Neujahrsempfang der Gemeinde Karlsbad
Bei etwas schwierigen winterlichen Verhältnissen fand der erste Höhepunkt im Jahr 2010 - der Neujahrsempfang der Gemeinde - statt. Etliche Gäste machten sich trotzdem auf den Weg in die Schelmenbuschhalle in Langensteinbach um die Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch und Kennen lernen zu nutzen. Bürgermeister Rudi Knodel vermittelte in einer mit vielen Bildern begleiteten Neujahrsansprache einen Rückblick auf das vergangene Jahr und einen Ausblick auf die Jahre 2010 und 2011. Einen gekonnten Auftritt mit unterschiedlichen musikalischen Akzenten bot die kommunale Musikschule Ettlingen/Karlsbad mit einem Percussion-Quartett. Die Preisträger beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert" Jonas Denzel, Janosch Ottenschläger, Felix Rauscher und Florian Stoll durften die Bühne jedenfalls nicht ohne Zugabe verlassen. Der Neujahrszopf wurde dankenswerterweise von der Bäckerei Nussbaumer gestiftet.
V.l.n.r. Bürgermeister Rudi Knodel mit den Amtskollegen Ulrich Pfeifer (Keltern), Franz Masino (Waldbronn) und Raimund Schuster (Marxzell) beim Anschnitt des Neujahrszopfes.
Neujahrsrede von Bürgermeister Rudi Knodel
„Zurück zu den Wurzeln" oder neue Bescheidenheit. Was ist uns wichtig im Leben, was bleibt, was vergeht? Im Rückblick auf das Jahr 2009 haben wir einiges Bewegende registriert: 60 Jahre Grundgesetz, 20 Jahre Fall der innerdeutschen Mauer, Amoklauf in Winnenden, Pandemieängste sowie Wirtschafts- und Finanzkrise. Sie hat wie ein weltweites Fieber auch unsere Wirtschaft erfasst und zwar hautnah. Im Superwahljahr mit 1.) Wahl des Bundespräsidenten, 2.) Kommunalwahlen, 3.) Wahl des Europaparlaments, 4.) Wahl des Bundestages mit Regierungswechsel, sowie Anbahnen des Ministerpräsidentenwechsels in Baden-Württemberg war die weltweite Krise fast überall Thema und sie ist noch nicht bewältigt - ich komme nochmals Karlsbad-spezifisch darauf zurück.
Begrüßung der Gäste
Verehrte Gäste, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich darf Sie an diesem Wintertag herzlich Willkommen heißen zum Neujahrsempfang der Gemeinde Karlsbad in der Schelmenbuschhalle. Schauen wir gemeinsam zurück und nach vorne und begegnen wir uns bei angenehmen Gesprächen. Ein herzliches Grüß Gott an Sie alle, es ist schön, dass Sie die Schelmenbuschhalle mit Leben füllen! Aus den Nachbarkommunen sind meine Kollegen Franz Masino - Waldbronn, Raimund Schuster - Marxzell und Ulrich Pfeifer - Keltern gekommen. Grüße haben uns die Herren Bundestagsabgeordneten Patrick Meinhard, Herr Landtagsabgeordneter Werner Raab, Herr Regierungspräsident Dr. Rudolf Kühner und Herr Landrat Dr. Christoph Schnaudigel überbringen lassen, die anderweitig verhindert sind. Aus dem Karlsbader Kommunalbereich sind die Kreisräte, die Herren Ortsvorsteher, die Damen und Herren Gemeinde- und Ortschaftsräte, ehemalige Ortsvorsteher, ehemalige Gemeinde- und Ortschaftsräte, Jugendgemeinderäte und Mitglieder des Seniorenbeirates und des Agendarates heute abend hier. Zu den wichtigen Einrichtungen gehören auch das Klinikum mit der Geschäftsführung und den leitenden Ärzten, die Vertreter des Kurfürstenbades, der Langensteinbacher Höhe, des Bibelheims Bethanien und des Blumenhofes - herzlich willkommen. Von kirchlicher Seite können wir die Ortsgeistlichen begrüßen sowie die Rektoren unserer Schulen, die Kindergartenleiterinnen und alle Damen und Herren Vereinsvorstände der örtlichen Vereine und Organisationen. Nicht wegzudenken in Sachen Rettung und Schutz sind die Vertreter der Feuerwehr, des Roten Kreuzes und der DLRG sowie der Polizei. Weiter finde und begrüße ich in der heutigen Gästeschar Vertreter der Forstverwaltung, des Notariats, der Flurbereinigung, AVG, die Direktoren der örtlichen Kreditinstitute, Karlsbader Unternehmer und Geschäftsführer, Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte und Apothekerinnen, Leistungsanbieter für Alten- und Krankenpflege sowie Träger von hochrangigen Ehrennadeln. Gerne begrüße ich auch erneut Bürgerinnen und Bürger - namentlich von den Ortschaftsratsgremien vorgeschlagen. Mit vertreten sind die Presse und etliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Gemeinde. Farbtupfer liefern uns die Trachtenträgerinnen der Landfrauen Langensteinbach. Das Percussion Quartett der kommunalen Musikschule Ettlingen - Außenstelle Karlsbad, das im Jahr 2009 Preisträger beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert" war, hat uns zu Beginn der Veranstaltung musikalisch eingestimmt. Danke! Meine sehr verehrten Damen und Herren, „keine Zukunft vemag gut zu machen, was du in der Gegenwart versäumst" so Albert Schweitzer. In Karlsbad haben wir im zurückliegenden Jahr einiges unternommen, um eine gute Zukunft zu erreichen. Dazu zählt unter anderem die Neuorientierung der Agendaarbeit.
