Karlsbader Basketballer erfolgreich
Am Donnerstag, 14. Mai ehrte Bürgermeister Rudi Knodel die Herrenmannschaft der BG Karlsbad für ihren erstmaligen Aufstieg in die Bezirksliga. Er zollte der außerordentlichen Trainer- und Mannschaftsleitung Anerkennung und hob den Sportsgeist der Mannschaft besonders hervor. Im letzten Jahr habe der Verein sein 10jähriges Jubiläum feiern können. Jürgen Herrmann - erster Vorsitzender - freute sich ebenfalls über den Erfolg. Nach einigen Tief- und Höhepunkten der Vergangenheit mit Auf- und Abstiegen sei jetzt eine tolle Leistung erreicht worden. Herrmann bedankte sich für die Hilfe der Gemeinde für den Verein. In der Becker-Halle habe man gute Trainingsmöglichkeiten. Trainer Hans Brydniak schilderte, dass die Punkterunde 2008/09 den Titel „beste Saison der 11-jährigen Vereinsgeschichte" absolut verdient hat. Nachdem man zu Saisonbeginn noch einen gesicherten Platz im Mittelfeld als Ziel ausgerufen hatte, konnte dieses nach einer beeindruckenden Siegesserie schnell ad acta gelegt werden. Das Team stand vom ersten bis zum letzten Spieltag an der Tabellenspitze, verbuchte eine Serie von 14 Siegen in Folge und darf neben dem Einzug ins Pokalhalbfinale den erstmaligen Aufstieg in die Bezirksliga feiern. Nachdem man im letzten Jahr nur mit viel Mühe den Klassenverbleib geschafft hatte, gelang dem Team mit der Meisterschaft in dieser Saison ein Quantensprung. Als absolut wegweisend sollte sich dabei das Auswärtsspiel bei der starken BG Renchen erweisen, dem größten Favoriten auf den Aufstieg. Mit sechs Liga-Siegen im Rücken zerlegte man die Renchener in deren Halle mit 81:62 und sicherte überlegen die Herbstmeisterschaft. Das Meisterteam der BG Karlsbad besteht aus Trainer Hans Brydniak, Carsten Becker, Martin Kraft, Michael Crocoll, Kai Kloske, Viktor Zelinski, Roman Kmiec, Robert Klapper, Robert Kraft, Nikolai Kronenwett, Immanuel Weißer, Benjamin Vogt, Felix Gottwald, Lennart Neumann.
Herausragende Trainerleistung und ein eingeschweißtes Team
Der unerwartete Aufschwung der Karlsbader Basketballer ist eng mit dem Namen Hans Brydniak verbunden. Dem gewieften Trainerfuchs ist es gelungen, aus einem Team mit starken Einzelspielern ein ungemein ausgeglichenes und vielseitiges Team aufzubauen, in dem jeder Spieler seine Stärken kennt und sie optimal im Dienst der Mannschaft entfalten kann. Brydniak sorgte für Leistungssteigerungen bei jedem Spieler. Zwar begann die Saison denkbar unglücklich mit der Verletzung von Centerspieler Benjamin Vogt und dem damit verbundenen Saison-Aus beim letzten Vorbereitungsspiel, doch sollte dies glücklicherweise die einzige schwere Verletzung bleiben. Die üblichen kleineren Blessuren im Saisonverlauf konnten dank des ausgeglichen besetzten Kaders zumeist kompensiert werden, obgleich die besten Spiele in Bestbesetzung bestritten wurden. Immerhin sechs Spieler verpassten kein einziges Saisonspiel. Im Laufe der Saison entwickelte sich innerhalb des Teams ein nie da gewesener Zusammenhalt. Gemeinsame Unternehmungen und spontane Siegfeiern schweißten die Mannschaft weiter zusammen.
