom Hardthaus Unterlehrer in Langensteinbach. Durch ihn kam in die schon bestehende Gemeinschaft ein neuer Zug. Auch begann er einen Kinderschulverein, der vorläufig Gaben sammelt für eine zukünftige Schule. Die leibliche Schwester des Unterlehrers Mayer begann in der schlechtesten Weise schon vor den 40er Jahres in einer Bewahrstube Kinder zu sammeln. Am 21. Juni 1852 wurde ein Bauernhaus mit Hofreuthe erworben, da wo jetzt die Kinderschule steht u. in dieser die Schule gehalten.1865 wurde eine eigentliche Kinderschule mit Spielplatz erbaut auf dem gekauften Platz im Werte von 300 M. Ein alter Bericht sagt: „Dieses Vermögen haben wir aus Geschenken beschaffen können, die uns der treue Kinderfreund durch die Hände gebender Freunde zugewandt.“ Die Kinderschule wurde geleitet von einem Kinderschulverein, dem hauptsächlich die Glieder der Gemeinschaft, u. der jeweiligen Ortspfarrer angehörten. Die Namen der einzelnen Schwestern, die hier gewirkt haben, sind nicht aufbewahrt. Vom Jahre 1863 an war Schwester Lena gebürtig von Berghausen, hier. Über 40 Jahre, bis zu ihrem Tode leitete sie die Schule. Sie war in Wahrheit eine Segen für die ganze Gemeinde. Noch bis heute wirkt ihr Segen nach. Vom Jahr 1893 an hatte sie ständige Gehilfinnen. Am längsten war Schwester Luise Zopf bei ihr, welche auch ihre Nachfolgerin wurde u. bis in die letzten Jahren mit einer Gehilfin aus dem Dorfe, Maria Denninger, in gesegneter Weise das Werk weiter führte. 1903 wurde die Schule vom Amt für zu klein erklärt. Der Kinderschulverein – 1902 neubegründet, war eingeschriebener Verein – beschloss den Bau eines zweiten Saales über dem Spielplatz. 1904 war derselbe vollendet. Die Hälfte der 500 Mark betragende Kosten war zusammengebracht. 1000 Mark konnten inzwischen abbezahlt werden, so dass die Schule nun noch 1500 Mark Schulden hatte. Doch nun hatte die Schule keinen Spielplatz mehr. Da sorgte der Herr 1905 auf wunderbare Weise. Der Bruder der heimgegangenen Frau Apotheker Röther von hier, Herr Dr. Hölzlin von Freiburg, stiftete zum Andenken an seine Schwester 200 M zu einem Spielplatz. Derselbe wurde gegenüber der Schule erworben u. eingerichtet u. ist nun eine rechte Zierde der Schule. So ist unsere Schule ein Denkmal des Glaubens u. der Liebe; aber auch ein Brunnquell für Glauben u. Liebe – dem Herrn zum Preiß! Das Datum dieses Berichtes ist nicht bekannt
Die Kinderschulschwestern aus Nonnenweier
Schwester Christa Eisele, Oberin i.R., vom Evangelischen Diakonissenhaus Nonnenweier in Schwanau-Nonnenweier hat zur Festlichkeit des 150-jährigen Bestehens der alten Langensteinbacher Kinderschule, heute Kindergarten Arche Noah, eine Liste der hier tätigen Nonnenweierer Diakonissinnen zusammengestellt. Im Begleitschreiben vermerkt Schwester Christa, dass diese Liste evtl. nicht vollständig ist, da nicht immer genaue Eintragungen sich finden ließen. Aus dieser Liste geht hervor, dass in Langensteinbach schon eine Diakonissin aus Nonnenweier tätig war, bevor das Gebäude selbst erstellt wurde. Schwester Caroline Scharmann hat demnach schon Jahre zuvor und bis 1863 hier die Kleinkinder betreut und die „Kinderschule“ abgehalten. Wann sie hierher kam, ist nicht mehr bekannt.
Schw. Caroline Scharmann bis 1863
„ Lena Ludwig 1858 - 1900
„ Luise Tropf ungefähr 13 Jahre
„ Magdalene Ludwig ab 1863 (evtl. identisch mit Lena Ludwig)
„ Christine Lösch 1910 - 1933
„ Katharina Mayer 1910
„ Berta Klein 1918 - 1925
„ Frieda Seitz 1925 - 1968
„ Emma Reichert 1932 - 1933
„ Maria Eckert 1933 - 1937
„ Elsa Lindenmann 1937 - 1944
„ Maria Haag 1944 - 1945
„ Christine Rühle 1945 - 1947
„ Irma Gorenflo 1947 - 1949
„ Karoline Müller 1949 - 1950
„ Liselotte Walter 1952 - 1953
„ Dora Stubanus 1954 - 1955 „ Maria Stein 1956 - 1962
Aus dieser Liste ist zu ersehen, dass Schwester Frieda Seitz 43 Jahre, also am längsten hier in Langensteinbach tätig war. Die Erinnerung an Schwester Frieda ist im Ort immer noch sehr lebendig. Sie war ein wichtiger Pfeiler des Dorfes und erfreute sich großer Beliebtheit. Frieda Seitz wurde am 26. Juli 1899 in Liedolsheim geboren. In ihrem Heimatdorf durfte sie nach ihrer Pensionierung 1968 auch ihren Lebensabend bei ihren Verwandten verbringen. Am 1. Januar 1981 starb Schwester Frieda Seitz und ist auch in Liedolsheim zur letzten Ruhe gebettet.
Hildegard Ried
Das Foto zeigt Schwester Frieda Seitz sitzend mit ihrer damaligen Mitschwester Maria Stein. Foto: privat