Blick ins Publikum
Agendaarbeit und Umwelt
Am 24. April fand hierzu die Auftaktveranstaltung in der Aula des Schulzentrums statt. Aktuell sind vier Arbeitskreise entstanden. Ergänzend dazu habe ich dem Gemeinderat schon angekündigt, dass wir spätestens auf 2011 das Leitbild bzw. unseren Gemeindeentwicklungsplan mit dem Zieljahr 2020 fortschreiben sollten. Liebe Karlsbaderinnen und Karlsbader, verehrte Gäste, Natur und Umwelt ist ein Thema das zunehmend wichtiger wird. Das zeigt auch die Klimaerwärmung und deren Folgen. In Karlsbad beschäftigt uns der Wald regelmäßig. Bei der diesjährigen Waldbegehung zeigte die Forstverwaltung, wie sie den Spagat zwischen unterschiedlichsten Interessen schafft, also Waldpflege, Naturschutz, Erholung usw. Positiv ist, dass das Defizit geringer wird - 10 Jahre nach dem Orkan Lothar. Fast weggespült wurde der Gemeinderat beim letzten Waldbegang von starken Regenfällen. Die Schäden in der Feldflur im Mai 2009 haben weitere Vorsorgemaßnahmen zur Folge gehabt. Allerdings kann man nicht alle Auswirkungen von Jahrhundert-Hochwassern begrenzen. Unser Abwassersystem stößt da manchmal an seine Grenzen. Der viele Regen hat dem Wald gut getan, aber bei der Ernte in der Landwirtschaft zum Teil für Rückgänge gesorgt. Nicht aus den Augen verliert Karlsbad, seine Streuobstbestände zu fördern. Dies ist auch 2009 geschehen.
Kinder und Jugend
Schon seit Jahren steigende Ausgaben zeigen, dass uns unsere Kinder lieb und teuer sind. Laufend aktualisieren wir unsere Bedarfsplanungen für die Kindergärten und gehen dabei auch neue Wege. Mit einer Pilotgruppe zur Betreuung der Unter- 2-Jährigen in Spielberg sind wir schon bei den ganz Kleinen aktiv. Von den 10 Plätzen waren im Oktober schon sieben von Kindern aus ganz Karlsbad belegt. Bei der Betreuungsquote halten wir im Vergleich mit den Gemeinden im Landkreis einen der vorderen Plätze. Wir unternehmen hier viele Anstrengungen, obwohl wir den finanziellen Druck immer mehr spüren. So stehen durch die Angebotsverfeinerung im Kindergarten Ittersbach in Kürze bauliche Überlegungen an, über die wir in den Gremien befinden müssen. Hilfsangebote in Sachen Erziehung gibt es vom Landkreis und dem Land Baden-Württemberg (z.B. das Landesprogramm STÄRKE). Auf dem Weg zum Familienzentrum ist die Kita „Die kleinen Strolche". Sie bietet eine offene Sprechstunde unter anderem für Menschen mit Erziehungsfragen. Neu aufgelegt wurde eine Broschüre speziell für Kinder und Jugendliche in Karlsbad. Geeinigt haben sich Gemeinderat und Jugendgemeinderat bei den Planungen für ein Jugendhaus. Den Zuschlag für die Planung erhielt Architekt Marc Bröning. Mit einem eigenwilligen, futuristischen aber doch mit bodenständigen Baumaterialien gestalteten Äußeren und einer Inneneinrichtung mit „Wohlfühlcharakter" wird die Planung weiter vervollkommnet. Deutlich muss allerdings gesagt werden, dass über die Planung hinaus momentan keine finanziellen Mittel zur Verfügung stehen. Immer wieder sehr begehrt ist das Karlsbader Angebot des Ferienspaßes. Es lockt die Kinder und Jugendlichen und lässt für sie die Ferienzeit zur schönsten Zeit des Jahres werden. Viel Spaß hatten übrigens auch die Kinder in der Ludwig-Guttmann-Schule Langensteinbach. Besonders liebevoll kümmern sich dort die Betreuer schon seit Jahren um die körperbehinderten Schüler in der Ferienzeit.