Gute Verteidigung als wesentliche Stütze
Wie schon beim Kreisliga-Aufstieg 2004 war auch in dieser Saison eine funktionierende Verteidigung die Grundlage des Erfolgs. Die lediglich 57,7 Gegenpunkte pro Spiel sind ein Topwert und Ligaspitze. Einmal mehr bewahrheitete sich somit die alte Basketballweisheit: „Eine gute Offensive gewinnt Spiele, eine gute Verteidigung gewinnt Meisterschaften". Gestützt auf das harte, aber faire Spiel am eigenen Brett, konnten dann auch Spiele gewonnen werden, in denen den BG´lern das Wurfglück fehlte oder der Korb wie „vernagelt" zu sein schien. Als „Verteidigungsgeheimwaffe" der BG fungierte dabei Nikolai Kronenwett, der so manchen gegnerischen Topscorer das Fürchten lehrte und stets durch seine überdurchschnittliche Einsatzbereitschaft zu gefallen wusste. Das gleiche trifft auf den einzigen Neuzugang Felix Gottwald zu, der durch seine wieselflinke Spielweise und vorbildlichen Einsatz in jedem Spiel eine Bereicherung darstellt. Wie im vergangenen Jahr war offensiv wieder auf Martin Kraft und Michael Crocoll verlass. Beide führen diese Teamwertung mit 14,9 und 13,6 Punkten pro Spiel wieder deutlich an und zeigten oftmals ein glänzendes Zusammenspiel. Erwischten sie aber mal einen schwächeren Tag, sprang immer ein anderer Spieler in die Bresche. Nach starken Auftritten des Wurfspezialsten Roman Kmiec oder dem talentierten Nachwuchscenter Robert Klapper, gab es im Verlauf der Saison insgesamt fünf verschiedene Topscorer. Viktor Zelinski, letzte Saison noch auf seine Verteidigungskünste beschränkt, trat mit seinem stark verbesserten Distanzwurf immer öfter auch offensiv in Erscheinung. Ebenso wurde Immanuel Weißer mit 8,8 Punkten/Spiel zu einer soliden Stütze im Offensivspiel der BG, zeigte sich als bester Freiwerfer im Team und war durch seine Reboundstärke auch defensiv nicht mehr wegzudenken.
Klassenerhalt als Ziel sowie verbesserte organisatorische Strukturen
Eine Steigerung der Leistung erhofft sich das Team nach der Schulteroperation von Aufbauspieler Carsten Becker, dessen Spiel durch die langwierige Verletzung sichtlich eingeschränkt war. Er wird voraussichtlich zum Saisonstart im Oktober wieder einsatzfähig sein und der BG in der Bezirksliga noch mehr Durchschlagskraft verleihen. So auch Centerspieler Kai Kloske, der sich im Laufe der Saison mit diversen Verletzungen herumschlagen musste und ab Herbst wieder fit sein sollte. Als größte Schwäche des Teams erwies sich die Freiwurfquote, die mit weniger als 55% eigentlich eines Meisters unwürdig ist. Hier muss man sich unbedingt steigern. In der neuen Liga können die so genannten „leichten Punkte" über Sieg und Niederlage entscheiden. Doch nicht nur im spielerischen Bereich konnte der Verein zulegen. Auch die organisatorischen Strukturen wurden weiter verbessert. So gibt es seit dieser Runde neben musikalischer Unterhaltung auch eine Bewirtung für die Fans bei den Heimspielen. Die ebenfalls neu angeschafften „Musikinstrumente" für die Anhänger sorgten für echte Heimspielatmosphäre und begründen die Heimstärke der Karlsbader Basketballer. Ein optisches Ausrufezeichen konnte mit den neuen Trikots vom Sportcafe Triangel gesetzt werden. Im Juli veranstaltet die BG zum zweiten Mal ein Basketballturnier, den „Karlsbad-Cup", welcher im letzten Jahr bereits ein voller Erfolg war. Aller Voraussicht nach verliert die BG im Herbst mit dem aufstrebenden Center Robert Klapper (Studium) einen ganz wichtigen Stützpfeiler. Verstärkungen für die Center- und Aufbauposition sind nicht zuletzt deshalb dringend erforderlich, um den anvisierten Klassenerhalt in der enorm stark besetzten Bezirksliga zu erreichen.
Das Team der BG Karlsbad mit Bürgermeister Rudi Knodel (2. von rechts). Foto: Gemeinde Karlsbad