Ein Percussion-Quartett der kommunalen Musikschule Ettlingen/Karlsbad servierte abwechslungsreiche Musikkost. Alle Fotos: Weber
Karlsbader Schullandschaft und Thema Ausbildung
Weniger Fluktuation als 2008 gab es bei den Schulen. Margit Frank wurde mit einer herzlichen Feier von der Grundschule Auerbach verabschiedet. Leider ist die Nachfolge noch nicht geklärt. Ich gehe aber davon aus, dass die Besetzung bald gelingt und die Auerbacher Schulkinder wieder eine feste Schulleitung haben. Lebendig bleibt die Schulwelt durch den Blick über die Grenzen hinweg. Schon seit Jahren pflegt das Gymnasium Partnerschaften mit Nancy (Frankreich) und Vyskov (tschechische Republik) sowie mit der Longridge County High School (England). Meine Damen und Herren, jede Krise bietet auch Chancen! Eine solche Chance hat Karlsbad mit der Sanierung und dem Umbau der Grundschule Langensteinbach ergriffen. Gefördert von der Schulbauförderung und durch Mittel aus dem Konjunkturpaket II wurde Großes in Angriff genommen. Die Sanierung der Grundschule Langensteinbach kostet insgesamt rund 1,7 Millionen Euro. Die Baumaßnahme umfasst energetische Verbesserungen der Gebäudehüllen, Umbaumaßnahmen und eine zentrale Wärmeversorgung. Neu geordnet werden zum Teil auch die Nutzungen zwischen Grundschule, Kernzeitbetreuung, Volkshochschule und Vereinen. Die Maßnahme wird sich noch einige Monate hinziehen. Eine schöne Gemeinschaftsaktion war der Bau der Therapiereitbahn bei der Ludwig-Guttmann-Schule. Mitgeholfen haben bei dem Projekt eine Menge Menschen - Landkreis, Gemeinde, die Schule selbst, die Narrenzunft als Albstadt-Ebingen, Eltern, Sponsoren, Freunde, Therapeutinnen und der Förderverein der Schule. An baulichen Maßnahmen der Gemeinde ist insbesondere die Decke der Aula im Schulzentrum Karlsbad-Langensteinbach zu nennen, die in Bezug auf die Statik wieder auf dem neuesten Stand ist. Verzögert hat sich die Heizungsumstellung bei der Schwarzwaldschule und der Wasenhalle in Ittersbach, sie soll in diesem Sommer auf eine Holzhackschnitzelanlage umgerüstet werden. Das Projekt „Ehrenamtliche Paten" kümmert sich um bessere Chancen für Jugendliche in der Hauptschule zur Förderung der Ausbildungsreife. Mit der Präsentation auf der offerta wurden hier neue Wege beschritten. Neben dem erwähnten Projekt PEP wurde die Hauptschule mit Werkrealschule von der IHK und der Handwerkskammer für ihre Zusammenarbeit mit den Kooperationsbetrieben ausgezeichnet. Auch die Realschule hat eine Kooperation mit der Firma PI - Physik Instrumente unterzeichnet.
Neue Werkrealschule
„Zum Mitmachen gezwungen" titelte die BNN in Bezug auf die neue Werkrealschule. Die Gemeinden Karlsbad und Waldbronn haben die Möglichkeiten einer gemeinsamen Werkrealschule neuen Typs ausgelotet. Leider ist es zu keiner mehrheitlich getragenen gemeinsamen Lösung gekommen. Karlsbad hat nun selbst einen Antrag auf alleinige Einrichtung einer Werkrealschule gestellt. Dabei ist bewusst auf einen Schulbezirk verzichtet worden. Dies sehen wir als klares Signal auch an die Umlandgemeinden, Schüler nach Karlsbad zu schicken. Mal sehen wie es nun wirklich wird.
Aktivitäten bei den Kirchen sowie Jubiläen der Langensteinbacher Höhe und des Bibelheims Bethanien
Im Gemeinwesen haben auch die Kirchen ihre Funktion und Verantwortung. Im Frühsommer feierte die katholische Seelsorgeeinheit Karlsbad/Waldbronn das 25-jährige Priesterjubiläum ihrer beiden Pfarrer Josef Dorbath und Bernd Peisker. Offiziell eingeführt wurde Dr. Benjamin Simon als neuer Pfarrer in der Kirchengemeinde Mutschelbach. Er war bereits ein Jahr vor der offiziellen Einführung als Vikar tätig und die Kirchenmitglieder konnten ihn in seiner Arbeit kennen lernen. Im Rahmen des inzwischen turnusmäßigen ökumenischen Gottesdienstes bei der St. Barbara-Ruine wurde auch das 20-jährige Bestehen der kirchlichen Sozialstation gefeiert. „Gehe freiwillig in den Knast" überschrieb die BNN die Verabschiedung von Pfarrer Igor Lindner aus Auerbach. Seit 1. Juli 2009 ist er evangelischer Seelsorger in der neuen Justizvollzugsanstalt Offenburg. Ich zolle ihm Respekt für seine Entscheidung, freiwillig eine solch fordernde Aufgabe übernommen zu haben. So wie ich der Presse entnommen habe, ist eine Nachfolgelösung in Auerbach in Sicht. In der evangelischen Kirche Langensteinbach kam nach erfolgreicher Restauration die Ferdinand-Stieffell-Orgel mit ihrem wunderschönen Klang zum Einsatz. Die katholische Kirchengemeinde konnte mit Unterstützung der Karl- und Hilde Holzschuh-Stiftung das Volumen der Orgel erweitern. Seit Oktober hat Pfarrer Theo Breisacher die Nachfolge von Axel Ebert der evangelischen Kirchengemeinde Spielberg übernommen. Nach elf Monaten Vakanz ist dies erfreulich für Spielberg. 1.500 Besucher ließen es sich nicht nehmen, in zwei Festgottesdiensten den 100. Geburtstag des Bibelheims Bethanien mitzufeiern. Neben den abwechslungsreichen Gottesdiensten gab es auch eine Nostalgieausstellung und weitere Programmangebote. Ein größeres Ereignis war ebenfalls das 50-jährige Bestehen der Bibelkonferenzstätte mit Haustöchterschule Langensteinbacher Höhe. In zahlreichen Redebeiträgen kam die ereignisreiche Geschichte zum Ausdruck. Die Gemeinde Karlsbad freut sich über den Stellenwert den sowohl die Langensteinbacher Höhe als auch das Bibelheim Bethanien in ihrer Geschichte insbesondere in der Verkündigung des Evangeliums bekommen haben.
Neuer Gemeinderat
Wechsel in die Politik. Neben den in der Kommunalwahl vom 7. Juni gewählten Ortschaftsräten konstituierte sich der neue Gemeinderat kurz vor der Sommerpause. Die Sitzzahl ist durch das Wahlsystem „Unechte Teilortswahl" von 29 auf 26 Gemeinderäte gesunken. Stark gestiegen ist hingegen die Anzahl der Karlsbader Kreisräte. Insgesamt fünf Vertreter (Reinhard Haas, Peter Kiesinger, Rudi Knodel, Uwe Rohrer und Klaus Schöpfle) werden dafür sorgen, dass Karlsbader Interessen deutlicher artikuliert werden können. 93 Bewerbungen gab es für den Karlsbader Gemeinderat. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals für die Bereitschaft derjenigen bedanken, die ihren Hut in den Ring geworfen haben und damit bereit waren, Verantwortung für unser Gemeinwesen zu übernehmen. Die CDU bleibt hauchdünn stärkste Kraft mit neun Sitzen, die Freien Wählern folgen mit acht Sitzen, die SPD hat fünf Sitze und Bündnis 90/Grüne konnten 4 Sitze erringen.
Verabschiedete Gemeinderäte
Ein jahrelanges kommunalpolitisches Engagement verdient nochmals einen besonderen Dank an die verabschiedeten Gemeinderäte. Besonders geehrt wurden beim Amtswechsel die Gemeinderäte Gerhard Haas (Goldene Medaille des Gemeindetages) sowie Michael Gossenberger, Rolf Bodemer, Helmut Kunz und Joachim Karcher (Silberne Medaille des Gemeindetages). Wechsel im Amt des Ortsvorstehers gab es in Ittersbach, weil der bisherige Ortsvorsteher Günter Wicker auf eine neue Kandidatur verzichtete. Sein Nachfolger ist Günter Metz. Als Ortsvorsteher von Auerbach, Langensteinbach, Mutschelbach und Spielberg wurden Helmut Kunz, Roland Rädle, Rolf Bodemer und Reinhard Haas wiedergewählt. Beeindruckend hoch waren in der letzten Amtsperiode des Gemeinderates von 2004 bis 2009 die Investitionen über 45 Millionen Euro und trotzdem konnte parallel die Verschuldung gesenkt werden.
Investitionen der Gemeinde in vielen Bereichen
Sowohl von einem Bauträger als auch von der Gemeinde und weiteren Kooperationspartnern wurden im Zentrum von Langensteinbach Millionen in den Hochbau und die Außenanlagen investiert. Das neue Dienstleistungszentrum gegenüber dem alten Rathaus beherbergt Gemeindebücherei, Bürgersaal und Trauzimmer, Büros der Hauptverwaltung, Bäckerei Nußbaumer, Volksbank-Filiale sowie verschiedene Wohnungen. Der Umzug verlief planmäßig. Ich möchte mich bei allen Beteiligten für ihre Mitarbeit bei dem Projekt bedanken. Interessenten die die Büroräume der bisherigen Rathausetage über der Sparkasse erwerben wollen können sich noch bewerben. Die Gemeindebücherei erweist sich am neuen Standort als echter Besuchermagnet! Im Frühjahr 2010 rechnen wir damit, dass das Ensemble von Platz und Gebäuden richtig zum Tragen kommt und dann etwa im Rahmen eines Tages der offenen Tür der Bürgerschaft offiziell zugänglich gemacht wird. Lange setzte sich die Bevölkerung und insbesondere die Medien mit der Wandscheibe oder „Mauer" auf dem Rathausplatz auseinander. Mit der Entscheidung zum vollständigen Abriss gilt es jetzt, einen vernünftigen Gesamtabschluss für die Maßnahme zu finden. Es wäre viel dazu zu sagen, vor allem wie bei einer umfangreichen Platzgestaltung ein Detail hochstilisiert werden kann. Mit einer aufpolierten Fassade präsentiert sich das alte Rathaus in Langensteinbach. Der historische Charakter des Gebäudes ist nun wieder verstärkt erkennbar. Mit der Maßnahme wurden auch längst fällige Sanierungsarbeiten umgesetzt. Zu hoffen ist weiterhin, dass der vereinbarte DSL-Ausbau in Ittersbach wie vorgesehen abgeschlossen werden kann. Bei der Bühnentechnik unserer Mehrzweckhallen wurden ebenfalls verschiedene Arbeiten umgesetzt. Erheblich investiert wurde in die Erneuerung der Straßen im Ittersbacher Gewerbegebiet - letzte Etappe Rathausweg - wie auch für Kanalsanierungsarbeiten in Langensteinbach und die Palmbachstraße in Mutschelbach. Mit der Erneuerung der Hauptwasserleitungen im Bereich Freibad und Krankenhaus wurde dafür gesorgt, dass mit dem wertvollen Rohstoff Wasser vernünftig umgegangen wird. Die Umgestaltung der leichtathletischen Anlagen beim Rasensportplatz des Schulzentrums ist durchgeplant, aber nicht finanziert. Aktiv wurde die Interessengemeinschaft Traube in Spielberg. Sie hat mit ihrem Engagement bereits dafür gesorgt, dass das Gebäude vielfältig kulturell genutzt werden kann. In einer ersten Bauphase wurde die Sanierung der St. Barbara-Ruine angegangen. Eine Firma wurde mit den Natursteinarbeiten beauftragt. Über weitere Schritte wird im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten zu entscheiden sein. Mit der abgewiesenen Klage gegen den zweigleisigen Ausbau der Stadtbahn zwischen Langensteinbach Bahnhof und Gemarkungsgrenze Reichenbach sind jetzt die Voraussetzungen für die Vergabe der Bauarbeiten gegeben. Nach Stand der Vorbereitungen wird die AVG im Frühjahr dieses Jahres in die Realsisierungsspur kommen mit Neuverlegung von zwei Gleisen, der Haltestelle Schießhüttenäcker sowie einer breiteren Brücke über die Ettlinger Straße. Gemeinderat und Verwaltung waren sich einig, unseren Anteil an den Baukosten mit etwa 1,5 Millionen Euro plus eventueller Vorfinanzierungszinsen an diesem 11 Millionen-Projekt der Bahn trotz großer Haushaltsproblematik beizusteuern, damit über eine weitere Steigerung des Öffentlichen Personennahverkehrs der Individualverkehr allmählich gesenkt werden kann. Ein großer Akt war der Abschluss der 36-jährigen Flurbereinigung im Rahmen des Baus der Bahnstrecke von Langensteinbach über Spielberg nach Ittersbach. Trotz des langen Zeitraums war das Verfahren letztlich von Erfolg gekrönt. Ohne die Flurbereinigung wäre damals in den 70-er Jahren der schnelle und reibungslose Bau der Bahn nicht möglich gewesen. Lange haben wir mit dem Regierungspräsidium über Alternativen bezüglich der L 623 - Autobahnzubringer - diskutiert. Mittel für die Planung gibt es nun doch im Landeshaushalt. Es ist zu hoffen, dass für diese gefährliche Straße in absehbarer Zeit Entschärfungs-maßnahmen kommen. Auch die geplante Entlastung für den Innenort Langensteinbach ist dabei im Auge zu behalten. Im August fand der historische Spatenstich zum Ausbau der A 8 zwischen Karlsbad und Pforzheim West statt. Mit dem 9,2 Kilometer langen Abschnitt soll bis Mitte 2013 eine weitere Lücke im sechsspurigen Ausbau geschlossen sein. Rund 120 Millionen Euro investiert der Bund. Das Projekt ist eine Riesenherausforderung für Mutschelbach in den nächsten drei bis vier Jahren! Ein gutes Ende fand die Baumaßnahme zur Fahrbahnverbreiterung der K 3562 zwischen Langensteinbach und Obermutschelbach. Fertiggestellt wurde die mit Baukosten von 1,5 Millionen Euro kalkulierte Maßnahme Anfang November. Zu hoffen ist, dass die unfallträchtigste Kreisstraße im Landkreis nun nicht mehr diesen Titel tragen wird.
Feuerwehr, Polizei, Innenentwicklung und Baubereich
Etliche Male war die Feuerwehr wieder im Einsatz. Unter anderem bei dem Großbrand in Langensteinbach, der St. Barbara-Apotheke - ein Wunder, dass es keine Menschenleben kostete - oder einem Brand auf einer landwirtschaftlichen Hofstelle in Ittersbach. Auch die Starkregenereignisse im Mai haben vor allem in Auerbach und Spielberg ihren Tribut gefordert. Die Feuerwehrabteilung Mutschelbach erhielt einen neuen Gerätewagen. Der neue Leiter des Polizeipostens Albtal heißt Martin Rickersfeld. Der 43-jährige beerbt seinen Vorgänger Norbert Vogel. Sitz des Postens ist ja in Waldbronn. A propos Waldbronn - im Bereich der Freibäder wird die bestehende erfolgreiche Freibadkooperation mit Remchingen in der kommenden Saison erweitert. Ich bin sicher, alle drei Kommunen, aber auch die Badegäste profitieren davon. MOKKA - das ist keine Kaffeevariante, sondern ein Modellvorhaben kommunales Flächenmanagement des Landkreises Karlsruhe, des Regionalverbandes und der Landesanstalt für Umwelt. Dieses Projekt resultiert aus der Erkenntnis, dass Städte und Gemeinden sich in Zukunft bei der Entwicklung von Bauflächenpotenzialen auf ihre Innenlagen konzentrieren sollen. Karlsbad beteiligt sich daran. Im Baubereich sollen die geplanten Baugebiete „Fröschgärten/Schaftrieb" in Langensteinbach und „Oberer Sonnenberg" in Mutschelbach weiter vorangebracht werden. Während die Planungen für den „Oberen Sonnenberg" schon sehr konkret fortgeschritten sind, können die Konzeptionsüberlegungen für „Fröschgärten/Schaftrieb" aufgrund des Verfahrens der AVG erst jetzt richtig anlaufen. Die demografische Entwicklung betrifft auch Karlsbad. Wir freuen uns darüber, wenn Bürgerinnen und Bürger gesund ein hohes Alter erreichen. Immer mehr rücken die Senioren mit ihren Bedürfnissen ins Blickfeld der Gemeindepolitik. Andererseits wollen wir auch so kinderfreundlich wie möglich sein. Ein Leserbrief in der BNN vom 23. Mai attestiert uns folgendes - ich zitiere auszugsweise: „Unsere Gemeinde Karlsbad stellt sich ihrer Verantwortung bezüglich der Kinderbetreuung mit einem richtungsweisenden, flexiblen Konzept. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist so auch während der Grundschulzeit möglich. Langensteinbach bleibt für uns Eltern attraktiv. Ein Dank an den Gemeinderat und an die Verwaltung." Ein weiteres: Mit einem Kinderbonus wollen wir Familien beim Kauf eines gemeindeeigenen Baugrundstückes eine finanzielle Hilfe geben.
Klinikum und Wirtschaft
Auf den Karlsbader Gesundheitstagen präsentierten sich mehr als 30 Aussteller aus der Gesundheitsbranche im SRH-Klinikum. Eine neue Intensivstation der Orthopädie sowie ein erweiterter OP-Bereich im SRH Klinikum wurden in Betrieb genommen - ebenso die neue Kinderstation. Mit der Rehabilitationseinrichtung für psychisch kranke und behinderte Menschen wurde in Karlsbad mit 50 Plätzen die größte Einrichtung ihrer Art in Baden-Württemberg erstellt. Herr Dr. Zöllner wirkt als neuer Chefarzt der Orthopädie II. Auf der Wirtschaftsseite waren die Wieder- bzw. Neueröffnung der Edeka aktivmärkte in Ittersbach und Langensteinbach sowie des Discounters Aldi bemerkenswerte Ereignisse.Für die Ortschaft Spielberg ist im Moment die Hoffnung wieder gestiegen, doch einen Einkaufsmarkt zu etablieren. Leider ist aber nicht alles „in trockenen Tüchern". Entscheidungen dazu werden in den nächsten Wochen fallen. Unser größter Arbeitgeber Harman Becker schockte die Beschäftigten mit der Ankündigung von Arbeitsplatzabbau. Wir von der Gemeinde sind in Kontakt mit der Geschäftsführung bzw. dem Betriebsrat, um uns für den Erhalt von Arbeitsplätzen einzusetzen, das gilt auch nach der aktuellen Tagesmeldung. Bei einem Besuch von Minister Wolfgang Schäuble in Auerbach waren Beschäftigte vor Ort. Herr Dr. Schäuble zeigte Verständnis für die Belange der Beschäftigten, verdeutlichte jedoch auch, dass der Staat nicht alles auffangen könne. Die Karlsbader Brautradition lebt wieder - seit Oktober ist Michel´s Wirtshaus im Stöckmädle in Ittersbach eröffnet. Das Karlsbader „Michelbräu" - gebraut mit Solarunterstützung - ist mit dem Braumeister Michael Oppenländer wieder zu haben. Die Firma IFUTEC im Gewerbegebiet KSC wurde als ausgezeichneter Lieferant vom Verband deutscher Ingenieure mit einem Bundespreis ausgezeichnet. Die Firma Haux expandiert weiter. Sie präsentierte ein neues Innovationscenter für Druckkammersysteme im Gewerbegebiet Ittersbach. Karlsbader Unternehmen zeigen weltweit Präsenz: so konnte die Firma German Light Products GmbH (GLP) beim Weltklimagipfel in Kopenhagen den Auftrag für die Beleuchtung ergattern. GLP setzte sich mit ihrer besonders effizienten und ernergiesparenden Beleuchtungstechnik durch. Ein gutes und bekanntes Pionier-Unternehmen im Gewerbegebiet Schießhüttenäcker hat sich neu positioniert: der Baumarkt von Profi - jetzt Profi-Werkmarkt - ist umgezogen in die Siemensstraße, der Gartencenter von Profi blieb in der Benzstraße. Trotz des schwierigen Umfeldes war die Präsentation der Gemeinde, des BdS und unserer Aussteller sowie das vielfältige Programm auf der offerta 2009 wieder gut - zur Pflege unseres Wirtschaftsklimas. Für 2010 überlegen wir Kooperationen mit Waldbronn.
Gewerbegebietserweiterungen
Muss die Erweiterung des Gewerbegebietes Ittersbach sein? So kann man sich fragen angesichts der globalen wirtschaftlichen Problematik. Unsere günstige Verkehrslage, das Profil von Karlsbad, Flächenbedarf ansässiger Firmen, von der Kommune bereits getätigter Grunderwerb, Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte und die Entschlossenheit, wirtschaftspolitische Signale zu setzen, haben die Mehrheit des Gemeinderates sowie des Ortschaftsrates Ittersbach bewogen, das Gewerbegebiet Ittersbach um das Gewann Reutäcker mit etwas mehr als 6 Hektar zu erweitern und das Bebauungsplanverfahren sowie die Erschließung in Angriff zu nehmen. Das wird ein finanzieller Kraftakt, es geht aber um Zukunftsentwicklung und mehrere hundert potenzielle Arbeitsplätze. Für das schon Jahre diskutierte beabsichtigte Gewerbegebiet Steinig an der Anschlusstelle der Autobahn treten wir leider mehr oder weniger auf der Stelle, weil trotz besprochener Gutachten des Regionalverbandes noch kein Durchbruch zu Überwindung des sogenannten regionalen Grünzuges - sprich Freihaltebereich - gelang.
Außenbild der Gemeinde
Zu dem Außenbild der Gemeinde gehören auch die Märkte. In Karlsbad sind dies die Wochenmärkte, der Märzen- und der Kerwemarkt sowie der Weihnachtsmarkt. Alle Märkte haben den neuen Marktplatz gut „besetzt". Gefeiert wurde auch das 25-jährige Jubiläum der Gemeindepartnerschaft mit Hüttau im Salzburger Land. Außerdem besuchten uns im Oktober Gäste aus Heldrungen - unserer Partnerkommune in Thüringen. Gemeinsam wurde unter anderem der 20. Jahrestag des Mauerfalles am Tag der Deutschen Einheit gefeiert. Eigenwillig und modern präsentiert sich die neue Bildbroschüre von Karlsbad die in Zusammenarbeit zwischen dem Hauptamt und dem Verkehrsverein entstanden ist. Ich bedanke mich an dieser Stelle ausdrücklich für die finanzielle Unterstützung durch den Verkehrsverein der dieses und andere Projekte großzügig mitfinanziert hat! „MedienReich" hieß das Motto des diesjährigen Regionaltages. Karlsbad und Rheinstetten waren per Videokonferenz vernetzt. Ein Städtequiz und eine Stadtwette waren die Höhepunkte an dem ereignisreichen Tag. Für viel gesellschaftliches Leben sorgten wiederum die Vereine mit unterschiedlichsten Anlässen. Beim ersten SymBadisch-Schwäbischen MundArt-Festival auf der Pfarrwiese in Langensteinbach ging es amüsant und rund zu. Die Kunst- und Musikschule feierte im Frühjahr ihr 25-jähriges Bestehen. Bereits zum dritten Mal organisierte der Ortschaftsrat das Badfest in Langensteinbach. Mit Phil war wieder eine Zugnummer ersten Ranges im Einsatz. Baden und mehr ... dafür sorgten viele Helfer und auch der Jugendgemeinderat. Weitere Veranstaltungen sorgten für ganz eigenes Publikum - zum Beispiel das zehnte Westernturnier der „Pferdefreunde Karlsbad" oder die Aktionstage des Heimatvereins Karlsbad anlässlich des 20-jährigen Bestehens. Auffallend war auch das 90-jährige Bestehen des Kleintierzuchtvereins C 255 Langensteinbach mit Kaninchen- und Geflügelschau. Feiern konnten die Karlsbader in Spielberg, Mutschelbach und Ittersbach bei den Dorffesten. In der ausverkauften Auerbacher Talblickhalle sorgte das erste Gemeinschaftskonzert der Karlsbader Gesangvereine für Furore. Es ist zu wünschen, dass damit dauerhaft eine neue Plattform für den Chorgesang in Karlsbad geschaffen wird. Ähnliches leisten seit langem die Karlsbader Musikvereine die dieses Mal in der Schelmenbuschhalle ihr gemeinsames Konzert gaben. Der SV Spielberg feierte nach langer Zugehörigkeit zur Verbandsliga und einer begeisternden Saison den Aufstieg in die Fußball-Oberliga. Mit Melanie Mikala kommt die beste Bogenschützin Deuschlands aus Karlsbad-Ittersbach. Der VfR Ittersbach beging sein 100-jähriges Bestehen und war zugleich Ausrichter und Gewinner des 25. Karlsbad-Turniers der fünf Fußballvereine um den begehrten Wanderpokal. Sportlich erfolgreich waren die Basketballer der BG Karlsbad - sie stiegen erstmals in die Bezirksliga auf. Die Volleyballer des SV Langensteinbach erklimmten mit der Mixed-Mannschaft die Klippe Bezirksliga. Gewinner der Baden-Württembergischen Meisterschaften im Fahren von Vierspännern wurde Volker Knodel von den Pferdefreunden Karlsbad.
Finanzentwicklung bringt deutliche Zäsur
„Einnahmen rutschen weg" - diese Überschrift eines BNN-Artikels trifft auch für Karlsbad zu. Wir haben rigorose Einbrüche bei der Gewerbesteuer zu verkraften. Zur Verdeutlichung: 2007 waren es rund 30 Millionen Euro, 2008 rund 8 Millionen Euro und 2009 noch 1 Million Euro Gewerbesteuer. Der finanzielle Spielraum ist weg. Neue Investitionen, die bis zum Sommer 2009 nicht begonnen waren, wurden im Nachtragshaushalt gestrichen und sind nun in einer Warteschleife für künftige Haushaltsplanungen - ich nenne beispielhaft das Kleinspielfeld Auerbach, den Ausbau der Friedrich-Dietz-Straße oder den Bau einer Fahrzeughalle beim Bauhof. Projekte und Themen müssen auf den Prüfstand, etwa die Freiwilligkeitsleistungen. Der Gemeinderat hat eine erste Ideenliste der Verwaltung erhalten. Über die Sanierung des Rathauses in Spielberg, wofür wir eine Förderung aus dem Konjunkturprogramm bekommen, wird erst beim Haushalt 2010 entschieden. Etats der Schulen, VHS und Gemeindebücherei sollen gekürzt werden. Spatenstiche und Einweihungen sind auf absehbare Zeit vorbei. Erstmals seit mehr als 10 Jahren mussten wir nachträglich 3 Millionen Euro Kreditaufnahme tätigen. Mit der Verabschiedung des Haushaltsplans 2010 sind wir in Verzug. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen: 1.) Wir hatten im letzten Sommer Wechsel in der Leitung des Rechnungsamtes - Ragnar Watteroth wurde Kreiskämmerer und die neue Rechnungsamtsleiterin Simone Kruthoff kam ein knappes Vierteljahr später, 2.) Ab Beginn 2010 sind wir vom Haushaltssystem der so genannten Kameralistik auf die so genannte Doppik umgestiegen die sich an einer rechnerischen Darstellung von wirtschaftlichen Unternehmen anlehnt, 3.) Gleichzeitig haben wir für die Finanzverwaltung das Rechenzentrum gewechselt und neue Programme eingeführt. Das Ganze nennen wir einen „harten Umstieg", 4.) Zu alledem kommt die Finanznot hinzu. Ohne dem endgültigen Haushalt 2010 vorgreifen zu wollen, kann aber sicher prophezeit werden, dass Großprojekte wie die Mehrzweckhalle Mutschelbach in diesem Jahr wohl keine Realisierungschance haben. Angesichts der desolaten Finanzlage gab es im Gemeinderat Mehrheiten, die Grundsteuer B von 280 auf 300 Punkte des Hebesatzes und die Gewerbesteuer von 315 auf 330 Prozent des Hebesatzes zu erhöhen sowie die Bestattungsgebühren - nach kontroverser Diskussion - ebenfalls anzuheben. Bei der Bewertung der Situation sollten wir jedoch nicht vergessen, dass die Karlsbader Gewerbestruktur tragfähiger ist als es momentan erscheint. Ein positiver Faktor ist dabei die Zahl der Arbeitslosen, die seit Jahren für Karlsbad stabil bei 4 Prozent liegt, wobei ich nicht übersehe, dass Kurzarbeit manches überbrückt. Ich rechne damit, dass wir bei den Gewerbesteuereinnahmen dauerhaft wieder höher liegen werden wie momentan, allerdings erst zeitverzögert, wohl frühestens ab 2011.
Sozialer Bereich sowie Vereine und Institutionen
Im sozialen Bereich hat sich einiges getan. Der Seniorenbeirat ist um vier Personen gewachsen. Er kümmert sich sehr rege um die Belange der Senioren in Karlsbad. Heftig diskutiert wurde über den Vorschlag einer Pflegeeinrichtung mit einer Abteilung für Demenzkranke in Auerbach. Der Investor hat sein Vorhaben zurückgezogen. Mir fiel im Zusammenhang mit der Pflegeversicherung die Zuschrift eines Bürgers ein der folgendes reimte: „Glatt rasiert und wasserdicht, da zahlt die Pflegeversicherung nicht, doch mit Dreitagebart und Ausscheidung nach Baby-Art, da helfen wir dann weiter und ich sei aus dem Schneider". Als Beispiel für besonderes Engagement möchte ich die Verleihung der Ehrennadel für Peter Zimmermann erwähnen. Er engagiert sich seit über 34 Jahren beim TTC Langensteinbach. Mit Spenden kann man viel erreichen. Durch privates Engagement von Philippa Mund und der Gründung des Vereins „Sprung ins Leben" konnte ein südamerikanischer Junge eine Armprothese erhalten. Erfreut bin ich über die zahlreichen Spenden anlässlich des Brandfalles Berndt gewesen. Ein Beispiel für ehrenamtliches Engagement sind auch die Dorfputzeten. Marvin Schmidt - ein fußballbegeisterter Jugendlicher - setzt sich karitativ für Altersgenossen vom schwarzen Kontinent ein. Dafür wurde er in Berlin zum Unicef-Juniorbotschafter ernannt.
Bürgerprojekte und Vorhaben der Karl- und Hilde Holzschuh-Stiftung melden
Die Karl und Hilde Holzschuh-Stiftung - eine Stiftung für Karlsbader Bürger honoriert jährlich förderungswürdige Leistungen für unsere Gesellschaft. Ich rufe Sie ausdrücklich auf, Projekte und Vorhaben der Stiftung zu melden. Sehr geehrte Gäste, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, 2010 - das Jahr mit olympischen Winterspielen und der Fußball-WM hat begonnen. Lokal werden wir uns mit den harten finanziellen Rahmenbedingungen auseinander setzen müssen. Trotzdem bin ich - vor allem im Hinblick auf das ehrenamtliche Engagement unserer Bevölkerung und unser wirtschaftliches Potenzial - optimistisch, dass wir diese Talsohle überwinden werden. „Lasset das Zagen, verwandelt die Tage" heißt es im Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach. Gemeinderat und Verwaltung werden sich anstrengen, auch im neuen Jahr mit Ihnen und allen relevanten Kräften der Bürgerschaft für Karlsbad mit Gottes Hilfe einiges zu erreichen. „Zurück zu den Wurzeln" oder die neue Bescheidenheit (siehe Eingangsbild) tut uns zwischendurch wohl auch wieder gut. Ich bedanke mich an dieser Stelle ganz einfach bei allen, die diesen Neujahrsempfang vorbereitet haben und heute abend ebenfalls zum Gelingen beitragen.